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Impressionen... aus Antwerpen - Druckversion

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Impressionen... aus Antwerpen - hsk - 01.08.2010

Lia schrieb:Manchmal meine ich, zu Zeiten der analogen Fotografie habe ich mir mehr Mühe gegeben,
Mit Sicherheit.

Früher hat jeder Film extra Geld gekostet.
War er voll, war das Geld weg.
Für jeden Abzug gingen nochmal ein paar Groschen drauf.
Und wenn man dann das Papierchen oder Dia in der Hand hielt,
war's zu spät zum Jammern und man musste
mit dem zufrieden sein, was man genippst hat.

So gesehen hat die analoge Fotografie wesentlich mehr Lerneffekt gehabt.



Lia schrieb:wobei ich vermute, dass ein Profi sie oft intuitiv erfasst und umsetzt.
Teils intiutiv, teils transpirativ MrGreen

- ich sehe eine Szene.

- ich denke: hübsch, aber da fehlt was.

- ich prüfe, ob das Fehlende da ist oder nicht.

Bei den Bildern 0899 (rote Pizzeria) und 0895 (Café am Rathaus) war es da
und flutschte durch einen kleinen Standortwechsel ins Bild rein:
jeweils eine Stück Grünzeug als Auflockerer am Rand.

Beim Bild 0881 (fotende Japaner) kannst Du sogar direkt vergleichen
was mir gefehlt hat und wie ich es bekam.

Links der erste Schuss.
Eine typische Gruppe Touristen beim Knipsen von Erinnerungsbildern.
Das war mir, wie Du sagst, zu statisch.
Da war kein Pepp drin, keine Tiefe, keine Blickführung.

Also wollte ich unbedingt den Anriss eines Passanten,
der unbeteiligt und scheinbar gelangweilt in die Szene reinkommt.
Dieser Passant sollte die Normalität darstellen
und dadurch die Touristen erst so richtig "anders" wirken lassen.

Das war nun die Abteilung Transpiration ;-)
Ich brauchte einen Spaziergänger, der genau im richtigen Moment ins Bild lief.
Er musste deutlich zu sehen sein, aber noch am Rand bleiben.
Weder der Passant noch die Touristen durften mich bemerken.
Schärfe, Belichtung usw. mussten natürlich auch stimmen.

Und Du wirst es kaum glauben:
schon nach ca. 20 Versuchen hatte ich mein Wunschfoto!
Danke an die Touris, die so lange mit dem Knipsen weitermachten... MrGreen


Natürlich kann und muss man nicht
in jedes Bild so eine ausgefeilte Philosophie legen!


:!: .Wichtig ist nur eins: gute Fotos entstehen im Kopf!

Man muss vorher wissen, was man will,
und das ist selten genau das, was "in echt" vorhanden ist.
Um es zu bekommen, muss man sich bewegen, nach Zutaten suchen,
auf den richtigen Moment warten und das Bild komponieren.

Gelingt das, wird das Bild toll.
Gelingt es nicht, wird es "nett".
Was auch nicht schlimm ist ;-)

Gruß,
Hans