Zitat:Auf besonderen Wunsch, will ich mal versuchen zu erklären, wie man es hinbekommt, das Hauptmotiv bei einem Foto vom Hintergrund so frei zu stellen, dass nur das Motiv im Vordergrund scharf und der Hintergrund (HG) unscharf erscheint.

Um eine möglichst geringe Tiefenschärfe zu erreichen (so, dass nur der Vordergrund scharf wird und der Schärfeverlauf sehr stark ist), muss man eine möglichst große Blende wählen. In meinem Beispiel habe ich wegen der schlechten Lichtverhältnisse mit meinem Canon-Objektiv nur Blende 5.6 zur Verfügung gehabt.

Zudem ist es ratsam, eine recht große Brennweite zu nehmen.

Natürlich ist es ratsam, vor dem Abdrücken auf die Wahl eines möglichst ruhigen und einfarbigen HG zu achten. Gerade bei Tierfotos ist das natürlich nicht immer so einfach, da die Tiere nie dort posieren, wo sie sollen.

Je kleiner ich die Blende wähle, desto mehr Tiefenschärfe bekomme ich ins Bild, d. h. desto geringer wird der Schärfeverlauf vom Bildvordergrund zum Bildhintergrund. Beispielsweise bei Landschaftsaufnahmen verwendet man eine recht kleine Blende, um eine gewisse "Tiefe" ins Bild zu bekommen und alle Ebenen des Bildes scharf dar zu stellen.

All das setzt natürlich voraus, dass ich bei der Kamera die Möglichkeit habe, die Blendenwahl manuell vorzunehmen - bei vielen Kompaktkameras ist das leider nicht möglich und man stößt schnell an die Grenzen der Einflussnahme einer Bildgestaltung. Dies war für mich damals auch der ausschlaggebende Punkt, mir eine digitale Spiegelreflexkamera zuzulegen.

Man kann all diese Dinge mit Blendengrößen, Brennweiten etc. genau berechnen. Ich gehöre jedoch eher zu jenen Menschen die nach dem Motto "try and error" fotografieren und nach und nach aus der Erfahrung lernen.

Ich hoffe, mein Geschreibsel war einigermaßen nachvollziehbar. Gerne schreibe ich noch mehr zum Thema, wenn noch Fragen sind.

Es grüßt und wünscht allzeigt gutes Licht