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Adventskalender 17.12.2009 - Andreas69 - 17.12.2009 So meine Lieben, mein 2. Türchen ist heute dran. Da ich noch nicht so ganz fit mit dem erstellen von Grafiken bin, musste ich mir zwangsläufig wieder etwas anderes ausdenken. Meine erstellten Globes -glaube man nennt sie so- Tannenzweige und restlichen Krempel ;-), finde Ihr als .ufo hier. Den ganzen Kram -schon wieder so in Ausdruck ![]() [url= ![]() ![]() Hier noch der Direktlink zur Originalgröße des Bildes. Entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber ich bin ja ein bekennender Weihnachts-Muffel. ![]() Bis zum nächsten Jahr werde ich mich vielleicht bei den Grafiken verbessert haben, dann gibt es auch andere und hoffentlich bessere Dinge von mir. Beim letzten Türchen von mir wurde ich gefragt, ob man irgendwann wieder mit einer kleinen Geschichte rechnen kann, was ich verneinte. Es kam nun aber doch anders. Diejenigen, die jetzt wieder mit einer lustigen Geschichte rechnen, muss ich enttäuschen. Auch wenn Weihnachten ist, gibt es nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen. Liebe Grüße Andreas Es war wieder Heiligabend... ...und er zog einsam durch die verschneiten Straßen. Schwer wurde es um sein Herz, wenn er in die hell beleuchteten Fenster der Häuser blickte. Strahlende Kindergesichter waren es, die ihm bei jedem Schritt durch Mark und Bein gingen. Spielende Kinder mit ihren Vätern, die zusammen im Vorgarten einen Schneemann bauen. Diese Bilder, die sich ihm vor jedem dritten Haus boten, diese Bilder waren es, die ihm eine Träne über die kalte Wange rinnen ließ. Plötzlich hielt ihn eine Hand auf und ließ ihn zum stehen kommen. Es war einer seiner Nachbarn, nur ein paar Häuser weiter. “Na sag mal Nachbar, was schlenderst Du denn so alleine hier rum, was macht die liebe Familie?“ “Mist, musste er mich denn ausgerechnet darauf jetzt ansprechen“, ging es ihm durch den Kopf. Er biss sich auf die Lippen, um nicht noch mehr Tränen zu verlieren. Aber zu spät, sein Nachbar hatte sie schon gesehen. “Was ist denn los mit Dir, weinst Du?“ Drang es wie ein Hammer in seinen Schädel. “Nein“, kam es zitternd über seine Lippen, “es sei nur der kalte Wind und eine Schneeflocke, die ihm zu schaffen mache.“ Nun ja, es bedarf eigentlich auch keiner weiteren Erklärungen. Er hatte seinen Satz kaum ausgesprochen, da war der Nachbar auch schon wieder verschwunden. Er rannte, sofern es der glatte Untergrund zugelassen hat, zu seinem Haus. Dort wo ihn strahlende Kindergesichter und die warmen Arme einer ihn liebenden Frau empfangen sollten. So zog er weiter die Straße runter. Aber wo zog es ihn eigentlich hin? So richtig wusste er es selber nicht. Daheim fiel ihm die Decke auf den Kopf. War er dort doch vor allen Dingen von den Menschen im Haus umgeben, für die er noch vor wenigen Monaten alles gegeben hätte. Nein, dort konnte er heute nicht bleiben. Also zog er weiter. Der Schnee setzte sich unter die dicken Stiefel und ließen seine Schritte dadurch nicht leichter werden. Aber es war nicht der Schnee, der ihm das Laufen so schwer machte. Viele Tage und Nächte sah er sich schon so in seinen Träumen laufen und hatte dabei immer ein klares Ziel vor Augen. Aber war es heute dieses Ziel, was seine Schritte voran trieben? Er konnte sich diese Frage nicht beantworten. Vermutlich wollte er es auch nicht. Nein, diesen Gedanken, diese Idee, konnte er bislang immer und immer wieder erfolgreich aus seinem Kopf verbannen. Ohne es richtig bemerkt zu haben, hatte er mittlerweile den bewohnten Teil seiner Ortschaft verlassen und befand sich auf freier Fläche. Trotz der Dunkelheit, mittlerweile war es tiefe Nacht, bot sich ihm ein schöner Anblick. Die verschneiten Bäume, Wiesen und Hügel, schienen im Mondlicht zu strahlen. Sollte es hier und jetzt enden, schoss es ihm durch den Kopf, wie er genau die Stelle sah, die ihm laufend in seinen Träume verfolgte. Sollten genau diese Bahnschienen jetzt sein Ende bedeuten? Das Ende, nach dem er sich einerseits so sehnt und andererseits solch Angst vor hat. Er schaute in Richtung des Himmels. Mit Tränen in den Augen, stellte er seine Frage in diese Richtung. “Ist dies der Weg, den Du für mich bestimmt hast?“ Zittern lag in seiner Stimme, denn er wusste, dass er darauf keine Antwort bekommen würde. Die Kälte zog immer mehr in seine Glieder. Durch Bewegung versuchte er sich zu wärmen. Er bewegte seine Beine und zeichnete dabei unbewusst etwas in den Schnee, es waren Herzen. Es war sein innerstes, was er so nach außen kehrte. Ein lautloser Schrei nach Liebe, Zuneigung und warmherzigen Menschen. Plötzlich wurde er von tosenden Lärm aus seiner Versenkung gerissen. Es war der Zug um kurz nach Mitternacht, der 10m neben ihm vorbei raste. Wie auch immer er sich entscheiden würde, es muss nun warten. Dies war der letzte Zug in dieser Nacht, der die entlegene Ortschaft durchfahren wird. Aus Sicht eines Anwohners, der sein Haus nahe der Bahngleise stehen hat, sollte es ihn eigentlich glücklich stimmen. Konnte er doch so eine ruhige Nacht in der wärmenden Decke seines Bettes verbringen. So aber standen ihm noch viele Stunden des warten und nachdenken bevor. Er schaute um sich und sah eine kleine Scheune. Nun ja, dachte er sich. Wenn schon warten, dann doch zumindest mit dem größtmöglichen Komfort. Wusste er doch noch aus der Vergangenheit, dass sich dort drinnen Heu befand. Ja, es war jenes Heu, in dem er sich zusammen mit seiner großen Liebe gewälzt hatte. NEIN...AUS...SCHLUSS...VORBEI... Schnell verbannte er diese Gedanken an seine großen Liebe aus dem Kopf und betrat die kleine Scheune. Er baute sich aus dem Heu eine kleine Unterkunft. Schlafen würde er hier nicht, so dachte er, aber es soll mir eine bequeme Stelle der Ruhe sein, bis ich meine Ruhe gefunden habe. So legte er sich hin, auf sein gemachtes Bett aus Heu und schaute zur Decke des Stalls. Dort oben, dort gab es ein kleines Loch, durch das kleine Schneeflocken ihren Weg in die Scheune fanden. Durch das helle Mondlicht waren sie gut zu erkennen. Doch kaum hatten sie den Boden berührt, schmolzen sie. Er weiß nicht, wie lange er diese Flocken beobachtet hat. Irgendwann umgab ihn der Mantel des Schlafes, womit er nicht gerechnet hatte und es auch eigentlich nicht wollte. Stunden später... Wie er seine Augen wieder aufschlug, war es mittlerweile heller Tag. Erschrocken sprang er auf. Was war nun mit seinem Vorhaben. Es sollte doch im dämmrigen Licht des morgens geschehen. Mit steifen Gliedern bewegte er sich Richtung Scheunentor. Durch den kleinen Spalt im Tor, setzte er seinen Fuß nach draußen. Hell war es und das strahlende Licht der Sonne, welches durch den weißen Schnee noch verstärkt wurde, ließen ihn die Augen verschließen. Mit leicht geöffneten Augen suchte er sich nun den Weg zu seiner Stelle. Die Stelle, an der es heute geschehen sollte. Da stand er nun und so wie schon in der letzten Nacht, wollte er seine Frage in Richtung des strahlenden Himmels stellen. Doch halt, was war das? Mit seinen Fußspitzen stieß er auf etwas hartes. Vorsichtig schob er den Schnee, der die Gegenstände leicht bedeckte, beiseite. Es waren nicht die bedeutenden Dinge, die die Welt verändern, aber sie zeigten ihre Wirkung. Was ihn dabei am meisten beschäftigte, war die Frage, wie diese Kleinigkeiten hierhin gekommen sind. War dies seine Antwort auf die Frage der vergangenen Nacht? Er wusste es nicht. Aber irgendwo, da war er sich nun sehr sicher, da gibt es Jemanden, dem er am Herzen liegt. Er packte alle gefundenen Dinge in seine mittlerweile ausgezogene Jacke. Kälte verspürte er nicht mehr, denn es machte sich so etwas wie Wärme in seinem Körper breit. Wärme, die bis zu seinem Herzen kroch. Wärme, die es ihm unmöglich machte, sein Ziel weiter zu verfolgen. Mit beschwingten Schritten machte er sich zurück nach Hause. Den Menschen die unterwegs seinen Weg kreuzten, rief er freudestrahlend eine schöne Weihnachtszeit zu. Daheim angekommen, packte er seine Fundsachen aus der Jacke und erfreute sich daran. Vergessen waren seine dunklen Gedanken, die ihn in den letzten Stunden umgaben. Er hatte wieder ein Ziel und dies sollte nicht der Freitod während der Weihnachtszeit sein. Gibt es doch so viel, für das es sich zu leben lohnt... Adventskalender 17.12.2009 - Osiris - 17.12.2009 Moin. @ Andreas, na siehste, hat doch geklappt mit'ner Grafik!! ;-) ![]() Deine Geschichte gab mir sehr zu Denken und machte mich doch sehr betroffen und traurig. Wie Recht Du doch hast. Nicht überall gibt es zur Weihnachtszeit fröhliche und glückliche Menschen. So manch eine/r hat kurz zuvor jemanden verloren, sei es durch Tod oder Trennung, und sitzt nun auch alleine in einer warmen Stube und überlegt..... warum ich.....warum musste es Uns passieren?? Es war alles, was geschehen war, so sinnlos. Doch alles Grübeln darüber hilft ja auch nicht weiter. Irgend wann muss der Mensch auch wieder nach vorne schauen. Du "sagst" es ja so treffend in Deiner Geschichte: "Gab es doch so viel, für das es sich zu leben lohnte... An diesem Gedanken sollte man sich immer halten!! Schau immer vorwärts, nicht zurück, denn auch irgendwann..... kommt zu jedem das Glück!!! In diesem Sinne, lieber Andreas, wünsche ich Dir eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit. Adventskalender 17.12.2009 - Andreas69 - 17.12.2009 Hallo, mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher ob es richtig war, diese Geschichte hier zu veröffentlichen. Nur zur kurzen Erklärung. Es ist keine Geschichte, wie ich sie selber so erlebt habe. Sie bewegt sich zwar in verschiedenen Bereichen sehr nah an der Realität, an meinen Lebensabschnitt, aber der Freitod selbst ist frei erfunden. Vielleicht möchte ich damit nur ein paar Menschen dafür sensibilisieren, ihren Blick auch über den Tellerrand hinaus zu lenken. Es ist eine Geschichte, wie sie jedes Jahr aufs neue in unseren Landen geschieht. Auch in eurer Nachbarschaft. Wenn Jürgen und andere der Meinung sind, diese Geschichte sei zur Weihnachtszeit etwas geschmacklos, dann respektiere ich es und man möge sie entfernen. Oder man teilt es mir mit und ich lösche sie. Wünsche noch eine frohe Vorweihnachtszeit Gruß Andreas Adventskalender 17.12.2009 - island - 17.12.2009 ...in diesem Sinne..... ich nehme mir dann mal einen Keks vom Teller. Hättest du noch ein Käffchen dazu??? Die Tannenzweige hast du ja prima hinbekommen.:daumen:sehen richtig echt aus. Frohe Weihnachtsgrüße Marianne Adventskalender 17.12.2009 - Xena - 17.12.2009 ![]() zu Deiner Geschichte: Nein,- gerade mal weil es das Fest der "Liebe " genannt wird braucht man solche Geschichten.- Ob wahr oder erfunden,- spielt keine Rolle Das hat Jahr 365 Tage , und herrschen sollte nicht nur am 24,25,26.12. das Mitgefühl . Wenn man sich so umsieht, (ok, jede Zeit ist schwer) brauchen WIR das Heute, mehr den je, deswegen dankeschön ![]() Adventskalender 17.12.2009 - Andreas69 - 17.12.2009 Hallo meine Lieben, ich möchte mich nochmals zu Wort melden, um hier irgendwelchen Irritationen vorzubeugen. Ja, mein Leben läuft im Moment völlig aus dem Lot und mir geht es sch...! NEIN, ich habe keinen Gedanken an Suizid!!!!! Wenn ich bei manchen diese Sorge ausgelöst habe, dann tut es mir von Herzen Leid. :oops: Ich wollte keine Panik auslösen und habe auch keinen gesteigerten Geltungsbedarf. Mir tut es im Moment vielleicht einfach nur gut, manche Dinge zu Blatt Papier -ins Forum- zu bringen. @Marianne Ich habe den Finger (Keks) schon gereicht, da musst Du nicht gleich den ganzen Arm (Kaffee) von mir fordern. ;-) Kannst Du Dir eigentlich vorstellen, wie lange ich Anfänger an diesem Grafik-Krempel gesessen habe? Da will sie jetzt noch den Kaffee dazu bekommen. Tztztz...Wie lange soll ich denn daran sitzen? Ich habe zwar noch gut 20 Jahre bis zur Rente, aber ob die reichen??? ![]() Danke auch Allen für eure aufbauenden, lobenden, und anerkennenden Worte. Liebe Grüße Andreas Adventskalender 17.12.2009 - island - 17.12.2009 @andreas Na dann werde ich doch dein Rentenalter mal ein wenig nach oben setzen.... ![]() Damit du Zeit für eine Kaffeetasse hast. *kicher Marianne Adventskalender 17.12.2009 - Andreas69 - 17.12.2009 Na Marianne, dafür musst Du nicht sorgen. In der nächsten Regierungsperiode dürfte die 70 schon geknackt werden. ![]() Ich werde mich gleich mal an den Kaffee machen, dann schaffe ich es noch vor der 70. ;-) Bis dann... Andreas Adventskalender 17.12.2009 - hsk - 17.12.2009 Andreas69 schrieb:Diejenigen, die jetzt wieder mit einer lustigen Geschichte rechnen, muss ich enttäuschen.Warum enttäuschen? Entgegen weitverbreiteter Ansichten ist Weihnachten nicht das Fest von Kreditkarten, Comedy und Trallala, sondern ein Fest der Liebe und der Hoffnung. Und deswegen brachte der kleine Balg in der Krippe der Menschheit auch keine i-Phones und Spielekonsolen, dafür aber Hoffnung, Zuversicht und Glauben. Was also könnte einem Zweifelnden mehr Zuversicht und Glauben an die Zukunft geben als eine Geschichte wie Deine? ![]() Gruß, Hans Adventskalender 17.12.2009 - Andreas69 - 17.12.2009 Danke Hans [url= ![]() ![]() Ich war mir halt nicht Sicher, ob ich dabei Grenzen überschreite. Es gibt noch immer in unserer Gesellschaft Dinge, über die man nichts hören mag und sie lieber totschweigt. Ich sehe mich mit Sicherheit nicht als Robin Hood aller Suizidgefährdeten, aber irgendwo müssen ja Anfänge gemacht werden. Ich bin für dieses Thema sensibel geworden, durch den Freitod von Robert Enke. Aber lass es uns jetzt nicht zu sehr vertiefen. Kämpfe gerade mit einer Kaffeetasse rum, damit Marianne Ruhe gibt. ;-) Bis dann [url= ![]() ![]() Andreas |