09.11.2009, 19:48
[SIZE="4]Guillochen und ähnliche Linienmuster mit CorelDraw erstellen. (Teil 1)[/SIZE]
Gulliochen sind jene geschwungene Linienmuster welche man als Sicherheitsmerkmal auf Banknoten und in Ausweisen findet aber auch als dekoratives Element verwenden kann.
Solche ähnlichen Linienmuster kann man mit der Überblendfunktion von CorelDraw erstellen.
Einfache Linien.
Fangen wir ganz simpel an und erstellen ein einfaches Linienfeld. Zunächst ziehen wir zwei Hilfslinien auf die Seite, deren Abstand die Länge des Linienfeldes angibt. Dann schalten wir „Am Gitter ausrichten“ aus und „An Hilfslinien ausrichten“ ein, so läßt sich schöner arbeiten.
Nun wählen wir das Hilfsmittel „Freihand“ (Stift) und stellen dann oben in der Eigenschaftsleiste die Freihandglättung (ganz hinten) auf 100. Nun zeichnen wir eine etwas wackelige Linie zwischen den Hilfslinien, welche aber durch die Freihandglättung relativ rund aussieht. Wer mag kann noch das Hilfsmittel „Form“ (Knoten) wählen, alle Knoten der Linie auswählen und in der Eigenschaftenleiste auf „Symmetrischer Knoten“ klicken, dann wird sie noch mehr abgerundet.
Nun benötigen wir für ein Linienfeld aber noch eine zweite Linie und da haben wir verschiedene Möglichkeiten.
Entweder wir nutzen ein Duplikat der ersten Linie oder wir nutzen ein gespiegeltes Duplikat, eine gerade Linie oder eine weiter freie Linie. Wie auch immer, diese zweite Linie sollte auch zwischen den Hilfslinien liegen und wenn es eine neue Linie ist sollte sie in der gleichen Richtung wie die erste gezogen werden.
Als nächstes markieren wir beide Linien und öffnen wir das Andockfenster „Überblendung“. Hier klicken wir auf „Zuweisen“ und haben unsere Linienfeld schon erstellt. Ist der Abstand der Linien nicht nach unserem Geschmack so ändern wir einfach die Schrittanzahl und klicken noch einmal auf „Zuweisen“
Ganz ordentlich.
Wem die freihändig gezeichneten Linien zu wild sind, der kann auch eine gerade Linie ziehen, diese markieren und das Hilfsmittel „Interaktive Verzerrung“ (bei „Interaktive Überblendung“ auf kleines Dreieck klicken und dann auf den eckigen Fleck) wählen.
Dann in der Eigenschaftenleiste auf „Zackenschnitt“, Werte für die Amplitude und die Frequenz der Verzerrung eingeben (guter Anfang beides auf 20) und hinten „Glatte Verzerrung“ aktivieren. So entsteht eine schöne Sinuswelle.
Mit den Greifern, welche dann sichtbar wird kann man die Welle auch noch etwas krumm ziehen, so gleicht sie dann eher einer Meereswelle. Jedoch muß man sie dann meist wieder zwischen die Hilfslinien zurück ziehen.
In Farbe und Bunt
Sehr schön sieht es auch aus, wenn man etwas Farbe ins Spiel bringt. Wobei man sich nicht mit nur einer Farbe begnügen muß (dafür einfach das Linienfeld markieren und eine Linienfarbe festlegen), man kann auch den Linien verschiedene Farben geben wodurch ein Farbverlauf entsteht. Bei dem einfachen Linienfeld kann man die Randlinien noch bequem anklicken um sie so zu markieren und ihr eine Farbe zu geben, wenn es aber später komplizierter wird ist der Objektmanager sehr von Nutzen (Im dargestellten Objektmanager wäre es ein Verlauf von Grün nach Blau.)
Wer es noch bunter mag, kann auch beiden Linien nur eine Buntfarbe geben und im Andockfenster „Überblendung“ festlegen, daß man einen Regenbogeneffekt erhält. Wobei dann gilt je blasser oder dunkler die ursprüngliche Farbe, desto blasser oder dunkler wird der Regenbogeneffekt. Bei reinen Farben Rot, Grün, Blau, Gelb, Zyan, Magenta erhält man die leuchtensten Farben was mir aber meist zu grell ist.
Ein Balken z.B. für eine Urkunde
Das Linienfeld sieht ja nicht schlecht aus aber noch nicht so sehr nach einer Guilloche. Deshalb bauen wir uns einen Balken welcher diese Bezeichnung schon eher verdient.
Dazu wie oben beschrieben ein Linienfeld mit zwei verschiedenen Linien erstellen und am besten mit einen normalen Farbverlauf versehen. Dann das Ganze markieren, das Änderungs-Andockfenster und dort den Tab „Skalieren und Spiegeln“ öffnen. Nun spiegeln wir das Linienfeld duplizierend und zwar so, daß die Spiegelachse in Linienrichtung verläuft. Bei meinem liegenden Linienfeld also Vertikal.
Als nächstes markieren wir nun beide Linienfelder und ziehen sie in Linienrichtung (bei mir also nach links oder rechts). Während des Ziehens klicken wir kurz auf die rechte Maustaste, damit wir ein Duplikat erzeugen (sichtbar durch das „Plus“ am Pfeil) und drücken nun die Shift-Taste damit wir nicht nach oben oder unten abdriften. Wir ziehen die beiden Linienfelder nun bis außen an die Hilfslinie. Es liegen dann also zwei Linienfelder zwischen den Hilfslinien und zwei (seitlich) daneben wobei die daneben noch markiert sind.
Nun spiegeln wir diese, allerdings normal und in der anderen Richtung wie eben also bei mir Horizontal. Fertig ist der Guillochenbalken. Eventuell ist er noch etwas zu breit, aber es ist kein Problem ihn noch etwas schmaler zu stauchen.
Der Trick mit den Klonen.
Der Balken sieht ja nun schon sehr nach Guillochenmuster aus und wenn er uns so gefällt ist es ja in Ordnung. Nur wenn die Farben nicht gefallen oder das Linienfeld jetzt doch zu dicht wirkt haben wir ein kleines Problem. Natürlich können wir im Objektmanager die Linienfelder, bzw. deren Kontrollkurven einzeln auswählen und nach unseren Wünschen umstellen - viel Spaß. Oder wir erleichtern uns die Arbeit in dem wir mit Klonen arbeiten.
Also noch mal zurück, wir haben ein Linienfeld erzeugt. Nun gehen wir auf „Bearbeiten / Klonen“ und ziehen den Klon zwischen die Hilfslinien aber etwas vom Original entfernt. Nun verfahren wir mit dem Klon wie eben mit dem normalen Linienfeld und erstellen daraus unseren Balken. Die dabei entstehenden Kopien der Klone sind ihrerseits ebenfalls Klone des etwas abseits liegenden Originals.
Jetzt können wir aber ohne Probleme die Parameter (Farben, Linienanzahl <Schrittanzahl> oder auch die Lage einzelner Knoten der Kontrollkurven) des Originals abändern und diese Änderungen werden automatisch auf die Klone übertragen. Gefällt uns das Ergebnis so markieren wir die vier Klone und das Originallinienfeld und gehen auf „Anordnen / Kombination aufheben: 15 Objekte markiert“. Es sind hier 15 Objekte weil CorelDraw je Linienfeld zwei Kontrollkurven und die eigentliche Überblendung rechnet und vier Klone + das Original ergibt 5 x 3 = 15 Objekte.
Das ursprüngliche Original wird nun nicht mehr benötigt und kann gelöscht werden.
Jetzt geht’s rund.
Natürlich kann man Guillochen nicht nur aus Linien sondern auch aus geschlossenen Kurven erstellen. Hilfslinien brauchen diesmal nicht, aber das Hilfsmittel „Freihand“ (Stift) muß wieder ran und auch in der dazugehörigen Eigenschaftsleiste sollte die Freihandglättung (ganz hinten) wieder auf 100 gestellt werden. Nun zeichnen wir, wieder mit wackeliger Hand, ein kreisartiges Objekt, wobei ein paar Einbuchtungen nicht verkehrt sind. Wenn möglich solle die Kurve nach dem Zeichnen geschlossen sein. Dies können wir leicht testen, in dem wir versuchen das Objekt mit einer beliebigen Farbe zu füllen. Füllt es sich, ist das Objekt geschlossen und wir können um die Füllung wieder zu entfernen entweder auf „Rückgängig“ (Strg + Z) gehen oder halt die Füllung normal wieder entfernen.
War das Objekt nicht gefüllt, so war die Kurve nicht geschlossen, dann gehen wir auf „Anordnen / Strecke schließen / Anfang zu Ende mithilfe von gekrümmten Linien“. Sollte es daraufhin an der ehemaligen Öffnung einen unschönen Schlenker geben so ziehen wir einfach einen der daran beteiligten Knoten etwas zur Seite.
Wer mag kann auch hier noch das Hilfsmittel „Form“ (Knoten) wählen, alle Knoten des Objekts auswählen und in der Eigenschaftenleiste auf „Symmetrischer Knoten“ klicken, dann wird alles besser abgerundet.
Nun verkleinern wir das Objekt, halten dabei die Shift-Taste und klicken zusätzlich kurz auf die rechte Maustaste (neben dem Mauspfeil nun ein „Plus“) damit ein Duplikat entsteht. Dieses sollte etwas 5 % der Größe des Äußeren haben. Wer mag kann auch innen und außen verschiedene runde Objekte erstellen. Jetzt werden die beiden Objekte überblendet wobei eine Schrittzahl von 10 reichen dürfte.
Da bei der Verkleinerung das kleine Objekt durch die Shift-Taste zur mathematischen Mitte befördert wurde, kann es sein, insbesondere wenn das Objekt durch große Einbuchtungen etwas unsymetrisch ist, daß die Überblendung etwas schief erscheint. Dann greifen wir einfach das mittlere Objekt und ziehen es zur optischen Mitte.
Abschließend gehen wir aufs Änderungs-Andockfenster uns spiegeln das komplette Überblendungsobjekt duplizierend horizontal. Dann markieren wir beide Überblendungsobjekte und spiegeln sie noch einmal duplizierend vertikal. Fertig ist die runde Guilloche, wobei es auch gut aussieht wenn man alle vier Objekte markiert und das ganze etwas zu einer eher ovalen Guilloche verzerrt.
Anzumerken sei noch, daß es sich auch hier anbietet mit der oben schon beschriebenen Klontechnik zu arbeiten, vor allen weil die runde Guilloche wirklich mit einem Farbverlauf schöner aussieht als in schwarz was man so besser testen kann.
Das Zeichen
Interessant sind auch Guillochen von bestimmten Symbolen. Geeignet sind sternenartige Formen am besten etwas abgerundet. Danach muß am etwas suchen, in der Corel-Schriftart „Stars1.ttf“, in Zapf Dingbats wird man auch fündig und hie und da in verschiedenen Symbolfonts. Einfügen kann man die einzelnen Zeichen am besten aus dem Andockfenster „Zeichen einfügen“.
Im Internet unter http://cg.scs.carleton.ca/~luc/sugaku.html findet man eine große Sammlung geometrischer Symbolfonts (Kagijuuji braucht man ja nicht herunterzuladen :erschreck: ) aber Asutaa ist sehr gut geeignet aber auch bei Bakemono, Bara, Kinkimono, Pikapika und in manch andern Font wird man fündig.
Zumeist ungünstig ist es, wenn das Zeichen nicht nur aus einem Umriß besteht sondern im inneren noch Linien verlaufen. In neueren Corelversionen ist hier die Funktion „Effekte / Begrenzungslinie erstellen“ gut geeignet. Statt des zu komplexen Zeichens verwenden wir halt die Begrenzungslinie. In älteren Corelversionen kann manchmal „Anordnen / Formen / Verschmelzen“ helfen. Ist dann noch eine Unterkurve in der Mitte, kann man die Kombination aufheben und verwendet nur das äußere Objekt.
Möchte man die Spitzen abrunden ist einen in neueren Corelversionen die Abrundefunktion (Andockfenster Abrunden/Auskehlen/Abfasen) von nutzen.
Verdreht man die Überblendung um die Hälfte des Abstandes der Sternspitzen (180°/Anzahl der Spitzen) duplizierend so ergeben sich weitere Effekte. Bei dreispitzigen Sternen / Dreiecken ist es aber oft besser diese duplizierend zu Spiegeln. Unten eine Liste mit den Winkel (letzte Spalte).
Mit diesen beiden versetzt überlagerten Überblendungen kann man noch mehr anfangen. Markiert man beide und geht erst auf „Anordnen / Kombination aufheben“(Strg+K), dann auf „Anordnen / Gruppierung aufheben“ /Strg+U“, dann auf „Anordnen / Kombinieren“ (Strg+L), füllt dann das so entstanden Objekt und entfernt den Umriß. So ergibt sich oft ein weiterer netter Effekt, welcher allerdings nicht so viel mit Guillochen zu tun hat (Dekostern für Weihnachten?). In neueren Corelversionen kann man darum noch eine Begrenzungslinie legen (bei älteren Versionen Objekt an die selbe Stelle mit der Plustaste der Nummerntastatur duplizieren und dann auf „Anordnen / Formen / Verschmelzen“ gehen - hilft meist) diese Objekt dann anders einfärben und hinter das Musterobjekt legen. Vielleicht auch noch mit der „Interaktiven Kontur“ ein paar nach außen gehende Elemente drumherum (legt man auf das Begrenzungslinienobjekt einen Farbverlauf, so sollte man die interaktive Kontur von einem, dahinterliegenden, einfarbigen Duplikat ausgehen lassen.), dann sieht das Ganze etwas nach einem Mandala aus, vor allem wenn man das Muster mit einem radialen oder konischen Farbverlauf versieht. (Mehr zu Mandalas hier in Swizzlys Thema).
Viel Erfolg beim Nachbauen wünscht die Nachtviole.
Gulliochen sind jene geschwungene Linienmuster welche man als Sicherheitsmerkmal auf Banknoten und in Ausweisen findet aber auch als dekoratives Element verwenden kann.
Solche ähnlichen Linienmuster kann man mit der Überblendfunktion von CorelDraw erstellen.
Einfache Linien.
Fangen wir ganz simpel an und erstellen ein einfaches Linienfeld. Zunächst ziehen wir zwei Hilfslinien auf die Seite, deren Abstand die Länge des Linienfeldes angibt. Dann schalten wir „Am Gitter ausrichten“ aus und „An Hilfslinien ausrichten“ ein, so läßt sich schöner arbeiten.
Nun wählen wir das Hilfsmittel „Freihand“ (Stift) und stellen dann oben in der Eigenschaftsleiste die Freihandglättung (ganz hinten) auf 100. Nun zeichnen wir eine etwas wackelige Linie zwischen den Hilfslinien, welche aber durch die Freihandglättung relativ rund aussieht. Wer mag kann noch das Hilfsmittel „Form“ (Knoten) wählen, alle Knoten der Linie auswählen und in der Eigenschaftenleiste auf „Symmetrischer Knoten“ klicken, dann wird sie noch mehr abgerundet.
Nun benötigen wir für ein Linienfeld aber noch eine zweite Linie und da haben wir verschiedene Möglichkeiten.
Entweder wir nutzen ein Duplikat der ersten Linie oder wir nutzen ein gespiegeltes Duplikat, eine gerade Linie oder eine weiter freie Linie. Wie auch immer, diese zweite Linie sollte auch zwischen den Hilfslinien liegen und wenn es eine neue Linie ist sollte sie in der gleichen Richtung wie die erste gezogen werden.
Als nächstes markieren wir beide Linien und öffnen wir das Andockfenster „Überblendung“. Hier klicken wir auf „Zuweisen“ und haben unsere Linienfeld schon erstellt. Ist der Abstand der Linien nicht nach unserem Geschmack so ändern wir einfach die Schrittanzahl und klicken noch einmal auf „Zuweisen“
Ganz ordentlich.
Wem die freihändig gezeichneten Linien zu wild sind, der kann auch eine gerade Linie ziehen, diese markieren und das Hilfsmittel „Interaktive Verzerrung“ (bei „Interaktive Überblendung“ auf kleines Dreieck klicken und dann auf den eckigen Fleck) wählen.
Dann in der Eigenschaftenleiste auf „Zackenschnitt“, Werte für die Amplitude und die Frequenz der Verzerrung eingeben (guter Anfang beides auf 20) und hinten „Glatte Verzerrung“ aktivieren. So entsteht eine schöne Sinuswelle.
Mit den Greifern, welche dann sichtbar wird kann man die Welle auch noch etwas krumm ziehen, so gleicht sie dann eher einer Meereswelle. Jedoch muß man sie dann meist wieder zwischen die Hilfslinien zurück ziehen.
In Farbe und Bunt
Sehr schön sieht es auch aus, wenn man etwas Farbe ins Spiel bringt. Wobei man sich nicht mit nur einer Farbe begnügen muß (dafür einfach das Linienfeld markieren und eine Linienfarbe festlegen), man kann auch den Linien verschiedene Farben geben wodurch ein Farbverlauf entsteht. Bei dem einfachen Linienfeld kann man die Randlinien noch bequem anklicken um sie so zu markieren und ihr eine Farbe zu geben, wenn es aber später komplizierter wird ist der Objektmanager sehr von Nutzen (Im dargestellten Objektmanager wäre es ein Verlauf von Grün nach Blau.)
Wer es noch bunter mag, kann auch beiden Linien nur eine Buntfarbe geben und im Andockfenster „Überblendung“ festlegen, daß man einen Regenbogeneffekt erhält. Wobei dann gilt je blasser oder dunkler die ursprüngliche Farbe, desto blasser oder dunkler wird der Regenbogeneffekt. Bei reinen Farben Rot, Grün, Blau, Gelb, Zyan, Magenta erhält man die leuchtensten Farben was mir aber meist zu grell ist.
Ein Balken z.B. für eine Urkunde
Das Linienfeld sieht ja nicht schlecht aus aber noch nicht so sehr nach einer Guilloche. Deshalb bauen wir uns einen Balken welcher diese Bezeichnung schon eher verdient.
Dazu wie oben beschrieben ein Linienfeld mit zwei verschiedenen Linien erstellen und am besten mit einen normalen Farbverlauf versehen. Dann das Ganze markieren, das Änderungs-Andockfenster und dort den Tab „Skalieren und Spiegeln“ öffnen. Nun spiegeln wir das Linienfeld duplizierend und zwar so, daß die Spiegelachse in Linienrichtung verläuft. Bei meinem liegenden Linienfeld also Vertikal.
Als nächstes markieren wir nun beide Linienfelder und ziehen sie in Linienrichtung (bei mir also nach links oder rechts). Während des Ziehens klicken wir kurz auf die rechte Maustaste, damit wir ein Duplikat erzeugen (sichtbar durch das „Plus“ am Pfeil) und drücken nun die Shift-Taste damit wir nicht nach oben oder unten abdriften. Wir ziehen die beiden Linienfelder nun bis außen an die Hilfslinie. Es liegen dann also zwei Linienfelder zwischen den Hilfslinien und zwei (seitlich) daneben wobei die daneben noch markiert sind.
Nun spiegeln wir diese, allerdings normal und in der anderen Richtung wie eben also bei mir Horizontal. Fertig ist der Guillochenbalken. Eventuell ist er noch etwas zu breit, aber es ist kein Problem ihn noch etwas schmaler zu stauchen.
Der Trick mit den Klonen.
Der Balken sieht ja nun schon sehr nach Guillochenmuster aus und wenn er uns so gefällt ist es ja in Ordnung. Nur wenn die Farben nicht gefallen oder das Linienfeld jetzt doch zu dicht wirkt haben wir ein kleines Problem. Natürlich können wir im Objektmanager die Linienfelder, bzw. deren Kontrollkurven einzeln auswählen und nach unseren Wünschen umstellen - viel Spaß. Oder wir erleichtern uns die Arbeit in dem wir mit Klonen arbeiten.
Also noch mal zurück, wir haben ein Linienfeld erzeugt. Nun gehen wir auf „Bearbeiten / Klonen“ und ziehen den Klon zwischen die Hilfslinien aber etwas vom Original entfernt. Nun verfahren wir mit dem Klon wie eben mit dem normalen Linienfeld und erstellen daraus unseren Balken. Die dabei entstehenden Kopien der Klone sind ihrerseits ebenfalls Klone des etwas abseits liegenden Originals.
Jetzt können wir aber ohne Probleme die Parameter (Farben, Linienanzahl <Schrittanzahl> oder auch die Lage einzelner Knoten der Kontrollkurven) des Originals abändern und diese Änderungen werden automatisch auf die Klone übertragen. Gefällt uns das Ergebnis so markieren wir die vier Klone und das Originallinienfeld und gehen auf „Anordnen / Kombination aufheben: 15 Objekte markiert“. Es sind hier 15 Objekte weil CorelDraw je Linienfeld zwei Kontrollkurven und die eigentliche Überblendung rechnet und vier Klone + das Original ergibt 5 x 3 = 15 Objekte.
Das ursprüngliche Original wird nun nicht mehr benötigt und kann gelöscht werden.
Jetzt geht’s rund.
Natürlich kann man Guillochen nicht nur aus Linien sondern auch aus geschlossenen Kurven erstellen. Hilfslinien brauchen diesmal nicht, aber das Hilfsmittel „Freihand“ (Stift) muß wieder ran und auch in der dazugehörigen Eigenschaftsleiste sollte die Freihandglättung (ganz hinten) wieder auf 100 gestellt werden. Nun zeichnen wir, wieder mit wackeliger Hand, ein kreisartiges Objekt, wobei ein paar Einbuchtungen nicht verkehrt sind. Wenn möglich solle die Kurve nach dem Zeichnen geschlossen sein. Dies können wir leicht testen, in dem wir versuchen das Objekt mit einer beliebigen Farbe zu füllen. Füllt es sich, ist das Objekt geschlossen und wir können um die Füllung wieder zu entfernen entweder auf „Rückgängig“ (Strg + Z) gehen oder halt die Füllung normal wieder entfernen.
War das Objekt nicht gefüllt, so war die Kurve nicht geschlossen, dann gehen wir auf „Anordnen / Strecke schließen / Anfang zu Ende mithilfe von gekrümmten Linien“. Sollte es daraufhin an der ehemaligen Öffnung einen unschönen Schlenker geben so ziehen wir einfach einen der daran beteiligten Knoten etwas zur Seite.
Wer mag kann auch hier noch das Hilfsmittel „Form“ (Knoten) wählen, alle Knoten des Objekts auswählen und in der Eigenschaftenleiste auf „Symmetrischer Knoten“ klicken, dann wird alles besser abgerundet.
Nun verkleinern wir das Objekt, halten dabei die Shift-Taste und klicken zusätzlich kurz auf die rechte Maustaste (neben dem Mauspfeil nun ein „Plus“) damit ein Duplikat entsteht. Dieses sollte etwas 5 % der Größe des Äußeren haben. Wer mag kann auch innen und außen verschiedene runde Objekte erstellen. Jetzt werden die beiden Objekte überblendet wobei eine Schrittzahl von 10 reichen dürfte.
Da bei der Verkleinerung das kleine Objekt durch die Shift-Taste zur mathematischen Mitte befördert wurde, kann es sein, insbesondere wenn das Objekt durch große Einbuchtungen etwas unsymetrisch ist, daß die Überblendung etwas schief erscheint. Dann greifen wir einfach das mittlere Objekt und ziehen es zur optischen Mitte.
Abschließend gehen wir aufs Änderungs-Andockfenster uns spiegeln das komplette Überblendungsobjekt duplizierend horizontal. Dann markieren wir beide Überblendungsobjekte und spiegeln sie noch einmal duplizierend vertikal. Fertig ist die runde Guilloche, wobei es auch gut aussieht wenn man alle vier Objekte markiert und das ganze etwas zu einer eher ovalen Guilloche verzerrt.
Anzumerken sei noch, daß es sich auch hier anbietet mit der oben schon beschriebenen Klontechnik zu arbeiten, vor allen weil die runde Guilloche wirklich mit einem Farbverlauf schöner aussieht als in schwarz was man so besser testen kann.
Das Zeichen
Interessant sind auch Guillochen von bestimmten Symbolen. Geeignet sind sternenartige Formen am besten etwas abgerundet. Danach muß am etwas suchen, in der Corel-Schriftart „Stars1.ttf“, in Zapf Dingbats wird man auch fündig und hie und da in verschiedenen Symbolfonts. Einfügen kann man die einzelnen Zeichen am besten aus dem Andockfenster „Zeichen einfügen“.
Im Internet unter http://cg.scs.carleton.ca/~luc/sugaku.html findet man eine große Sammlung geometrischer Symbolfonts (Kagijuuji braucht man ja nicht herunterzuladen :erschreck: ) aber Asutaa ist sehr gut geeignet aber auch bei Bakemono, Bara, Kinkimono, Pikapika und in manch andern Font wird man fündig.
Zumeist ungünstig ist es, wenn das Zeichen nicht nur aus einem Umriß besteht sondern im inneren noch Linien verlaufen. In neueren Corelversionen ist hier die Funktion „Effekte / Begrenzungslinie erstellen“ gut geeignet. Statt des zu komplexen Zeichens verwenden wir halt die Begrenzungslinie. In älteren Corelversionen kann manchmal „Anordnen / Formen / Verschmelzen“ helfen. Ist dann noch eine Unterkurve in der Mitte, kann man die Kombination aufheben und verwendet nur das äußere Objekt.
Möchte man die Spitzen abrunden ist einen in neueren Corelversionen die Abrundefunktion (Andockfenster Abrunden/Auskehlen/Abfasen) von nutzen.
Verdreht man die Überblendung um die Hälfte des Abstandes der Sternspitzen (180°/Anzahl der Spitzen) duplizierend so ergeben sich weitere Effekte. Bei dreispitzigen Sternen / Dreiecken ist es aber oft besser diese duplizierend zu Spiegeln. Unten eine Liste mit den Winkel (letzte Spalte).
Mit diesen beiden versetzt überlagerten Überblendungen kann man noch mehr anfangen. Markiert man beide und geht erst auf „Anordnen / Kombination aufheben“(Strg+K), dann auf „Anordnen / Gruppierung aufheben“ /Strg+U“, dann auf „Anordnen / Kombinieren“ (Strg+L), füllt dann das so entstanden Objekt und entfernt den Umriß. So ergibt sich oft ein weiterer netter Effekt, welcher allerdings nicht so viel mit Guillochen zu tun hat (Dekostern für Weihnachten?). In neueren Corelversionen kann man darum noch eine Begrenzungslinie legen (bei älteren Versionen Objekt an die selbe Stelle mit der Plustaste der Nummerntastatur duplizieren und dann auf „Anordnen / Formen / Verschmelzen“ gehen - hilft meist) diese Objekt dann anders einfärben und hinter das Musterobjekt legen. Vielleicht auch noch mit der „Interaktiven Kontur“ ein paar nach außen gehende Elemente drumherum (legt man auf das Begrenzungslinienobjekt einen Farbverlauf, so sollte man die interaktive Kontur von einem, dahinterliegenden, einfarbigen Duplikat ausgehen lassen.), dann sieht das Ganze etwas nach einem Mandala aus, vor allem wenn man das Muster mit einem radialen oder konischen Farbverlauf versieht. (Mehr zu Mandalas hier in Swizzlys Thema).
Viel Erfolg beim Nachbauen wünscht die Nachtviole.