OpenType Typographie in X7
#11
Hallo Oswald,
da muss ich mal Corel etwas verteidigen. Die Zeiten, als Corel halbgare Schriften lieferte, sind lang vorbei.

Zum Thema Schnörkel: Es hängt davon ab, ob der Designer der Schrift Schnörkel ("Swashes") mitgegeben hat oder nicht. Da hat weder Windows noch Corel Einfluss drauf. Zur Arial / Calibri / Comic Sans würden Schnörkel auch kaum passen, deshalb sind da keine dabei.

Und hier noch etwas aus Corel X6, ich weiß nicht, ob du die Funktion schon kennst:

Schreibe ein Wort in einer Opentype-Schrift. Oben in der Leiste muss das O eingeschaltet sein. Markiere das Wort.
Man sieht jetzt einen kleinen schwarzen Pfeil unter dem Wort. Wenn man darauf klickt, ... 8-) ... siehe Screenshot.

[Bild: opentype-optionen.png]

MfG
miss_marple
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#12
Nun die Schriften welche bei Corel dabei sind, sind nicht „halbgar“. Aber gerade was das At-Zeichen angeht hat man sich bei Bitstream, von denen ja die meisten Corel-Fonts stammen, oft nicht die Mühe gemacht selbiges an die Schrift anzupassen. Hier mal ein vergleichendes Bildschirmfoto, erstellt auf Myfonts.com

Viele Grüße von der Nachtviole!

[Bild: atmusterd6utv.png]
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#13
@miss_marple

Die Funktion kannte ich aus einem Tutorial. Ich mußte mir aber noch einiges dazu denken. Zuerst habe ich die Swashes bei einzelnen Zeichen betrachtet, dann stieß ich auf die Möglichkeit, ein ganzes Wort zu markieren und dieses zu „veredeln” (Beispiel: Aurora in meinem ersten Beitrag); schließlich habe ich mir die Ligaturen angeschaut, die erst auftauchten, als mir klar wurde, dass man auch beliebige Zeichengruppen markieren kann.
Hat halt ein wenig gedauert, bis ich´s kapiert habe.

@Nachtviole

Zitat:wie unvollständig die Zeichensätze gelegentlich sind
So habe ich geschrieben. „Halbgar” hätte ich nicht schreiben mögen, weil´s nicht der Wahrheit entspricht.
Den Unterschied zwischen halb und ganz kriege ich immer wieder dadurch mit, dass Kunden bestimmte Font-Wünsche äußern und mir einen Font per Mailanhang schicken. Da sind dann schon mal grausliche Dinger dabei.

Dein Beispiel mit dem Font Allegro ist genau das, was ich meine. Bei Fonts mit einheitlicher Liniendicke ist die Neuerzeugung bisher noch relativ unaufwendig gewesen. Im gezeigten Beispiel müßte ich mich schon mehr anstrengen.

Heute abend mache ich mich noch an den Rest der Links. Gestern schwirrte mir irgendwann der Kopf…

Viele Grüße
Oswald
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#14
OsCor schrieb:Dein Beispiel mit dem Font Allegro ist genau das, was ich meine. Bei Fonts mit einheitlicher Liniendicke ist die Neuerzeugung bisher noch relativ unaufwendig gewesen. Im gezeigten Beispiel müßte ich mich schon mehr anstrengen.

Hallo,
in ähnlichen Fällen habe ich mit einer Kurve das a im Ad rausgeschnitten und mit einem a der Originalschrift ersetzt.
Ich habe das dann als Symbol abgespeichert, wobei man dies ja dann eigentlich auch der Originalschrift als Zeichen hinzufügen könnte.
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#15
Wenn man für die bei uns meistgewünschte Schrift EnglishVivace ein @ braucht, findet man im Zeichensatz zwar eines, aber schön sieht das nicht aus. Außerdem passen Neigungsachse des Zeichens und der Schrift nicht gut zueinander. Ob die mitgelieferte Zeichengröße typographisch Sinn macht, möchte ich auch dahin gestellt sein lassen.
Wenn man versucht, durch Drehen zu verbessern, stellt man schnell fest, dass sich die Basislinie des inliegenden a schrägstellt - das ist also keine Verbesserung. Das Ersetzen des inliegenden a ist auch nicht ohne, weil man den Aufschwung am Ende des a harmonisch mit der Klammer des Klammeraffen verbinden muss.

Ich habe mich auf zwei Weisen beholfen:
Entweder ich nutze das @ des Fonts EdwardianScript oder ich wandle das @ wie norre in eine Kurve um und verwende die Funktion Hülle, wo ich wie hier im Beispiel ohne Veränderung der Basislinie das Zeichen verzerren kann.
Das ist mir lieber, weil der Font Edwardian aufwendigere Verzierungen bietet, die ich gerne vermeide.

[Bild: At.jpg]

Gruß
Oswald
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#16
OsCor schrieb:Entweder ich nutze das @ des Fonts EdwardianScript oder ich wandle das @ wie norre in eine Kurve um und verwende die Funktion Hülle, wo ich wie hier im Beispiel ohne Veränderung der Basislinie das Zeichen verzerren kann.

Hallo,
sollte das nicht auch mit Neigung zu erreichen sein


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#17
Auweia, Asche über mein Haupt: Die Funktion Neigen kannte ich bisher nicht, dabei gibt´s die wohl schon länger… in X5 ist sie jedenfalls drin - und wie ich gerade sehe, in X3 auch schon.:oops:
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#18
noch 'n kurzer Hinweis zur Fondsuche:

die Seite Fondseek ist so eine Art Obersammlung für die Suche

Gruß HaJö
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#19
Es ist schon sehr erstaunlich: Selbst bei allergrößtem Wohlwollen muss man einen Großteil der im Internet vorgestellten Fonts als - gelinde gesagt - untauglich einstufen. Man wundert sich direkt, mit welchem Mut angeboten wird, was ich auf dem schrägsten Poster als Schrott empfinden würde :stinkig:
Ich darf ja vielleicht daran erinnern, dass es in diesem Faden eigentlich um zusätzliche Glyphen bzw. Swashes bei OpenType geht. Was ich suche, sind einerseits Fonts, die zur Hervorhebung von einzelnen Wörtern dienen (z.B. Namen aufgepeppt durch Verzierungen in unterschiedlichen Dekorationsstufen), andererseits Fonts, die zwar dekorativ sind, aber bei kürzeren Texten wie Einladungen mit wesentlichen Informationen wie Telefonnummern und Mailadressen lesbar sind.
Wir hatten schon mehrfach Kunden, die auf bestimmten Schriften bestanden, die aber beim nächsten Auftrag kleinlaut zugaben, dass die von mir vorgeschlagenen Schriftoptionen besser gewesen wären, weil z.B. Telefonnummern bei sehr verschnörkelten Schriften falsch gelesen wurden.

Diese Bitte um Hilfe ist für mich sehr lehrreich gewesen: Es gibt tatsächlich nur relativ wenige Fonts, die dekorativ und gleichzeitig auch für (kürzeren) Fließtext geeignet sind.
Das Angebot von Fondseek mit 55000 (!) Fonts relativiert sich so doch gewaltig. Ich glaube das sagen zu können, ohne alle gesehen zu haben.

Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich die in der Typographie geläufigen Begriffe hier durcheinander geworfen habe und hoffe, dass es jedem Leser klar war, worauf ich hinauswill.

Vielen Dank einstweilen
Oswald
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