Das Auge des Fotografen: Profi gegen Amateur
#1
Gehen professionelle Fotografen anders an ähnliche Motive heran als Hobbyfotografen?
Wenn ja, wo liegen die Unterschiede?
  • Profis nehmen sich wesentlich mehr Zeit
  • Profis machen mehr Aufnahmen vor einem endgültigen Bild
  • Profis betrachten das Motiv aus vielen unterschiedlichen Perspektiven
  • Der Amateur will die gesamte Szene einfangen,
    der Profi konzentriert sich auf wesentliche Details und lässt Unwichtiges weg

Video - Gegenüberstellung: Amateur - Profi
[URL="http://www.nikon.at/de_AT/press_room/press_releases_main.page?Period=New&Quarter=0&SY=0&ID=templatedata\de_AT\news_article\data\AT-Eytracker_Presse&sParamValueLbl=Neu&sParam1ValueLbl=Eyetracker]
Pressemitteilung[/URL] - Bildmaterial kann unten auf der Seite heruntergeladen werden, wobei die gezipten Bilder eine bessere Qualität aufweisen.

Um es mit der IKEA-Werbung zu sagen, knipst Du noch oder fotografierst Du schon?

Gruß

Trance
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#2
"Trance schrieb:Um es mit der IKEA-Werbung zu sagen, knipst Du noch oder fotografierst Du schon?
Hm, hängt davon ab, was ich ablichten will.
Bei meinen schnellen Hunden bleibt, außer bei lange vorbereiteten Sessions, wo ich vorher die möglichen Hintergründe aussuche, die Kamera gleich einigermaßen der Beleuchtung entsprechend präpariere, oft nur der berühmte Schnappschuss.
Und da ärgere mich auch oft, wenn einem Hund der Zaunphahl aus dem Rücken wächst- 2 Schritte zur Seite, und ich müsste nicht retuschieren.
Bei statischen Motiven oder Makros kämpfe ich darum, mich ich mich wieder zur Gelassenheit und der Selektion der analogen Fotografie zu zwingen, als man jedes Bild bedachte, bevor man den Auslöser betätigte.
Kannte ich doch von Vater und Bruder und hatte es ganz gut intus, die Suche nach Details oder dem Wichtigen in einer Gesamtszene.
Damals machte ich mehr gute Bilder als heute.
Dieses Jahr gelingt mir aber eh nichts, noch nicht ein wirklich gutes Bild, das den kritischen Augen hier standhalten könnte.
Ich knipse, wenn überhaupt...
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#3
Lia schrieb:Dieses Jahr gelingt mir aber eh nichts, noch nicht ein wirklich gutes Bild, das den kritischen Augen hier standhalten könnte.
Ich knipse, wenn überhaupt...
:haue:

Das Jahr ist ja auch erst halb gelaufen.
Du hast also noch fast 50% verbleibende Zeit für ein gutes Bild,
und 1 gutes Bild pro Jahr ist eine erfolgreiche Ausbeute, sagt Ansel Adams... ;-)

Hatte ich schon mal erwähnt, dass min. 90% der von Profis geschossenen Fotos in die Tonne wandern?
Wir erreichen vielleicht die angestrebte Ausbeute,
aber der Weg dahin ist mindestens genauso steinig wie bei Amateuren!

Falls es Dich tröstet: ich habe seit Wochen das Gefühl,
mich besser zum Pommesverkäufer umschulen zu lassen.
Dass meine Kunden trotzdem kaufen, schreibe ich deren Blindheit und Gnade zu... :lol:

Gruß,
Hans
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#4
Es ist aber dennoch gut wenn man wenigstens selbst merkt das man Schei... fotografiert hat und die Tonne öffnen kann. Was einem so von anderen vor die Augen kommt schreit doch nach Blindheit um zu überleben.
Übrigens ein paar Jahre den Apparat nicht in der Hand gehabt und das "Auge" hat Probleme so zu sehen wie früher. Man wird unruhig, zappelig und hat einfach nicht mehr die Ausdauer zu suchen.
Na jedenfalls gehts mir leider so.
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#5
Hatte auch noch etwas vergessen zum Ausgangsthema:
Oft ist ja auch die Motivation sehr unterschiedlich, warum wer eine Kamera benutzt.
Die eine Sorte Amateure will gar nicht mehr und sieht auch keine Unterschiede, beschäftigt sich auch gar nicht erst mit den Möglichkeiten der Kamera und den Grundregeln der Fotografie.
Und das Publikum spendet doch Beifall, und für den Fotografierenden ist das Bild eben wertvoll- sein Blick, sein Erleben.
Die ambitionierten Amateure lernen, und so mancher wächst mit sozusagen mit der Kamera- oder an der Kamera.
Bei Durchsicht meiner Bilder von einem Treffen mit Hunde-Forum-Freunden: So schlecht sind die Bilder wieder nicht, mit ein bisschen mehr Denken und Einstellen hätten sie besser werden können.
Wobei es am Strand bei Sonnenschein, Wolken und glitzerndem Wasser eh schon schwierig wird, wenn man Kitesurfer ablichten will. Nicht nur, dass die rasend schnell sind- Subjekt auf dem Board und Objekt- der Schirm, sind oft verflixt weit auseinander. Wobei sich Subjekt und Objekt gelegentlich vertauschen- der Kite wird zum Handelnden.
Dass es mir doch wieder passiert, die Ostsee bergauf oder bergab fließen zu lassen, ist allerdings bei aller Schnelligkeit, die man bei Kite-Surfern haben muss, oberpeinlich.MrGreen
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#6
Lia schrieb:Oft ist ja auch die Motivation sehr unterschiedlich, warum wer eine Kamera benutzt.

Das sehe ich auch so, aber die Profifotos des Videos, möchte ich nicht in meinem Fotoalbum.
Es ist mir auch schon aufgefallen, dass Menschen, welche Bilder nur anschauen, das Bildes wegen...ah, so siehts da aus, natürlich Fotos anders bewerten, als die "Profis".
Da hätte man diesen Blitz, dieses Tele, einen anderen Hintergund, und und und gebraucht, um das Bild zu perfektionieren --- warum muss ich das? Kann ein Schnappschuß nicht mal einfach ein Schnappschuß bleiben, und ein schönes Landschaftsbild abbbilden, wie's dort war?

Mal 'ne Frage...ist das geknipst, oder fotografiert ;-)

[Bild: i75cegkupng9.jpg]
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#7
Lia schrieb:Dass es mir doch wieder passiert, die Ostsee bergauf oder bergab fließen zu lassen, ist allerdings [...] oberpeinlich.
Aha - und wieso confused

[SIZE="1]Die Frage ist durchaus provokant gemeint -
bin gespannt auf Deine Begründung[/SIZE] ;-)

Gruß,
Hans
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#8
Ettenna schrieb:Da hätte man diesen Blitz, dieses Tele, einen anderen Hintergund, und und und gebraucht, um das Bild zu perfektionieren --- warum muss ich das?
Wie der Titel des Threads schon sagt:
"Das AUGE des Fotografen"

Ausrüstung ist gut und holt Einiges raus -
aber den Unterschied bei Profis macht vor allem
die andere Sicht, mit der sie an Motive rangehen
oder sie überhaupt erst entdecken.


Ettenna schrieb:Kann ein Schnappschuß nicht mal einfach ein Schnappschuß bleiben, und ein schönes Landschaftsbild abbbilden, wie's dort war?
:daumen:


Ettenna schrieb:Mal 'ne Frage...ist das geknipst, oder fotografiert ;-)
Zwetschgendrin :lol:

Blüte ist fotografiert, HG grausam.

Meine Meinung... MrGreen

Gruß,
Hans
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#9
Zitat:Aha - und wieso

Die Frage ist durchaus provokant gemeint -
bin gespannt auf Deine Begründung
Weil ich auch ohne Gitternetz sehen muss, dass da etwas schief läuft, zumindest wenn ich auslaufende Schiffe fotografiere.
Wasser fließt bekanntlich bergauf und die Ostsee bei Kiel wird umgekehrt nicht zu den Niagara-Fällen.MrGreen

Ausgerechnet bei den Kite-Surfern, wo man sich schon flink im Sand wälzen und wie beim Tontaubenschießen nachziehen oder vorhalten muss, habe ich einigermaßen die Ebene gehalten.MrGreen
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#10
So gesehen alles nachvollziehbar -
nur:

1.
Ich gehe mal davon aus, dass Du die Funktion "Ausrichten an horzontaler/vertikaler Linie" kennst.
Ein bisschen Schieflage ist also kein Thema, sofern man sie erkennt und korrigiert.
Den Schwund beim anschließenden Zuschneiden verkraften die meisten Bilder problemlos.

2.
MUSS es denn immer sauber, ordentlich, deutsch gerade sein?
Ob Unschärfe, Perspektive, Farbe, Szenenaufbau oder eben stringente Ausrichtung:
alle Welt sträubt sich anscheinend mit Händen und Füßen dagegen,
mal etwas Anderes als immer nur das Übliche zu machen.


Arrow .Kleines Experiment...

Ich habe ein Motiv gewählt, das aufgrund seiner Dynamik und Aussage
geradezu prädestiniert ist für bewusst schräg gestellte Formate - den Porsche 911.

Bei Google, wo Schnappschüsse ebenso auftauchen wie Amateur- oder Profifotos,
finden sich unter den ersten 100 Treffern rund 15% Fotos in Schieflage.

Bei Corbis, anerkanntermaßen eine der führenden Agenturen,
deren Fotografen eigentlich wissen sollten, was die Kunden wünschen
und was ankommt, steigt der Anteil auf eben mal 18%.

Und jetzt die HP der Porsche AG und die Introbilder des 911er durchgeklickt:
[SIZE="1](Mouseover 911)[/SIZE]
18 Modelle, 18 Fotos, 13 davon schräg - das sind satte 72%!
Und wir sind uns wohl einig, dass die PR-Leute in Ludwigsburg
akribisch testen und prüfen, bevor sie diejenigen Fotos
einkaufen bzw. in Auftrag geben, die die beste Resonanz erzeugen.

Heißt im Klartext:
die gezielt eingesetzte Bildschräge ist ein erfolgreiches Stilmittel,
das dem Amateur verständlicherweise nicht immer ganz geheuer ist,
das jedoch selbst der Profi viel zu oft vernachlässigt!

Wirkt übrigens nicht bei bei Sportwagen, sondern auch bei Bauten,
die zugegebenermaßen eher wenig dynamisch daherkommen... ;-)

Gruß,
Hans
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