21.08.2010, 04:22
Hallö middanand,
das ist ja spannend, wie Euch die gute Herta
in der vergangenen Woche auf Trab gehalten hat...
In dieser Richtung hatte ich Dein Beispiel vom weißen Himmel nämlich (fehl-?)interpretiert.
Und da stellt sich dann automatisch die Frage:
wozu der ganze Zinnober, wenn der Unterschied zwar theoretisch vorhanden,
praktisch jedoch nie und nimmer wahrnehmbar ist.
Selbst eine Spreizung der Tonwerte, die auftreten kann, aber nicht unbedingt muss,
ist lokal beschränkt und so minimal, dass sie ohne Leuchttisch und Lupe
selbst für den kritischen Betrachter kaum erkennbar wird.
Lücken in der Kurve treten nach der Bearbeitung vorzugsweise dort auf,
wo sie bereits vorher einen kräftigen Schritt nach oben oder unten gemacht hat.
Ansonsten würde sich schnell die Spreu vom Weizen trennen.
RAW ist sehr grenzwertig, eben weil es immense Möglichkeiten bietet.
Als Purist der dokumentarischen Fotografie habe ich mich lange dagegen gesträubt,
ebenso wie ich noch vor wenigen Jahren auf das gute alte Zelluloid-Röllchen schwor.
Aber man ist ja lernfähig...
Leider verleitet RAW viele Anwender dazu, seine Möglichkeiten zu überschätzen
und weit über Gebühr zu strapazieren, vor allem wenn sie Sinn und Wirkung
der einzelnen Bearbeitungsschritte nicht wirklich verstehen.
Mehr noch als in der "normalen" EBV tritt dann der Reiz der Fotografie,
das Vorhandene bestmöglichst abzubilden, in den Hintergrund,
und wird ersetzt durch den Wahn, die Realität durch den Wunsch zu ersetzen.
Gruß,
Hans
das ist ja spannend, wie Euch die gute Herta
in der vergangenen Woche auf Trab gehalten hat...
mvm schrieb:Die Moral von der Geschicht ist, daß wir statt teurem Makeup und Wellness-Therapie lieber Herta überbelichten, damit wir in den Details keine Falten erkennen können.Nun ja, ein Lowkey würde es ebenfalls richten ;-)
mvm schrieb:Ich möchte klarstellen, daß ich nichts von unnatürlicher Aufhübschung von Fotos halte. Auch das ewige Korrigieren von Bildern, bis sie Hollywood-Vorbildern entsprechen, finde ich grauenhaft. Damit hat das Fotografieren mit RAW-Bildern aber auch nichts zu tun.Hört sich gut an.
In dieser Richtung hatte ich Dein Beispiel vom weißen Himmel nämlich (fehl-?)interpretiert.
mvm schrieb:Die Beschränkung des betagten jpg-Formats auf 8 Bit pro Farbkanal ist kein Problem, so lange ich nicht vorhabe, intensive Bildbearbeitung zu betreiben, da wir mehr Farbinformation kaum wahrnehmen können.Bingo!
Und da stellt sich dann automatisch die Frage:
wozu der ganze Zinnober, wenn der Unterschied zwar theoretisch vorhanden,
praktisch jedoch nie und nimmer wahrnehmbar ist.
Selbst eine Spreizung der Tonwerte, die auftreten kann, aber nicht unbedingt muss,
ist lokal beschränkt und so minimal, dass sie ohne Leuchttisch und Lupe
selbst für den kritischen Betrachter kaum erkennbar wird.
Lücken in der Kurve treten nach der Bearbeitung vorzugsweise dort auf,
wo sie bereits vorher einen kräftigen Schritt nach oben oder unten gemacht hat.
mvm schrieb:Profis arbeiten entweder immer noch analog [...]Selten, leider.
Ansonsten würde sich schnell die Spreu vom Weizen trennen.
RAW ist sehr grenzwertig, eben weil es immense Möglichkeiten bietet.
Als Purist der dokumentarischen Fotografie habe ich mich lange dagegen gesträubt,
ebenso wie ich noch vor wenigen Jahren auf das gute alte Zelluloid-Röllchen schwor.
Aber man ist ja lernfähig...
Leider verleitet RAW viele Anwender dazu, seine Möglichkeiten zu überschätzen
und weit über Gebühr zu strapazieren, vor allem wenn sie Sinn und Wirkung
der einzelnen Bearbeitungsschritte nicht wirklich verstehen.
Mehr noch als in der "normalen" EBV tritt dann der Reiz der Fotografie,
das Vorhandene bestmöglichst abzubilden, in den Hintergrund,
und wird ersetzt durch den Wahn, die Realität durch den Wunsch zu ersetzen.
Gruß,
Hans