12.10.2013, 10:02
mvm schrieb:[...] selbst wesentlich mehr zum Ergebnis beizutragen mangels Szenen-AutomatikenDa steckt viel Wahres drin.
Ich schimpfe seit Jahr und Tag auf Lächelerkennung
und Gänseblümchen-bei-Sonne-von-rechts-Automatiken.
Als ich acht war, hat mir meine Mutter beigebracht:
> Situation "Tag + Sonne + alle halten still" = Blende 8 und 1/50sec.
> andere Situation = nachdenken
Geht mir bis heute nicht aus dem Kopf und hat Wirkung gezeigt ;-)
Mit einem metergroßen Schwungrad voller Automatiken wundern sich die Leute,
dass, wenn sie einen faulen Apfel knipsen, auf dem Bild keine Obsttorte erscheint.
Andererseits... nehmen wir meine Susanne.
Wenn ich ihr mit Goldenem Schnitt, Dutch Angel und Gradation komme,
verlässt sie fluchtartig den Raum, weil sie einfach nur "schöne" Erinnerungsfotos machen will.
Insofern erleichtern es die Automatikprogramme dem Laien auch,
ohne viel Theorie brauchbare Fotos zu machen.
Haute Cuisine vs. Dosenravioli -
jedem Tierchen sein Plaisierchen ;-)
mvm schrieb:bewußteres Gestalten und Komponieren des Bildes, weil jedes Bild Geld kostet.Auch richtig, und auch hier kann man die andere Seite der Medaille betrachten.
Wer die ersten 50 Filme verknipst und bezahlt
und danach noch nicht den Stein der Weisen gefunden hat,
der sagt u.U. "A... lecken, rasieren!"
Die Lernphase wird mit Digi einfach preiswerter.
mvm schrieb:Einzig und allein eines bereitet mir Sorgen: Mit dem schnellen Fortschreiten der Entwicklung nimmt auch die erreichbare Bildqualität dermaßen zu, daß es irgdenwann nichts besonderes mehr ist, entsprechende Bilder zu zeigen.... oder wegen der auch für Amateure immer machbareren technischen Qualität der Fotos
müssen sich ambitionierte und Profifotografen immer mehr anstrengen,
um den Fokus wieder auf das Wesentliche zu lenken: auf die Aussage, den Inhalt.
[INDENT]„Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie
gefühlsmäßig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild,
wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben,
dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.“
(Andreas Feininger)
mvm schrieb:Früher war es ein Abenteuer, [...] den Diaprojektor aufzubauen und die Bilder vorzuführen etc.An mein letztes Abenteuer dieser Art kann ich mich noch gut erinnern
Vor 10 Jahren...
ich noch frisch im Hause meiner künftigen Schwiegereltern...
auf der Dia-Leinwand die gesamte bucklige Verwandschaft vergangener Jahrhunderte...
Gegen Ende der Veranstaltung bin ich gerade noch rechtzeitig aufgewacht,
um den pikierten Blick Muttis, das amüsierte Grinsen Papas
und den hochroten Kopf meiner heutigen Frau zu realisieren :?
Gruß,
Hans
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