09.11.2009, 20:04
[SIZE="4]Guillochen und ähnliche Linienmuster mit CorelDraw erstellen. (Teil 2)[/SIZE]
Eigene symmetrische, sternartige Objekte erzeugen.
Sagen einen die Symbole aus den Zeichensätzen nicht zu so kann man auch selber solche Objekte erzeugen. Das funktioniert natürlich mit den Hilfsmittel „Polygon“, „Stern“ und „komplexer Stern“ (Begrenzungslinie), geht aber auch wie folgt:
Zunächst aktivieren wir „Ansicht / An Objekten ausrichten“. Nun müssen wir festlegen wie viele Spitzen unser „Stern“ erhalten soll. Bei vieren zeichnen wir ein Quadrat mit dem Rechteckhilfsmittel, bei mehr Spitzen ein n-Eck mit dem Hilfsmittel „Polygon“. Wichtig ist, daß wir während der Zeichnens die Strg-Taste halten damit es auch ein Quadrat bzw. ein gleichmäßiges n-Eck wird.
Oft steht bei den Polygonen eine Spitze nach oben, dann ist es sinnvoll es um die Hälfte des Abstandes der Spitzen (180°/Anzahl der Spitzen) zu drehen (Tabelle oben), dann hat eine Gerade oben wodurch die Arbeit sehr erleichtert wird. Nun zeichnen wir eine nach außen gebogene Linie zwischen die Knoten der eben erwähnten Geraden. Dies geht mit dem Hilfsmittel „Freihand“ (Stift) aber auch mit dem Hilfsmittel „Bezier“. Wir werden aber sicher die Kurve mit dem Hilfsmittel „Form“ (Knoten) nacharbeiten müssen. Wird ein weicher Übergang zwischen den Zacken gewünscht so sollte die Kurvenenden leicht ausgekehlt sein.
Nun gehen wir auf „Bearbeiten / Klonen“ (schieben den Klon ev. auf das Original in dem wir ihn am einem Endknoten greifen und zur Ecke des Quadrats / n-Ecks ziehen bis dort „Knoten“ steht) und klicke dann solange auf den Klon bis die Drehgreifer sichtbar werden. Den auch sichtbaren Drehpunkt ziehen wir nun zur Mitte des Quadrats / bzw. n-Ecks. Jetzt öffnen wir das Änderungsandockfenster und drehen den Klon um den Abstandes der Spitzen (360°/Anzahl der Spitzen - siehe Tabelle oben / mittlere Spalte). Nach der ersten normalen Drehung drehen wir mit den selben Parametern duplizierend weiter bis der „Stern“ gefüllt ist. Am oberen Zacken - dem Original können wir nun bei Bedarf mit dem Hilfsmittel „Form“ noch Änderungen an den Knoten vornehmen, was auf die Klone übertragen wird.
Das Quadrat bzw. Polygon kann nun gelöscht werden. Dann markieren wir das Original und alle Klone und gehen auf „Anordnen / Kombination aufheben“ (Strg+K) und dann auf „Anordnen / Strecke schließen / Nächst liegender Knoten mit Geraden“ fertig ist unser selbstgestaltetes, symmetrisches, sternartiges Objekt aus dem wir eine Guilloche erzeugen können.
Superguilloche
Inspiriert von den wunderschönen Werken des Künstlers Sébastien Preschoux der diese allerdings nicht am Rechner sondern mit Stift oder Baumwollfäden erstellt (!) habe ich mir gedacht das muß doch Corel auch packen.
Nun man benötigt dazu wieder solch ein sternartiges Objekt entweder aus einem Zeichnensatz oder selber erstellt. Nur sollte es nicht zu komplex sein. Dann erstellen wir einen Kreis welcher etwas 1/3 der Größe des sternartigen Objekts haben sollte und verschieben diesen duplizierend. Nun beide Kreise markieren und mit einer Schrittanzahl von 300 überblenden. Im Überblendungs-Andockfenster klicken wir als nächstes auf die Schalfläche „Strecke“ (Pfeil an gebogener Linie) und wählen im aufspringenden Menu „Neue Strecke“. Mit der nun erscheinenden krummen Pfeilspitze klicken wir nun auf das sternartige Objekt, aktivieren im Überblendungs-Andockfenster „Entl. gesamter Strecke überbl.“ und klicken auf Zuweisen. Bei Bedarf können wir die Schrittanzahl nun noch verändern.
Die so entstandene Guilloche eignet sich gut dazu sie mit einem Regenbogenfarbverlauf zu versehen (Siehe Abschnitt „In Farbe und Bunt“). Abschließend sollten wir das sternartige Objekt unsichtbar machen. Da man es in der Grafik schlecht markieren kann nutzt man dazu am besten den Objektmanager und wählt dort die Kontrollkurve (unten) aus und stellt sie auf kein Umriß (nicht löschen!).
Statt des Kreises kann man auch ein anderes ebenfalls nicht zu komplexes, sternartiges Objekt nutzen, man wird dann die Schrittanzahl kleiner halten können.
Ist das alles … Ist da sonst gar nichts mehr.
Das ist nur der Anfang. Mit der Überblendfunktion kann man wunderbar herumexperimentieren und so verschiedenste Guillochen oder ähnliche Muster erstellen. Die Ergebnisse kann man auf verschiedenste Arten spiegeln, verzerren, rotieren mit einer „Hülle“ versehen usw. Weitere nützliche Helfer sind die Interaktiver Verzerrung, die Begrenzungslinien und die Konturfunktion um nur einige zu nennen und das Ganze dann auch noch kombinieren. Aufpassen muß man nur, daß das Ganze nicht zu einem wirren Linienmatsch mutiert.
Hier finden sich als Anregung Abbildungen von Banknoten aus aller Herren Länder. Wobei die neuen Scheine, warum auch immer ;-), oft mit recht niedriger Auflösung gescannt wurden und meist weniger schöne Guillochen haben als man sie auf älteren Serien findet.
Andere Welten
Dieses Tut ist für CorelDraw ausgelegt und dabei soll es auch bleiben, aber wer nun dieses Programm nicht hat kann manches was ich hier beschrieben habe, auch mit dem kostenlosen Inkscape umsetzen. Die Überblendungsfunktion in Inkscape 0.46 ist zu finden unter „Effekte / Aus Pfad erzeugen / Interpolieren“ (Exponent 1) jedoch ist diese bei weiten nicht so flexibel wie die in CorelDraw. Aber gut möglich, daß es dort noch etwas Besseres gibt, was mir als Inkscape-Laien unbekannt ist.
Ferner findet man hier eine auf Flash basierende Netzseite mit welcher man recht komplexe runde Guillochen erzeugen und ausdrucken kann (Rechtsklick „Print Guilloche“ - Querformat). Druckt man zum PDFCreator oder einen ähnlichen Programm kann man so auch eine EPS-Datei (Vektoren) oder eine Bitmap-Grafik erzeugen lassen.
Das kleine Flash-Programm kann man auch herunterladen und lokal nutzen.
Viel Erfolg beim Nachbauen wünscht die Nachtviole.
Eigene symmetrische, sternartige Objekte erzeugen.
Sagen einen die Symbole aus den Zeichensätzen nicht zu so kann man auch selber solche Objekte erzeugen. Das funktioniert natürlich mit den Hilfsmittel „Polygon“, „Stern“ und „komplexer Stern“ (Begrenzungslinie), geht aber auch wie folgt:
Zunächst aktivieren wir „Ansicht / An Objekten ausrichten“. Nun müssen wir festlegen wie viele Spitzen unser „Stern“ erhalten soll. Bei vieren zeichnen wir ein Quadrat mit dem Rechteckhilfsmittel, bei mehr Spitzen ein n-Eck mit dem Hilfsmittel „Polygon“. Wichtig ist, daß wir während der Zeichnens die Strg-Taste halten damit es auch ein Quadrat bzw. ein gleichmäßiges n-Eck wird.
Oft steht bei den Polygonen eine Spitze nach oben, dann ist es sinnvoll es um die Hälfte des Abstandes der Spitzen (180°/Anzahl der Spitzen) zu drehen (Tabelle oben), dann hat eine Gerade oben wodurch die Arbeit sehr erleichtert wird. Nun zeichnen wir eine nach außen gebogene Linie zwischen die Knoten der eben erwähnten Geraden. Dies geht mit dem Hilfsmittel „Freihand“ (Stift) aber auch mit dem Hilfsmittel „Bezier“. Wir werden aber sicher die Kurve mit dem Hilfsmittel „Form“ (Knoten) nacharbeiten müssen. Wird ein weicher Übergang zwischen den Zacken gewünscht so sollte die Kurvenenden leicht ausgekehlt sein.
Nun gehen wir auf „Bearbeiten / Klonen“ (schieben den Klon ev. auf das Original in dem wir ihn am einem Endknoten greifen und zur Ecke des Quadrats / n-Ecks ziehen bis dort „Knoten“ steht) und klicke dann solange auf den Klon bis die Drehgreifer sichtbar werden. Den auch sichtbaren Drehpunkt ziehen wir nun zur Mitte des Quadrats / bzw. n-Ecks. Jetzt öffnen wir das Änderungsandockfenster und drehen den Klon um den Abstandes der Spitzen (360°/Anzahl der Spitzen - siehe Tabelle oben / mittlere Spalte). Nach der ersten normalen Drehung drehen wir mit den selben Parametern duplizierend weiter bis der „Stern“ gefüllt ist. Am oberen Zacken - dem Original können wir nun bei Bedarf mit dem Hilfsmittel „Form“ noch Änderungen an den Knoten vornehmen, was auf die Klone übertragen wird.
Das Quadrat bzw. Polygon kann nun gelöscht werden. Dann markieren wir das Original und alle Klone und gehen auf „Anordnen / Kombination aufheben“ (Strg+K) und dann auf „Anordnen / Strecke schließen / Nächst liegender Knoten mit Geraden“ fertig ist unser selbstgestaltetes, symmetrisches, sternartiges Objekt aus dem wir eine Guilloche erzeugen können.
Superguilloche
Inspiriert von den wunderschönen Werken des Künstlers Sébastien Preschoux der diese allerdings nicht am Rechner sondern mit Stift oder Baumwollfäden erstellt (!) habe ich mir gedacht das muß doch Corel auch packen.
Nun man benötigt dazu wieder solch ein sternartiges Objekt entweder aus einem Zeichnensatz oder selber erstellt. Nur sollte es nicht zu komplex sein. Dann erstellen wir einen Kreis welcher etwas 1/3 der Größe des sternartigen Objekts haben sollte und verschieben diesen duplizierend. Nun beide Kreise markieren und mit einer Schrittanzahl von 300 überblenden. Im Überblendungs-Andockfenster klicken wir als nächstes auf die Schalfläche „Strecke“ (Pfeil an gebogener Linie) und wählen im aufspringenden Menu „Neue Strecke“. Mit der nun erscheinenden krummen Pfeilspitze klicken wir nun auf das sternartige Objekt, aktivieren im Überblendungs-Andockfenster „Entl. gesamter Strecke überbl.“ und klicken auf Zuweisen. Bei Bedarf können wir die Schrittanzahl nun noch verändern.
Die so entstandene Guilloche eignet sich gut dazu sie mit einem Regenbogenfarbverlauf zu versehen (Siehe Abschnitt „In Farbe und Bunt“). Abschließend sollten wir das sternartige Objekt unsichtbar machen. Da man es in der Grafik schlecht markieren kann nutzt man dazu am besten den Objektmanager und wählt dort die Kontrollkurve (unten) aus und stellt sie auf kein Umriß (nicht löschen!).
Statt des Kreises kann man auch ein anderes ebenfalls nicht zu komplexes, sternartiges Objekt nutzen, man wird dann die Schrittanzahl kleiner halten können.
Ist das alles … Ist da sonst gar nichts mehr.
Das ist nur der Anfang. Mit der Überblendfunktion kann man wunderbar herumexperimentieren und so verschiedenste Guillochen oder ähnliche Muster erstellen. Die Ergebnisse kann man auf verschiedenste Arten spiegeln, verzerren, rotieren mit einer „Hülle“ versehen usw. Weitere nützliche Helfer sind die Interaktiver Verzerrung, die Begrenzungslinien und die Konturfunktion um nur einige zu nennen und das Ganze dann auch noch kombinieren. Aufpassen muß man nur, daß das Ganze nicht zu einem wirren Linienmatsch mutiert.
Hier finden sich als Anregung Abbildungen von Banknoten aus aller Herren Länder. Wobei die neuen Scheine, warum auch immer ;-), oft mit recht niedriger Auflösung gescannt wurden und meist weniger schöne Guillochen haben als man sie auf älteren Serien findet.
Andere Welten
Dieses Tut ist für CorelDraw ausgelegt und dabei soll es auch bleiben, aber wer nun dieses Programm nicht hat kann manches was ich hier beschrieben habe, auch mit dem kostenlosen Inkscape umsetzen. Die Überblendungsfunktion in Inkscape 0.46 ist zu finden unter „Effekte / Aus Pfad erzeugen / Interpolieren“ (Exponent 1) jedoch ist diese bei weiten nicht so flexibel wie die in CorelDraw. Aber gut möglich, daß es dort noch etwas Besseres gibt, was mir als Inkscape-Laien unbekannt ist.
Ferner findet man hier eine auf Flash basierende Netzseite mit welcher man recht komplexe runde Guillochen erzeugen und ausdrucken kann (Rechtsklick „Print Guilloche“ - Querformat). Druckt man zum PDFCreator oder einen ähnlichen Programm kann man so auch eine EPS-Datei (Vektoren) oder eine Bitmap-Grafik erzeugen lassen.
Das kleine Flash-Programm kann man auch herunterladen und lokal nutzen.
Viel Erfolg beim Nachbauen wünscht die Nachtviole.