18.01.2008, 11:18
Ja, lieber Murdoc, ich weiss es. 


Irgendwie ist mein Leben so verlaufen, dass ich mich immer in andere eingefühlt habe. Schon mit kaum 20 haben sich doppelt und dreimal so alte Leute mir anvertraut mit ihren Sorgen, und ich habe versucht, ihnen zu helfen. Was mir natürlich nicht gelungen ist, in aller Unreife der 20 Jahre. Aber sicher hat es den Leuten gut getan, zu reden, Aufmerksamkeit zu bekommen, Mitgefühl und Zuneigung. Nächtelang habe ich mich gequält, um Lösungen zu finden, dabei wollten die Leute gar keinen Rat, sondern reden, reden, reden.
Auch habe ich in der Zwischenzeit schon einiges selber erlebt an Sorgen und Schmerzen, so dass ich eben oft ein wenig hinter die Kulissen sehe. Nicht nur das supertolle Bild, sondern dahinter einen Menschen, der sich quält, der die Welt nicht so nehmen will, wie sie ist, sondern versucht, sie zu ändern.
Ich kann dir nur raten, dich nicht allzu sehr in diese Stimmung hinein zu begeben. So lang deine Bilder dir helfen, das Schlimme zu vearbeiten, ist es gut. Wenn sie aber nur Ausdruck deiner Hilflosigkeit sind, einer bösen Welt gegenüber, dann lässt es mich fürchten, dass du depressiv werden könntest. Da muss man immer vorher wehren, meist merkt man gar nicht, dass man in so eine Stimmung absinkt.
Als junges Mädchen hatte ich im Zimmer haufenweise Wechselrähmchen für Postkarten. Dort habe ich fleissig die Bilder gewechselt. Einmal ist mir aufgefallen, dass alle die schönen Kunstpostkarten Sturmbilder waren und Gewitter oder sonst gewaltiges Wetter zeigten. Und mir fiel auf, dass meine Stimmung dazu passte! Damals konnte ich noch keine Schlüsse für mein Verhalten ziehen, heute würde ich schleunigst die Bilder auswechseln und etwas Fröhlicheres aufhängen. Man kann der tiefen Stimmung auch entgegen arbeiten, und das sollte man auch, sonst überfallen einen die Depressionen, und die sind schlimmer als alle Schmerzen, die ein Mensch haben kann!
Entschuldigt die Abweichung vom Thema, aber ich denke, das gehört auch zu den Bildern. Mich berührt die unentwegte Dunkelheit in deinen Bildern, Murdoc, eben sorgenvoll, ich hoffe, sie ist nicht Ausdruck deiner Stimmung.
Ich wünsche dir, dass du diese Welt ertragen kannst, so weit du es musst, und nicht darin zu Grunde gehst, sie ändern zu wollen. Und ich wünsche dir die Kraft, immer wieder ins Helle zu blicken, in die Natur, (ohne Stacheldraht), in Kinderaugen, zu den Tieren. Dann kommst du mit unserer armen Welt zurecht.
Irgendwie ist mein Leben so verlaufen, dass ich mich immer in andere eingefühlt habe. Schon mit kaum 20 haben sich doppelt und dreimal so alte Leute mir anvertraut mit ihren Sorgen, und ich habe versucht, ihnen zu helfen. Was mir natürlich nicht gelungen ist, in aller Unreife der 20 Jahre. Aber sicher hat es den Leuten gut getan, zu reden, Aufmerksamkeit zu bekommen, Mitgefühl und Zuneigung. Nächtelang habe ich mich gequält, um Lösungen zu finden, dabei wollten die Leute gar keinen Rat, sondern reden, reden, reden.
Auch habe ich in der Zwischenzeit schon einiges selber erlebt an Sorgen und Schmerzen, so dass ich eben oft ein wenig hinter die Kulissen sehe. Nicht nur das supertolle Bild, sondern dahinter einen Menschen, der sich quält, der die Welt nicht so nehmen will, wie sie ist, sondern versucht, sie zu ändern.
Ich kann dir nur raten, dich nicht allzu sehr in diese Stimmung hinein zu begeben. So lang deine Bilder dir helfen, das Schlimme zu vearbeiten, ist es gut. Wenn sie aber nur Ausdruck deiner Hilflosigkeit sind, einer bösen Welt gegenüber, dann lässt es mich fürchten, dass du depressiv werden könntest. Da muss man immer vorher wehren, meist merkt man gar nicht, dass man in so eine Stimmung absinkt.
Als junges Mädchen hatte ich im Zimmer haufenweise Wechselrähmchen für Postkarten. Dort habe ich fleissig die Bilder gewechselt. Einmal ist mir aufgefallen, dass alle die schönen Kunstpostkarten Sturmbilder waren und Gewitter oder sonst gewaltiges Wetter zeigten. Und mir fiel auf, dass meine Stimmung dazu passte! Damals konnte ich noch keine Schlüsse für mein Verhalten ziehen, heute würde ich schleunigst die Bilder auswechseln und etwas Fröhlicheres aufhängen. Man kann der tiefen Stimmung auch entgegen arbeiten, und das sollte man auch, sonst überfallen einen die Depressionen, und die sind schlimmer als alle Schmerzen, die ein Mensch haben kann!
Entschuldigt die Abweichung vom Thema, aber ich denke, das gehört auch zu den Bildern. Mich berührt die unentwegte Dunkelheit in deinen Bildern, Murdoc, eben sorgenvoll, ich hoffe, sie ist nicht Ausdruck deiner Stimmung.
Ich wünsche dir, dass du diese Welt ertragen kannst, so weit du es musst, und nicht darin zu Grunde gehst, sie ändern zu wollen. Und ich wünsche dir die Kraft, immer wieder ins Helle zu blicken, in die Natur, (ohne Stacheldraht), in Kinderaugen, zu den Tieren. Dann kommst du mit unserer armen Welt zurecht.
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