06.08.2008, 20:04
Hallo Charly,
ich habe zu Deinen Bildern bislang wenig (oder gar nichts...?) gesagt,
weil alles, was mir auf der Zunge liegen würde,
ins Philosophieren ausarten müsste. ;-)
Technisch immer einwandfrei,
phantasievoll, eindrucksvoll umgesetzt - alles keine Frage. :daumen:
Aber jetzt habe ich ein kleines Problem:
worin liegt der Sinn Deiner erdachten Mauer?
Versuchst Du hier nicht die Quadratur des Kreises?
All die guten Eigenschaften, die Du dieser Mauer zuschreibst,
existieren doch nur in der Vorstellung dessen, der sie erbaut.
Die Hoffnung bezieht sich auf die Zukunft
und auf das, was zu bringen man sich von ihr erhofft.
Also keineswegs auf einen Zustand oder ein Konstrukt der Gegenwart.
Ernst Bloch schreibt in seinem Buch "Prinzip Hoffnung":
"Die Wachträume ziehen, sofern sie echte Zukunft enthalten,
allesamt in dieses Noch-Nicht-Bewusste,
ins ungeworden-ungefüllte oder utopische Feld."
Der Arbeitstitel des Buches hieß übrigens „The dreams of a better life“.
Schon das ein Hinweis darauf, dass der Sinn der Hoffnung,
laut Kant der Traum des Menschen vom Glück, jenseits des Gegenwärtigen liegt.
Oder aber schau Dir die realen Mauern der Geschichte an!
Ob die Chinesische, die Deutsche oder der Eiserne Vorhang -
alle wurden unter dem Vorwand errichtet, das Böse abzuhalten
und den Menschen im Inneren der Umgrenzung Sicherheit und Glück zu geben.
Und wo lag für die Menschen die Hoffnung?
Immer jenseits der Mauer, dort wo sie ihre Zukunft sahen!
Einzig die kürzlich in Israel erbaute Mauer
scheint tatsächlich einem gewissen Schutz zu dienen.
Aber werden in ihren Ritzen jemals Blumen wachsen können,
solange das Prinzip Hoffnung die Mauer nicht überwinden
und beide Seiten zusammenführen darf...?
Ich finde, Hoffnung liegt jenseits von abgrenzenden Mauern.
Sie mag vielleicht als Hinweis auf der Mauer stehen,
oder eine Tür in der Mauer sein.
Aber nicht die Mauer selbst.
Gruß,
Hans
PS: Widerspruch wird fast schon erwartet...
ich habe zu Deinen Bildern bislang wenig (oder gar nichts...?) gesagt,
weil alles, was mir auf der Zunge liegen würde,
ins Philosophieren ausarten müsste. ;-)
Technisch immer einwandfrei,
phantasievoll, eindrucksvoll umgesetzt - alles keine Frage. :daumen:
Aber jetzt habe ich ein kleines Problem:
worin liegt der Sinn Deiner erdachten Mauer?
Versuchst Du hier nicht die Quadratur des Kreises?
All die guten Eigenschaften, die Du dieser Mauer zuschreibst,
existieren doch nur in der Vorstellung dessen, der sie erbaut.
Die Hoffnung bezieht sich auf die Zukunft
und auf das, was zu bringen man sich von ihr erhofft.
Also keineswegs auf einen Zustand oder ein Konstrukt der Gegenwart.
Ernst Bloch schreibt in seinem Buch "Prinzip Hoffnung":
"Die Wachträume ziehen, sofern sie echte Zukunft enthalten,
allesamt in dieses Noch-Nicht-Bewusste,
ins ungeworden-ungefüllte oder utopische Feld."
Der Arbeitstitel des Buches hieß übrigens „The dreams of a better life“.
Schon das ein Hinweis darauf, dass der Sinn der Hoffnung,
laut Kant der Traum des Menschen vom Glück, jenseits des Gegenwärtigen liegt.
Oder aber schau Dir die realen Mauern der Geschichte an!
Ob die Chinesische, die Deutsche oder der Eiserne Vorhang -
alle wurden unter dem Vorwand errichtet, das Böse abzuhalten
und den Menschen im Inneren der Umgrenzung Sicherheit und Glück zu geben.
Und wo lag für die Menschen die Hoffnung?
Immer jenseits der Mauer, dort wo sie ihre Zukunft sahen!
Einzig die kürzlich in Israel erbaute Mauer
scheint tatsächlich einem gewissen Schutz zu dienen.
Aber werden in ihren Ritzen jemals Blumen wachsen können,
solange das Prinzip Hoffnung die Mauer nicht überwinden
und beide Seiten zusammenführen darf...?
Ich finde, Hoffnung liegt jenseits von abgrenzenden Mauern.
Sie mag vielleicht als Hinweis auf der Mauer stehen,
oder eine Tür in der Mauer sein.
Aber nicht die Mauer selbst.
Gruß,
Hans
PS: Widerspruch wird fast schon erwartet...