Rätsel um das Grab von Hilde Domin
#1
Ich zeige hier den Ausschnitt des Grabes der deutschen
Schriftstellerin und Lyrikerin Hilde Domin. Das Bild wurde
geringfügig bearbeitet, aber nichts hinzugefügt.
Das Motiv zeigt daher (eigentlich) einen Fehler - welchen?

Vielleicht können ja die Lehrerinnen unter den aktiven
Benutzern ein wenig helfen. ;-)



[Bild: 9pcnuwjl36f4.jpg]



Gruß

Trance
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#2
Hmmm... [Bild: a015.gif]

Dass sie unter ihrem Pseudo begraben wurde, kann man wohl durchgehen lassen.
Das fehlende obligatorische * und † vor den Datumsangaben sicher auch.

Aber da Du ausdrücklich "nichts hinzugefügt" schreibst ,
tippe ich mal auf die Ortsangaben von Geburt und Tod,
die sind schon recht ungewöhnlich.

Gruß,
Hans
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#3
hsk schrieb:Aber da Du ausdrücklich "nichts hinzugefügt" schreibst

Das ist schon mal der richtige Weg. (Die Ortsangaben sind in Ordnung.)

Tipp: Es hat ganz viel mit Kultur zu tun.
Womit allerdings nicht die Putzkultur gemeint ist. ;-)

Gruß

Trance
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#4
Guten Morgen,

Auf einem jüdischen Grab / Grabstein werden keine Blumen abgelegt....nur Steine werden traditionell auf den Grabstein gelegt.
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#5
Wenn GiHa nicht den richtigen Tip gegeben hat, hätte ich noch einen:
Jahrelang galt als Geburtsjahr 1912. Domin mogelte sich mal drei Jahre jünger, um in die Gruppe der unter 50-jährigen Schriftsteller zu fallen.
Ist es das? Aber auf dem Grab steht das richtige Datum.
Also wird Gi_Ha wohl richtig tippen.

maxie
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#6
Gi_Ha schrieb:Auf einem jüdischen Grab / Grabstein werden keine Blumen abgelegt....nur Steine werden traditionell auf den Grabstein gelegt.

Glückwunsch Gitti, genau das ist die richtige Lösung. :daumen:

Hintergrund

Blumenschmuck auf Gräbern ist nach jüdischer Tradition
unüblich. Bei jedem Besuch werden kleine Steine abgelegt.
- Übrigens gehen jüdische Mitbürger seltener auf den Friedhof
als christliche. Sonst könnte man vor lauter Kieselsteinen den
Grabstein nicht mehr sehen. ;-)

Die Rose passt also eigentlich nicht.

"Eigentlich" deshalb, weil man bei der jüdischen Friedhofskultur
in Deutschland eine allmähliche Assimilation an christliche
Gebräuche beobachtet. Die Inschriften sind nicht mehr
ausschließlich hebräisch sondern auch deutsch. Viele
Grabsteine liegen nicht sondern stehen aufrecht.
Auch christliche Sprüche wie "Ruhe in Frieden" werden
entgegen der jüdischen Tradion übernommen. Ursprünglich
standen auf jüdischen Friedhöfen einfache Steintafeln.
Inzwischen kommen auch aufwändige Grabgestaltungen vor.

Gruß

Trance
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#7
Danke!

War für mich relativ leicht zu beantworten, habe in meinem Bekanntenkreis eine jüd. Familie.

Doch habe ich immer noch nicht erfahren, auch nicht nachgefragt, warum gerade Steine als "Grabschmuck" genommen werden
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#8
Zitat:Doch habe ich immer noch nicht erfahren, auch nicht nachgefragt, warum gerade Steine als "Grabschmuck" genommen werden
...hier steht was dazu http://www.payer.de/judentum/jud503.htm#8.

Cu Helmut
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#9
Danke dir....

Nun bin ich wieder ein bisschen schlauer.
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#10
"Warum legt man kleine Steine auf jüdische Grabsteine?"

So ganz genau weiß man das nicht. Es gibt verschiedene Theorien.
Hier noch ein Link zum Bestatterwebblog (was es nicht alles gibt).

Gruß

Trance
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