Als ich heute im Nest vorbeischaute, traute ich meinen Augen nicht. Was sind die Küken seit gestern gewachsen! Es scheint, als habe sich Ihre Größe seit gestern verdoppelt. Während man gestern noch lange und genau hinschauen musste, ob aus den 5 Einern auch 5 Kücken geschlüpft (am 4.5.) sind, ist es heute deutlich zu erkennen. Normal sind eher 3 –4 Eier, aber das Paar der Webcam gehört zu den großen, stattlichen Paaren des Parks.
Wie schon geschrieben, ist dieses Nest, nur eines von vielen, nur durch die Webcam zu beobachten.
Nach einem Streifzug durch den Park, um einen oder mehrere Störche in Blumen zu begrüßen oder um die Störche bei der Futtersuche zu beobachten,
ist es viel unterhaltsamer in der Weinstube bei einem gemütlichen Viertele oder Weizenbier bis in die Nachstunden direkt dem Treiben im Nest vor der Nase zu zuschauen. Wenn die Kleinen zum ersten Mal stehen, sie alle gleichzeitig wie auf Kommando, ihr Geschäft über den Nestrand hinweg erledigen, ihre ersten Flügelschläge und ihre Rüpelzeit. Dann sind die Eltern von ihrer Brut genervt, flüchten aus dem Nest. Ganz untypisch und eher selten für einen Storch, kann es dann schon mal vorkommen, dass Papa oder Mama sogar in einem Baum übernachten. Genau der gleiche Baum, in dem kurz vorher der farbenprächtige Pfau mit einem lautem hässlichem Schrei sein Nachtquartier genommen hat.
Und dann, irgendwann Anfang August, aus tollpatschigen Flugversuchen ist längst gekonntes Gleiten geworden, sind die Jungen weg. Papa und Mama Storch genießen die Ruhe und die Zweisamkeit, turteln wieder. Die Jungen ziehen immer ein paar Tage vor den Eltern, "mein Weinlauben-Paar" überwintert allerdings hier. Jung- und Altstörche kann man an der Schnabelfarbe unterscheiden, erst bei adulten Störchen färbt der anfänglich schwarze Schnabel sich rot.
Wer immer noch nicht genug von den Störchen gesehen hat, sollte die paar Schritte vom Park zur Neckarwiese gehen. Auch dort sind sie manchmal zu Hauff an zutreffen.
Liebe Grüße vom Storchenkraut am Neckar