Adventskalender 9.12.2009

[Andreas69]

So meine Lieben,

eigentlich wollte ich ein klassisches Motiv heute einstellen. So mit Tannenzweigen und dem ganzen Gedöhns (sagt der Rheinländer zu Kram, Plunder, Krempel,...).
Nach der etwas traurigen und nachdenklichen Geschichte von Hans, die ich absolut Klasse fand, wollte ich nun doch lieber ein kleines Lächeln in die Gesichter zaubern. Ich hoffe mal, es gelingt mir mit diesem Foto und meinen bescheidenen Kenntnissen der Bearbeitung.
So bleibt mir auch noch etwas Zeit, um an meinem Erstlingswerk einer selbst erstellten Grafik zu arbeiten. Ohh Mann, mir graut es jetzt schon vor der Vorstellung. :oops:

Dieses Kamel, welches ich vor zwei Jahren im Stukenbrock-Park aufgenommen habe, war eigentlich schon lange fällig und ich wollte es auf irgendeine Art bearbeiten. Nun musste es für die Weihnachtszeit herhalten. ;-)

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Link zu Vollansicht.

Wünsche noch eine schöne Vorweihnachtszeit und behaltet den Überblick, wenn es zu den stressigen Einkäufen geht.

Gruß
Andreas

[Bri Gitte]

Hallo Andreas,

ja, dass mit dem Lächeln hat geklappt!!!
Spontan stellte sich mir die Frage: Wie kommt das Kamel in den Weihnachtswald?
Kennst du die Geschichte? ( Ich nicht )
Wie wäre es mit einer Kostprobe!!??

[Osiris]

Hallo Andreas.

Super Idee!!! :lol: :daumen: :icon_bravo:
Gefällt mir ausgesprochen gut!!

Dir auch... "trotz dem"... eine schöne Vorweihnachtszeit.

[Andreas69]

Schön, wenn es Euch gefällt.

Spontan stellte sich mir die Frage: Wie kommt das Kamel in den Weihnachtswald?
Kennst du die Geschichte?

Nun, zuerst lässt sich sagen, dass die Fragestellung falsch war.

Nicht...
Wie kommt das Kamel in den Weihnachtswald?

sondern...
Wie habe ich es von Sommer bis zum Winter im Stukenbrock-Park ausgehalten, bis dieses störrige Biest sich mal so vor der Kamera platziert, dass ich endlich mal fotografieren konnte.
Eines aber vorweg.
Eine Aufnahme, wie jetzt hier zu sehen, war eigentlich nicht geplant. Wie es aber trotzdem dazu kam, erfahrt Ihr jetzt.

Jäger mögen ja schon als geduldige Menschen gelten. Sie setzen sich am frühen Morgen auf ihren Hochsitz, um dann vielleicht irgendwann im Verlaufe des Tages den entscheidenden Schuss zu setzen.
Aber was weiß die große weite Welt schon von uns Hobbyfotografen.
Ich ließ mich im Sommer von meiner Partnerin -ähmm... Ex-Partnerin- im Park aussetzen, weil ich diese eine, unvergleichliche Nahaufnahme machen wollte.
Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, worauf ich mich da eingelassen hatte.

Die ersten 2-3 Tag und Nächte ging es ja noch.
Mit dem schlafen draußen hatte ich kein Problem, immerhin konnte ich auf jahrelange Erfahrungen bei der Bundeswehr zurückblicken. Der Hunger hielt sich auch in Grenzen. Ich bin kein Hungerhaken, also konnte ich von Reserven zehren.
Mittlerweile hatte ich mich in einem nahe gelegenen Busch auch schon häuslich eingerichtet.
Was braucht denn schon der erfahrene Buschmann, um in der Wildnis zu überleben.

• Einen Unterschlupf, um die wenigen Stunden in der Nacht zu ruhen.

• Eine kleine Kochstelle, um sich mit den wenigen Produkten der Natur, die sich mir dort boten, ein kleines Mahl zu bereiten.

Mir stellte sich aber sehr schnell ein ganz anderes Problem, die Akkus der Kamera gingen zur Neige.
Was tun, sprach Zeus.
Ich machte mir die Evolution zu nutzen und freundete mich mit unseren Vorfahren an, den Affen. Es war eigentlich relativ einfach. Am Ende eines Tages, wenn alle Besucher aus dem Park waren und die Aufsichten ihre Runde beendet hatten, machte ich mich auf Sammler-Tour. Es gab noch viele Leckereien von Besuchern, die überall am Wegrand lagen. Es waren genau die Dinge, die mir die Türen zum Reich der Affen öffneten. Man glaubt gar nicht, was ein Affe alles für ein leckeres Häppchen tut.

Nun gut, das Vertrauen der Affen hatte ich nach mir endlos vorkommenden 6 Wochen zusammen gesammelt.
Tag für Tag, Nacht für Nacht.
Immer wieder Popcorn, Früchte und was sonst so herum lag sammeln und sich bei den Affen einschmeicheln. Nachdem ich dies endlich geschafft hatte, musste ich ihnen nun begreiflich machen, dass sie mir Kameras aus den vorbeifahrenden Autos besorgen müssen. Mein Gott, was war das ein Akt. Schreiende Kinder musste ich ständig hören, weil sie statt der Kamera mehr Interesse an den Teddys hatten. Der Wald füllte sich immer mehr mit Teddys. Hunde, Bären, Katzen, usw...
Ich hatte alles!
Die Lagerhalle des Hauptwerks von Steif wäre nichts gegen meine Sammelstation gewesen.

Irgendwann habe ich aber auch dieses Hindernis überwunden und wurde nun mit Digitalkameras versorgt.

Dabei ist mir völlig entgangen, wie lange ich eigentlich schon dort war.
Meine Kopf und Gesichtsbehaarung war mittlerweile schon so weit fortgeschritten, dass ich mich auch tagsüber frei im Park bewegen konnte. Ok, ich ging nicht bis an die vorbeifahrenden Autos, aber verstecken musste ich mich nun nicht mehr.
Zwischenzeitlich hatte ich meine Partnerin schon eine Jahreskarte kaufen lassen, damit wir uns auch mal sehen können und es war so günstiger, als wenn sie immer einzeln zahlen würde.

Es kamen die kalten Monate und meine grausige Erfahrung, wie ekelhaft dieses blöde lausen ist. Aber was blieb mir anderes übrig, wenn ich nicht alleine liegen wollte und frieren. Ich erkaufte mir also ein warmes Plätzchen, indem ich einige Affen von Läusen befreite.
Ihr könnt mir glauben, es gibt schönere Dinge auf dieser Welt!

Aber...
Mein großer Tag sollte mir bevorstehen. Wie ich eines Tages durch den hohen Schnee stiefelte, dabei immer gut drauf geachtet, dass ich mir nicht auf den Bart trete, stand es plötzlich vor mir.
Ja, es sollte nun geschehen. Aber es war nicht irgendein Kamel, was meinen Weg kreuzte. Nein, es war ein eigentlich schon ausgestorbenes lettisches Schnee-Kamel.
Ich wusste nicht, wie mir hier geschah. Vermutlich wussten die Tierpfleger des Parks gar nichts von ihrem seltenen Gast.

Jetzt hieß es, Ruhe bewahren. Das Tier bloß nicht verschrecken.
Vorsichtig versuchte ich an meine Kamera zu kommen.
Nachdem ich mich durch die Zentimeter dicke Schicht meiner Haare gewühlt hatte, die mittlerweile meinen Körper umgab, spürte ich das harte Gehäuse der Kamera. Langsam zog ich sie heraus.
Auge in Auge mit dem behaarten Ungetier.
Dann...

nach Monaten der Entbehrungen....

dann sollte es geschehen und ich machte meine Aufnahme.

Phuuu....es war vollbracht.


Und so fand dieses Foto den Weg hier ins Forum.
Den Rest der Geschichte kennt man ja jetzt schon.
Es kam zur Trennung von meiner Partnerin, die mit einem der Kassierer des Parks durchgebrannt ist. Nun ja, sie haben sich ja oft gesehen, da hat es halt irgendwann geschnackelt.

Aber ich habe dieses unvergleichliche Foto, was ich nun mit Euch teile.

So, ist damit die Frage beantwortet, wie das Kamel in den Weihnachtswald kommt?

Es grüßt

Der westfälische Buschmann ;-)
(Gestrandeter in der Einöde Hessens)

[Gi_Ha]

Naja, Phantasie haste genug....versuche es doch mal als Kinderbuchautor, so hast Du einen neuen Job und keine Langweile
mehr und vielleicht findet Dich Deine Lektorin attraktiv und verliebt sich in Dich.....

PS: und nun wird Bildbearbeitung geübt und geübt und geübt....claro

[hsk]

Bravo, Andreas... einfach nur bravo

Vor dieser wahren Lebensbeichte ziehe ich meinen Hut

Nicht nur, dass Du die gesamte Fachwelt widerlegt
und uns ein ein prächtiges Foto vom letzten Exemplar
des angeblich ausgestorbenen Camelus Nicolausis gezeigt hast -
nein, Du hast der Nachwelt auch bewiesen, was für tolle Typen wir Fotografen sind!

Alles, aber auch wirklich alles opfern wir für DEN Moment, für DAS Foto:
unseren Stolz, unser soziales Umfeld, die Freundin...
und schlimmer noch, unseren glattrasierten Heldenkörper 8-)

Und wofür???

Damit UNSER Bild, dieses eine und einzige, auf der Titelseite
von National Geographic oder dem Life Magazine erscheint.
Oder im Adventskalender von Jürgens Forum.
Was, sind wir mal ehrlich, die weitaus größere Ehre bedeutet ;-)

Und was das Lächeln betrifft: es hat tatsächlich geklappt!
Danke dafür :daumen:

Gruß,
Hans

[Andreas69]

Nee Gitti, mit dem Kinderbuchautor lassen wir mal besser. :icon_vampirschreck:
Ich weiß von meinen Defiziten in der Grammatik und Rechtschreibung, da ist so ein Job nicht unbedingt erstrebenswert. Außerdem erzählte ich ja schon an anderer Stelle, dass ich es nicht so mit dem lesen von Büchern habe. Was dann schon etwas Kontraproduktiv ist, wenn man selber Romane verfassen soll.
Es dürfte eine ziemlich einmalige Angelegenheit gewesen sein. Waren einfach nur ein paar geistige Ergüsse aus einem kranken Hirn, welche sich innerhalb von 2 Stunden über die Tastatur ergossen.
Und ja, ich werde üben, üben, üben, ....
Bis zum ersten Schneefall, dann muss ich wieder auf die Pirsch und Ausschau nach längst vergessenen Tieren halten. ;-)

@Hans
Nun ja, ich habe etwas dick aufgetragen, denn ich bin wirklich nur ein kleiner Hobby-Knipser.
Kann mir aber gut vorstellen, dass diese kleine Geschichte nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.
Da könntest Du als Profi vermutlich mehr zu sagen.
Es waren einfach nur ein paar entstandene Gedanken, aufgrund der Anfrage von Brigitte.
In dem Moment, wie ich ihren Kommentar gelesen habe, sprudelte es in 2 Std. aus mir heraus.

Wichtiger ist, dass ich auch Dir ein kleines Lächeln mit dem Bild entlocken konnte.
Und wenn dann noch die kl. Geschichte dazu beigetragen hat, obwohl sie völlig planlos entstanden ist, dass ich zur allgemeinen Belustigung beigetragen habe, dann erreichte mehr wie ich erhofft hatte.

Gruß
Andreas

[hsk]

Außerdem erzählte ich ja schon an anderer Stelle, dass ich es nicht so mit dem lesen von Büchern habe. Was dann schon etwas Kontraproduktiv ist, wenn man selber Romane verfassen soll.

Wieso?

Ich kann ja auch nicht kochen aber trotzdem essen!

Kann mir aber gut vorstellen, dass diese kleine Geschichte nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.
Da könntest Du als Profi vermutlich mehr zu sagen.

In der Tat!

Ich fahre z.B. zu einer Location und weiß ganz genau,
dass ich auf den "richtigen" Moment u.U. stundenlang werde warten müssen.

Nach 10 min. habe ich die Schnauze voll und fahre wieder heim...

dass ich zur allgemeinen Belustigung beigetragen habe

Freude, Andreas, pure Freude

Gruß,
Hans

[Jade]

Hallo Andreas,

ich danke Dir für das lustige Bild und die detaillierte Geschichte seiner Entstehung. Den möchte ich mal sehen, der dabei ernst bleiben konnte.

Du verstehst es echt, Deine Fantasie in Worte zu fassen. Ein solches Talent ist die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiches Bücherschreiben. Was heißt hier Lesemuffel, Kriegsfuß mit der deutschen Sprache. Das ist nicht wichtig. Wichtig sind Ideen, Fantasie und Kreativität. Für den Kleinkram gibts "Personal".

Und wenn Du Dich noch im Erstellen von Grafiken übst und übst und übst, könntest Du Deine Bücher selbst illustrieren

Ich wünsche Dir auch eine schöne Zeit - und nebenbei erwähnt, den ganzen vorweihnachtlichen Konsumrummel machen wir seit Jahren nicht mehr mit; es geht ganz gut ohne.

Liebe Grüße,

Jade

[Andreas69]

Hallo,

bevor dieser Tag nun zu Ende geht, möchte ich mich noch für die netten Kommentare bedanken.
Ein Rätsel wird für mich aber weiterhin sein, wie meine aus der Luft gegriffene Geschichte, bei manchen hier diese positive Reaktionen auslöste.
Nun gut, bevor ich mich jetzt an einen Roman nach Harry Potter Art mache,
werde ich mich erst um meine Grafik für den 17.12. kümmern. Schließlich muss man Prioritäten setzen.

Habe ich jetzt noch etwas vergessen?
Hhmmm... nöö, ich glaube nicht.

Bleibt wie Ihr seid und vor allen Dingen sauber. Letzteres beziehe ich jetzt nicht auf die Körperhygiene, um Verwechslungen direkt im Keim zu ersticken. ;-)

Gruß
Andreas