DPI und Pixel - Wichtig oder unwichtig?
#1
Hallo zusammen,

Wer digital fotografiert hat mit beiden Daten etwas zu tun. Doch die reinen Auflösungen, was besagen diese eigentlich für uns User?

Ich versuche es euch mal "menschlich" zu verdeutlichen.

Der eine Kamerahersteller arbeitet mit einer Auflösung von 72 DPI, der nächste wiederum mit 300 DPI.

Vorab: aus der Kamera direkt hat diese Zahl nichts zu bedeuten. Hierzu muss man wissen das man diesen einen Wert benötigt um überhaupt ein Bild aus dem Sensor auslesen zu können, über deren gesamte Kamera-Hardware bis zur Speicherkarte.

Nun legen wir diese unsere Speicherkarte in unseren Rechner und lesen unser Bild aus. Im besten Fall haben wir die kamera mit den Einstellungen RAW+JPG oder RAW+TIFF belegt so das wir nun zwei Dateien vorliegen haben von einem Bild.

Beim öffnen der RAW Format Datei als Beispiel erlaubt uns in aller Regel der org. RAW Konverter (liegt allen entsprechenden Kameras bei) das vorhandene digitale Negativ nun aufzubereiten in jeglicher Form.

Was heißt das?

Hier legen wir erstmalig den tatsächlichen Arbeitsfarbraum fest, da gibt es Beispiel: sRGB, Adobe RGB, Wide Gamut RGB, Apple RGB, Color Match RGB - nur um die wichtigsten zu nennen!
Herkömmlich werden unter User sRGB verwendet. Dieser sogenannte "Small RGB" kann immer noch weitaus mehr als das menschliche Auge zu sehen vermag. Das menschliche Auge kann im besten Fall ca. 7 Millionen Farben erkennen, in seiner Gesamtheit.
Aber auf das Thema werde ich zu einem späteren Zeitpunkt getrennt eingehen.

In eben diesen Konvertern legen wir die eigentliche Auflösung fest, welche wir benötigen zu weiteren Verarbeitung. Der herkömmliche User wird sich kaum Gedanken machen, machen müssen.

Rein theoretischer Fakt: je kleiner die DPI zahl, desto größer das zu darstellende Ergebnis, mit einhergehend auch das sichtbare Raster, sprich ich werde kaum die gleiche Darstellung erreichen mit einer 2X3Meter großen Fotografie wenn ich nah davor stehe, als wenn ich vor so einem Objekt 7Meter Abstand halte.

DPI: dotch per Inch

Früher konnten die Monitore oft nur 72 DPI darstellen, heute sind wir bei "noch" bezahlbaren Monitoren gar bereits bis zu 109 dpi. Das ist für unser Auge schon eine entsprechend scharfe Auflösung. Das heute bevorzugte Format, Full HD, hat 1920X1080i Punkte. Bei einer Bildbearbeitung eignet sich somit hier ein Monitor mit 23" Größe, will man mit einem größeren arbeiten, sollte sich die Auflösung bereits bei 2560X1440 Pixeln befinden, um ein ausreichend scharfes Bild zu erhalten. Das betrifft die Größe von 24" - 27" Monitoren. Warum das Querformat? Nun, die menschlichen Augen sind ebenfalls nebeneinander angeordnet udn entspricht damit ziemlich genau unserem Sehen. Das analoge 4:3 Verfahren entsprach sowieso nicht dem Sehen der Menschen.

Ein guter Arbeitsschritt ist, wenn man für seine Bilder 96 DPI einstellt, dann ist man für viele Aufgaben gewappnet.

Ihr werdet sicherlich bemerkt haben, das ein Bild aus der Kamera mit 300 DPI anders auf z.B. den Schärfefilter reagiert als ein Bild mit 72 DPI. Hier merkt ihr bereits die direkte Abhängigkeit der DPI Zahl mit dem zu verwendeten Programm.probiert es einfach einmal aus mit den unterschiedlichsten DPI Zahlen. Das hat mit der Ausgabegröße zu tun, und diese ist in der Tat abhängig von der DPI Zahl.

Was macht somit Sinn, wie ein Bild zu bearbeiten? Hohe Pixelzahlen aus der Kamera, kleine oder große DPI Zahlen, oder gar Beides?

Nun, ausgehend von einem professionellen Workflow müssen wir mit dem RAW Format arbeiten, hier haben wir in aller Regel mindestens Dateien in 48 BIT vorliegen, d.h. wir haben Dateien welche sich enorm gut bearbeiten lassen, vor allem was den Farbraum betrifft. Dieses RAW Negativ erlaubt uns immer wieder auf's Neue eine Datei daraus zu entwickeln, die nichts mit dem org. RAW zu tun haben muss. Sofern wir diese org. Datei nicht löschen oder gar ein Defekt dran kommt. Hier ist das sichern der Datei ein wichtiger Faktor, der wichtigste schlechthin. Das war früher im analogen Labor genauso, mit dem gravierenden Nachteil: haste hier etwas nachteiliges gemacht, war das Negativ kaum zu retten, für uns Profis ist die digitale Technik ein absoluter Segen gewesen.

Hohe Pixelzahlen lassen uns kaum den Platz das Gesamtbild zu sehen, gerade per Internet. Selbst wer mit Full HD Auflösungen unterwegs ist, der muss nun etliche Pixel abziehen für seinen Browser etc. Und wer gar für seine eigenen Internetseiten Bilder darstellt der tut gut daran, bei internationalen Publikum, sprich Weltweit, also ww, eine Bildgröße zu wählen die immer noch nicht über die 1000X1000 Pixel hinaus geht. Denn nur dann ist man sich sicher, annäherend, das die User nicht scrollen müssen. Und was gibt es schlimmeres als ein Bild welches man scrollen muss um es dar zu stellen?

Hohe DPI Zahlen werden dafür ebenfalls nicht benötigt. Wie schon erwähnt, für's Internet reichen die 96 dpi, es reichen genauso 72 dpi.

Wer hingegen für zuhause oder gar einer Ausstellung Ausdrucke vornehmen lassen möchte, auf Leinwand, Papier oder gar Glas, das dazu in sichtbaren Größen von 50X70cm oder 70X100cm oder größer, der tut wirklich gut daran seinen Workflow genau danach einzurichten.

Denke ich an aktuelle Kameras wie Canon 7D/5DIII, Nikon D700/D800 diese können das theoretisch bereits von ihren JPG's darstellen, doch sollte man diese Dateien recht kritisch beurteilen. Noch immer ist man besser beraten, auch aus diesen Kameras mit dem RAW Format zu arbeiten und später das ganze per EBB auf ein JPG zu berechnen. Oftmals reagieren die Prozesse in den Kameras noch zu hart.

Wer hingegen nur vor hat Ausdrucke vornehmen zulassen oder selbst zu gestalten bis zur Größe DIN A3(+) am heimischen Drucker, der kann getrost auf das interne JPG Bild bereits ausweichen und wird zu tollen Ergebnissen gelangen. Ohne Wenn und Aber.

Hoffe euch hiermit ein wenig die Angst genommen zu haben vor diesen Werten.

Lg
RFH - morphsuite
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