Impressionen... vom US-Car-Treffen in Sinsheim

[hsk]

[SIZE="4]Es war das Jahr...[/SIZE]

[INDENT] .... als Steve Jobs und Steve Wozniak eine lächerliche Bastelklitsche namens "Apple" gründeten
. . .und 'unserere' Silvia den Schwedenkönig Carl XVI. Gustaf heiratete.

.in Deutschland wurde die Gurtpflicht für Pkw eingeführt
. . .und die NASA-Sonde "Viking 1" landete auf dem Mars.

.Außerdem starb der Chefchinese Mao Zedong, dafür wurde Bülent Ceylan geboren.
. . .Kein schlechter Tausch, wie ich finde :lol:
[/INDENT]



[SIZE="4]Es war UNSER...[/SIZE]



Mit unseren Rädern erkundeten wir die Smiley Barracs in Karlsruhe,
bestaunten dicke Mamas und baumlange Neger-GIs
und drückten uns an jedem Straßenkreuzer die Nasen platt.
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Am Wochenende radelten wir in den Schlossgarten.
Die Amis machten dort Familienpiknick, spielten Baseball und Frisbee
und hörten auf ihren batteriebetriebenen Kasettenrekordern Zappa oder Lynyrd Skynyrd.
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Wir kauften ihnen preiswerte Zigaretten aus ihrem PX-Store ab
und ließen uns in Gegenzug mit Bloody Mary abfüllen.
Unsere Englischlehrerin war dem Selbstmord nahe,
denn seit diesem Sommer sagten wir truck statt lorry und fuck statt Kacke,
und alle Bemühungen um feines Oxford-Englisch waren am Popo -
die amerikanisch angehauchte Aussprache bin ich bis heute nicht los...
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Einmal im Jahr werden all diese Erinnerungen neu geweckt,
denn dann kommen sie wieder, die Amis -
zum US-Car-Treffen nach Sinsheim.


.Das Museum selber werden wir später noch ausgiebig besuchen,
. . .heute beschränken wir uns auf das Freigelände, wo sich
. . .die herrlichsten Ami-Schlitten sämtlicher Nachkriegsgenerationen versammelt haben :daumen:

Zur Begrüßung ein netter Blickfang, mehr aber kaum.
Typisch für die Schätze der angereisten Liebhaber
ist diese gebrushte '84er Corvette gottlob nicht:

[SIZE="1]1555[/SIZE]



Gleich daneben fängt es so langsam an interessant zu werden.

[SIZE="1]1556[/SIZE]

Der Chevrolet Impala von 1959 war lange Zeit
das bevorzugte Gefährt der dänischen Olsenbande.


Wer es etwas breiter mag, der nimmt den '71er Buick Riviera GS Boattail.
Die Breite von 2,03 m (ohne Spiegel!) sollten hinlänglich genügen,
um in deutschen Autobahnbaustellen eine Vollsperrung zu provozieren

[SIZE="1]1559, 1660[/SIZE]



"Boattail" heißt übersetzt übrigens "Schiffsheck".
Beim Anblick des obigen Bildes erübrigt sich wohl eine Erklärung...


Aus den frühen Siebzigern stammt auch dieser Cadillac Eldorado:

[SIZE="1]1561[/SIZE]


Im Hubraum des 8,2-Liter-V8 hätten vier Einsteigermodelle
der heutigen E-Klasse mehr als bequem Platz,
und die 365 PS des Caddy lassen sogar einen 911 Carrera hinter sich!


Bleiben wir ein bisschen bei den Cabrios
mit dem Buick Roadmaster Serie 70 von 1953,
einem schönen Vertreter der Haifisch-Ära:

[SIZE="1]1562, 1563[/SIZE]




Weniger bullig, dafür mit einer europäisch anmutenden Grazie
kommt der Ford Thunderbird von 1957 daher:

[SIZE="1]1564[/SIZE]


Kein Wunder, denn der "Donnervogel" galt als Antwort
auf die kleinen, spritzigen Roadster der Alten Welt,
ebenso wie der legendäre "Mustang":

[SIZE="1]1565, 1566[/SIZE]



Überhaupt diese Mustangs...

Ich hatte selber mal einen! ;-)

[SIZE="1]1567, 1569[/SIZE]



Und nicht wenige der damaligen Matchbox-Eigner
dürften zur heutigen Fangemeinde des Klassikers gehören

[SIZE="1]1568[/SIZE]



Zurück zu den Cabrios, denn 2 hamwa noch ;-)

Zunächst DER amerikanische Cabriotraum schlechthin,
ein 1959er Cadillac Eldorado mit seinen gigantischen Heckflossen:

[SIZE="1]1570[/SIZE]

[INDENT]- 5,70 m lang
- 2,08 m breit
- 2,3 to. schwer
- auf 100 km/h in 10 sec.
- 190 km/h Spitze
- 35 l Verbrauch in der Stadt[/INDENT]
Bei den Flügeln hat sich der Konstrukteur vom Lockheed-Jagdbomber P38 Lightning inspirieren lassen.
Alles funktionierte elektrisch: Dach, Sitze, Fensterheber, Kofferraumdeckel,
so dass der damalige Werbespruch "Standard Of The World" durchaus seine Berechtigung hatte.

Das oben gezeigte Fahrzeug in Sinsheim
hat übrigens einen Zeitwert von ca. 130.000 € ...


Zum Abschluss der Open-Air-Abteilung etwas ganz Besonderes:

[SIZE="1]1571[/SIZE]

Was im Vergleich mit dem Eldorado so unscheinbar daherkommt,
ist nichts Geringeres als der 60er Impala von Jerry Lee Lewis!
Der Fahrer ist inzwischen natürlich ein Anderer... ;-)


Wer Filme mit Humphrey Bogart und Marilyn Monroe mag,
der wird diese Autos lieben - von oben nach unten:
[INDENT]Chevrolet Bel Air, 1953
Chrysler C71 Windsor 8, 1956
Cadillac Coupé de Ville, 1956[/INDENT]

[SIZE="1]1572[/SIZE]


So gutes altes Stahlblech,
dass es heute noch in Kuba seine Dienste tut :daumen:


Ebenso aus der Nachkriegszeit stammt dieser Chevy Pickup Truck,
Optik und Technik jedoch sind vom Feinsten und Neuesten:

[SIZE="1]1573, 1574[/SIZE]


Die Karre lässt sich zum Fahren per Hydraulik
ein paar Zentimeter nach oben hieven,
und dann kann auch der Ärmste wieder rauskrabbeln,
der sich offenbar drunter verheddert hat

Die Liebhaber solcher Autos...

[SIZE="1]1575[/SIZE]

... zeigen auch durch ihr sonstiges Auftreten,
dass sie ein bisschen anders sind als andere Kinder :lol:

[SIZE="1]1576[/SIZE]



[INDENT]Da geht's weiter...[/INDENT]
[INDENT][INDENT][/INDENT][/INDENT]

[hsk]

.
Später wurden die Formen dann zunächst flossiger und schließlich eckiger...

[SIZE="1]1577[/SIZE]


... aber am pompösen Auftritt der Straßenkreuzer änderte sich vorerst nichts:

[SIZE="1]1578[/SIZE]


Nur mit der Pflege scheint es
bei diesem Exemplar ein wenig zu hapern :erschreck:

[SIZE="1]1579[/SIZE]


Da hat der Besitzer des folgenden Wagens schon ein glücklicheres Händchen -
oder die besseren Chrom- und Lederpflegeprodukte

[SIZE="1]1583[/SIZE]



Nach dem Motto "Alles hat ein Ende" war's dann irgendwann vorbei
mit chromüberladenen Wuchtbrummen und tonnenschweren Barockschleudern.

Voll Verzweiflung überlegten die armen US-Boys,
wie sie künftig ihren automobilen Spieltrieb und Größenwahn ausleben sollten.

Es gab nur eine Lösung - die inneren Werte :idee:
Also schnitten sie Löcher in die Haube
und pimpten die Motoren auf.

Das funktionierte sogar bei so braven Farmerkutschen
wie dem Chevrolet El Camino von 1964:

[SIZE="1]1580, 1581[/SIZE]



Noch ein paar bunte Streifen drangepappt
und fette Schlappen aufgezogen -
fertig war der prollige Cowboy-Manta namens Camaro Z 28

[SIZE="1]1582[/SIZE]


Dass es auch anders geht, nämlich gleichzeitig eindrucks- und stilvoll,
zeigt dieser Camaro Turbo 350 aus dem Jahr 1972:

[SIZE="1]1584[/SIZE]


Er gehörte zur Gattung der sogenannten "Pony-Cars",
wie auch der Dodge Challenger, der Pontiac Firebird TransAm oder der Plymouth Barracuda.

Allesamt relativ kompakte (für US-Verhältnisse...) sportliche Zweitürer
mit jugendlichem Anspruch und entsprechend hochgepowerten Motoren,
die seit einigen Jahren als "Muscle Car" auch hierzulande groß in Mode sind.

.Der Name "Pony-Car" rührt daher, dass diese Wägelchen
. . .in die Familie ihres Urvaters gehören, des Ford Mustang.

Mustang... Pferd... Pony ;-)

Den Hobbyinteressierten und fachsimpelnden Experten
muss man das zwar nicht erklären...

[SIZE="1]1585[/SIZE]


... aber spätestens wenn sich der 20. Knirps bei seinem Papa beschwert,
dass der Tacho eines Boliden nur bis 120 geht
[INDENT][SIZE="1](nicht wissend, dass das Meilen sind und die entsprechenden 190 km/h
für damalige Verhältnisse durchaus respektabel waren),[/SIZE][/INDENT]
dann ist bei den Ausstellern schon Geduld und Humor gefragt,
um den Wissensdurst des Familienpublikums zu stillen.

[SIZE="1]1588[/SIZE]



Beides - Geduld und Humor - hat auch der Besitzer dieses Gefährtes bewiesen:

[SIZE="1]1589[/SIZE]


Der leicht desolate Zustand in der Heckansicht sollte nicht darüber hinwegtäuschen,
dass es sich um das 2002er Lieblingsspielzeug aller Asphaltreiter
zwischen Texas, Kansas und Kentucky handelt -

den Dodge Ram SRT 10:

[SIZE="1]1590[/SIZE]


.Zuerst wird die ganze Kiste sauber entlackt
. . .und dann mit einer Spezialpampe bekleistert.

Dieser Lack ist eine ostfriesische (kein Joke!) Erfindung.
Er bildet kontrolliert eine Edelrostschicht auf dem Metall,
die paradoxerweise das weitere Rosten fast 100pro verhindert!

Mit so einem Teil würde ich gern mal den TÜV vera...schen


Fazit: die spinnen, die Amis!


Und davon könnt Ihr Euch selber überzeugen beim nächsten...

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[SIZE="4]... US-Car-Treffen in Sinsheim[/SIZE] :daumen:

[SIZE="1]1591[/SIZE]



cu soon & have a safe trip,
Hans

[blacky1]

Hans,
solche Autos sehen meine Äuglein gern.

[dynacophil]

Dieser Lack ist eine ostfriesische (kein Joke!) Erfindung.
Er bildet kontrolliert eine Edelrostschicht auf dem Metall,
die paradoxerweise das weitere Rosten fast 100pro verhindert!

ha... das hat der Architekt der "Rostlaube" (FU-Berlin) auch geglaubt. Bis dann die Fenster raus fielen und das ganze Areal saniert werden musste...

[hsk]

solche Autos sehen meine Äuglein gern.

Kannste mehr von haben!

Noch dieses Jahr mache ich eine Impressionenreihe
über die Technikmuseen in Sinsheim und Speyer -
da gibt es solche Vehikel hundertfach!

ha... das hat der Architekt der "Rostlaube" (FU-Berlin) auch geglaubt. Bis dann die Fenster raus fielen und das ganze Areal saniert werden musste...

Ja nu... dumm gelaufen

Das kommt davon, wenn man eine in den 60er Jahren
noch völlig unausgegorene Metalllegierung namens Corten verwendet,
nur weil das so schön hipp aussieht.

Hätte sich der Gute für seine Idee vom Edelrost noch 30 Jahre Zeit gelassen
und dann den "Rostlack" verwendet, mit dem der o.g. Autobesitzer gewerkelt hat,
dann wäre das nicht passiert.

Der Lack basiert auf dem Kunststoff Polyanilin, bildet auf der behandelten Oberfläche
eine organische Metallschicht und wird sogar als Korrosionsschutz (!) eingesetzt.

Gruß,
Hans