(23.07.2021, 01:25)walvo schrieb: Hallo Martin.
Danke für Deine schnelle Antwort. Ist mir schon klar, dass bei der Vergrösserung die Qualität schlechter wird, deshalb versuchte ich mit verschiedenen Dateitypen. Tif hat eine grössere Datei als ipg. Ich habe ein Bild in 3 verschiedenen Typen gespeichert und jedes mal ein anderes Resultat bekommen beim exakt gleichen Bild. Wenn ich das Bild, das etwa 1,2 MB hat nur um ca. 120 Pixel vergrössere, komme ich mit Tif bereits auf 1,7 MB, was dann ausreicht, um das Bild ohne Warnung im Fotobuch zu montieren .
Gruss Walter.
Hallo Walter,
sicher ist die Tif-Datei entsprechend größer, das liegt daran, daß die Bildinformationen gar nicht bzw. ohne Qualitätsverlust komprimiert werden.
Aber denke doch bitte einmal nach: Woher soll in einem Tif-Bild die höhere Qualität kommen, wenn der Ursprung ein zu kleines jpg-Bild ist? Das wäre Zauberei. Was nicht da ist, ist nicht da.
Eine jpg-Datei ist eine komprimierte Datei. Dabei werden ähnliche Bildbereiche als eine Einheit abgespeichert. Beispielsweise haben wir im Bild eine Fläche, die gelb ist. Dann speichert das jpg nicht jeden Pixel, sondern faßt den gelben Bereich zusammen und definiert lediglich, von wo bis wo diese Farbe Verwendung findet. Problematisch wird dieser Vorgang, wenn man die Komprimierung erhöht, weil dann immer mehr Bereiche zusammengefasst werden, die gar nicht eine absolut identische Farbe haben. Dadurch entstehen dann, insbesondere an Kanten und Linien, sogenannte Artefakte. Das sind Bildstörungen, die da original nicht hingehören. Je stärker die Komprimierung bzw. je öfter man erneut als jpg abspeichert, um so störender werden diese Artefakte.
Eine Tif-Datei komprimiert entweder überhaupt nicht und speichert jeden Pixel ab oder es wird eine verlustfreie Komprimierung angewendet. Hierbei werden innerhalb der Datei Nullen und Einser sowie Leerstellen zusammengefasst und später wieder entkomprimiert, also der originale Zustand mit allen einzelnen Pixeln wiederhergestellt, wenn man das Bild öffnet. Dies benötigt sicherlich wesentlich mehr Bytes auf Deinem Datenträger.
Es liegt doch auf der Hand, daß eine schlechte jpg-Datei nicht mehr besser werden kann, wenn Du sie in ein anderes Format speicherst. Es macht lediglich in so fern Sinn, als daß Du nach der Vergrößerung nicht noch einmal eine verlustbehaftete Komprimierung anwendest. Möchtest Du also lediglich die Fotobuch-Software austricksen, kannst Du das schon so machen. Aber besser wird das Bild dadurch nicht.
Man kann in gewissem Rahmen tricksen, indem man ein Bild vergrößert und einen Schärfefilter darüber legt. Aber hier kommt man schnell dazu, zu übertreiben. Und auch hier gilt, daß das das Bild nicht besser macht, man kann lediglich den Schäfeverlust, der durch das Vergrößern entsteht, ein klein wenig ausgleichen.
Eine andere Bildwirkung solltest Du jedenfalls nicht erhalten bei Verwendung eines anderen Dateityps. Wenn dem so wäre, hättest Du ein Problem mit Deiner Farbverwaltung. Verschiedene Dateitypen haben verschiedene Größen. Aber das besagt bestimmt nicht, daß die Qualität besser ist, nur weil Dein Tif größer ist.
Und ein letzter Tip: wende ruhig das jpg-Format an, auch nach der Vergrößerung. Achte lediglich darauf, die Qualität auf hoch oder Maximum - also wenigstens 90% zu stellen. Dadurch wird nur sehr wenig Komprimierung angewendet und nur wirklich gleiche Bereiche zusammengefasst. Dann benötigt das Bild immer noch relativ wenig Platz und ist übers Internet gut zu versenden und die Qualität leidet nicht sichtbar.