Der Fluch der EBV

[Arlena]

Hans hat es bereits kurz und exakt auf den Punkt gebracht :icon_bravo:!
Was erwartet man eigentlich von Fotografen bzw. von den Bildern,wenn auch in der Realität alles Natürliche weitgehendst aufgehübscht oder verbannt wird ? Nur ein paar Beispiele:eine 50-jährige,die ihre grauen Haare nicht färbt,ihre Fältchen nicht liftet und nicht mit allen möglichen Mitteln,einschließlich Silikon,versucht, als 30 durchzugehen,ist doch "gesellschaftsunfähig":kruecke: Selbst mit meinem Setter darf/sollte ich nicht ungetrimmt (Pfoten,Ohren,Hals frisiert) zur Ausstellung erscheinen !
Öko-Arlena (mit Falten;-))

[Lia]

Interessaner Artikel, Hans!

Ich denke, es hängt viel davon ab, wer zu welchem Zweck die EBV einsetzt.
Dass zuviel geschönt oder gefälscht wird, ob in der Werbung, in Urlaubsprospekten oder im Bildjournalismus, ist bekannt.
Die dahinter stehenden Absichten sind nicht immer die seriösen.
Wobei " Verfälschungen" auch im gesprochenen und geschrieben Text sehr subtil eingesetzt werden.
Da heute allerdings bei vielen Menschen Bilder mehr bewirken als nur Worte, ist eine kritische Auseinandersetzung, zumindest ein öffentliches Aufmerksam-Machen auf die Problematik der Bilder- Lügen in Werbung und Medien durchaus erstrebenswert.
So wie Texte kritisch hinterfragt werden sollten, müssen heute Bilder mit kritischen Augen gesehen werden, sollten soviele Menschen wie möglich wissen, dass hier oft nichts Echtes mehr zu sehen ist, dass manipulation in jeder Beziehung im Spiel ist oder sein kann.
Wer die EBV privat nutzt oder sie bewusst als Medium künstlerischer Gestaltung einsetzt, wie viele hier es tun, der arbeitet doch auf einem ganz anderen Sektor.
Sicherlich nutze ich die Möglichkeiten der EBV und bin froh, dass ich doch durch dieses Forum einiges dazu gelernt habe.
Klar nehme ich zunehmend die Möglichkeit der RAW-Dateien in Anspruch, dazu sind sie ja da.
(Nicht immer finde ich subjektiv die objektiv richtigeren Vorschläge bei RAW-Bearbeitung besser- manche Bilder lasse ich, wie sie sind. oder eher, wie sie meinem Sehen und Empfinden im Augenblick der Aufnahme entsprechen.)
Klar retuschiere ich, so gut wie möglich, Störendes weg, klone, benutze eben, was auch immer sich als geeignete Möglichkeit anbietet.
Gerade bei der Hundefotografie, wo sich oft unerwartet Schnappschüsse und schnelle Bilderserien ergeben, die zwar zu 100% den Ausdruck oder die Bewegung treffen, sind störende Objekte oder ein schlechter Hintergrund im Bild- weg damit, warum auch nicht?
Finde ich doch eine tolle Möglichkeit! Die wieder hat aber doch wenig mit den Fälschungen zu tun, die uns täglich ins Auge springen- oder springen sollten.
Hm, wievielen Promis ich über den Weg gelaufen bin, die in natura so anders aussahen als im Fernsehen- kaum wiederzuerkennen.

Man kann derzeit übrigens bei unterschiedlichen Bildern unseres BP durchaus unterschiedliche Ziele der Darstellung erkennen. Die Kamera-Führung beim gestrigen Interview kann man als manipulativ auffassen.

[MURDOCthePSYCHO]

@Trance
Sehr interessanter Link Danke dir :-)

Ich finde es richtig, daß gerade in der Werbung verstärkt ein Auge auf die Bearbeitung gelegt wird

[hsk]

Was erwartet man eigentlich von Fotografen bzw. von den Bildern,wenn auch in der Realität alles Natürliche weitgehendst aufgehübscht oder verbannt wird ?

Ach tut das guuuut

Vor vielen Jahren hat folgender Trick zu erstaunlichen Ergebnissen geführt:

• man suche sich im Internet oder in der Presse eine Autowerbung,
  und zwar eine exakte Seitenansicht des Wagens,
  vorzugweise ein sportlich-elegantes Oberklassemodell
  
• ersatzweise darf es auch ein Verkaufsprospekt sein.
  
• dann nehme man eine Münze und halte sie direkt auf eines der Räder
  
• mit Verwunderung stelle man fest, dass die originale deutsche Münze nicht ganz rund ist
  

Oder wurde vielleicht im Gegenteil das Autobild
ganz leicht, fast unmerklich in die Länge gezogen,
um eleganter, fließender, dynamischer zu wirken...?

Ein Schelm, der Böses denkt

Ich habe auf die Schnelle nichts dazu ergoogeln können,
vielleicht wird die Masche konsequent totgeschwiegen
oder auch einfach nicht mehr praktiziert.

Gruß,
Hans