19.02.2016, 02:36
Bolle schrieb:Achja.... Hat die 1,8er Lichtstärke zb bei Blende 8 oder 11 auch noch einen Vorteil zum KIT Objektiv?
Nun, ich kenne das 18-55mm nicht persönlich. Aber meine Erfahrung ist, daß die Kit-Objektive fast immer schlechter abschneiden, als gute Festbrennweiten, auch wenn man abblendet. Bemerkbar macht sich das durch stärkeren Kontrast und geringerer Neigung zu chromatischer Aberration sowie größerer Schärfe.
Ein Zoomobjektiv hat nunmal wesentlich größere Probleme, auskorrigiert zu werden, da die Korrekturen mit jeder Zoomstufe anders aussehen. Teure Zoomobjektive sind daher sehr groß und schwer, man spürt das Gewicht des hohen Glasanteils. Wenn ein Objektiv nur ein Zehntel kosten darf, dann ist so eine Korrektur in dem Maße nicht drin. Bei einer Festbrennweite hingegen ist diese Maßnahme wesentlich einfacher. Auch, wenn sie kein Vermögen kostet.
Auffallen tun solche Fehler dann in der outdoor-Fotografie mit lila Saum um die Äste vor weißem Himmel, der eigentlich blau war etc. Oder unscharfe Bilder zu dunkleren Tageszeiten, weil der Autofokus mit der geringen Lichtstärke Probleme hatte. Letzteres Problem löst auch abblenden nicht. Ersteres kann man verringern durch abblenden auf Blende 8 oder 11 (nicht wesentlich kleiner einstellen, dann wird das Bild wieder schlechter). Man kann es verringern durch Unterbelichtung um eine Belichtungsstufe. Aber irgendwie passiert das dennoch immer wieder - im Gegensatz zu guten Linsen, da vergisst man das Problem.
Für mich war es wie eine Offenbarung vom Suppenzoom (was Du nicht hast) auf ausschließlich Festbrennweiten umzusteigen - dafür hab ich gerne ständig Objektive gewechselt. Was war das für ein Qualitätssprung. Und dann erlebte ich das selbe nocheinmal beim Umstieg auf die wirklich teuren Objektive. Das hätte ich zuvor nicht für möglich gehalten.
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