Anfängerfragen zu Kamera bei Produktfotos
#11
mvm schrieb:Nicht ganz:
Schärfe, die nicht da ist, kann man auch in der EBV nicht wiederherzaubern. Man kann höchstens vorhandene Kontrastlinien verstärken. Ich meinte, daß grundsätzlich eine Kompaktkamera einen größeren Bereich hat, der scharf dargestellt wird, da der Sensor von Kompaktkameras viel kleiner ist.

Hallo mvm,
so meinte ich das auch. ;-)
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#12
norre schrieb:Hallo mvm,
so meinte ich das auch. ;-)

Oh - Du schriebst unscharf - das "un" hab ich glatt weggelesen ;-)

Betriebssystem / Grafik-Software: Windows 11, Corel-Suite 2023, Adobe-Suite 2023
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#13
OsCor schrieb:Liebe Foristen,

beim Versuch, mich ein wenig in die Produktfotografie einzuarbeiten, habe ich auch die Tutorials von hsk durchgelesen. Sie haben mir (wie die anderen bisher gelesenen Einführungen) aber bei meinem speziellen Problem nicht vollständig helfen können. In einem reinen Fotografen-Forum traue ich mich aber meine Fragen nicht zu stellen.
Fotografiert werden sollen Schmuckstücke wie Colliers, Diademe, Ohrringe usw., dekorierte Kerzen, Einladungskarten und anderes - alles in einer Größenordnung von ca. 20-30 cm Ø. Es handelt sich dabei durchweg um Einzelstücke und aufgrund der Kosten, die ein Profi mit einkalkulieren muss, ist es momentan deutlich zu teuer, einen solchen zu engagieren. Ich bin also quasi gezwungen, selber Hand anzulegen.
Bisher habe ich mit einer Lumix DMC-FZ20 „gearbeitet”, habe aber u.a. Probleme bei der manuellen Scharfeinstellung bzw. der Schärfentiefe über das Display. Vielleicht komme ich mit einer DSLR besser zu Rande, die mir bei der Bedienung (auch bei Blendenöffnung und Belichtungszeit usw) mehr individuellen Spielraum läßt. Die Lumix bietet hauptsächlich Programme an. Fast vergessen: Die Objekte stehen oder liegen bei mir in einem Minifotostudio (Koffer) mit angeblichen Tageslichtleuchten (bin ich inzwischen nicht mehr sicher, ob sie das sind). Die Unsicherheit beruht auf einer häufigen leichten Blaustichigkeit, die ich mir nicht erklären kann. Natürlich kann man solche Fehler in der Bildbearbeitung beheben. Aber das ist zeitlich viel zu aufwendig, vor allem jetzt am Anfang, wo buchstäblich Hunderte von Produkten abgelichtet werden müssen (fürs Web).

Hauptfrage also: Könnte eine DSLR der Anfängerklasse mit 18-55mm Objektiv bis 500 € mir bei der Arbeit helfen?

Oswald

Hallo Oswald,

deinen Blaustich kannst du am einfachsten beheben indem du deine Objekte in einem kleinen Lichtzelt fotografierst. Wenn deine Leuchten nicht mehr gleichmäßig ausleuchten kann es ebenfalls zu einem Farbstich kommen. Lampen immer alle komplett ersetzen, es sei den du greifst auf selektierte Lampen zurück! Da ist deine Kamera vor Fremdlicht geschützt; ein ganz wichtiger Faktor in der Produktfotografie. Auch der bereits erwähnte Leuchttisch kann zusätzliche Vorteile bringen in Sachen Beleuchtungstechnik.

Wenn es indes um "hunderte" von Kleinteilen geht muss man sich einen Aufbau vorbereiten, der die Arbeit mit dem geringsten Aufwand verbindet. Entweder eine gute Kompakte, mit Naheinstellgrenzen von bis zu 1 cm, (viele Nikonkompakte arbeiten so) oder eine DSLR mit einem 50mm Makroobjektiv. Das Objektiv ist in aller Regel für 250 - 350 Euro zu erhalten und eine DSLR für diesen Zweck kann und darf eine ältere sein.

Dann ein festes und stabiles Stativ.

Ein Anschluß für einen Fernauslöser (Kabel) oder eine Fernbedienung erleichtern die Arbeit zusätzlich, sofern kein Rechner direkt angeschlossen wird.

Der Raum in dem man solche Fotos dann dauerhaft tätigt sollte Trittschall gedämpft sein. Kann man nachträglich einbauen, auch für kleine Bereiche, also nur für einen Tisch und das Stativ.

Schärfentiefe: man sucht sich mit einem Meßgerät die max. mögliche Einstellung für die Objekte. Es ist ein großer Unterschied ob ein Ring oder eine Armbanduhr fotografiert werden soll. Diese Entfernung stellt man am besten manuell ein und über die Abblendtaste oder über Testaufnahmen schaut man ob es ausreichend ist. Hilfreich ist hier auch ein direkt angeschlossener Rechner, da man auf dem Monitor des rechners einen deutlich besseren Überblick gewinnt. Über diesen lassen sich die Kameras heutzutage steuern, d.h. auslösen, dafür liegen in aller Regel entsprechende Programme bei.

Bei einer DSLR immer mit Live View Modus arbeiten sofern möglich, da hier dann der Spiegel hoch geklappt ist udn somit Verwacklungsunschärfen dadurch bereits ausgeschlossen werden. Aber Achtung: dauerhafte Nutzung des Live View Modus geht zu Lasten des Sensors der dadurch stark benutzt wird. Neuere Kameras haben dazu einen Wärmesensor eingebaut, der die Kamera abschaltet bevor es zu Hitzeschäden kommt.

Der hier erwähnte Verschleiß sollte nicht unberücksichtigt bleiben, denn das sind dauerhafte Folgekosten welche mit eingeplant werden müssen.

Man kann, gut vorbereitet, manuell jeden Tag an die 200 Aufnahmen schaffen, macht bei 20 Arbeitstagen auf ein Jahr hoch gerechnet 48.000 Aufnahmen. Das man dann keine großartige Zeit mehr hat für die Nachbearbeitung am Rechner wird jedem klar. Zudem müssen die Artikel noch ein und wieder ausgepackt werden (oder umgekehrt :lolSmile Sollte es um so ein Arbeitsaufkommen gehen, gibt es bessere Methoden das zu realisieren. Diese hier näher zu beschreiben würde den Rahmen sprengen und da das Equickment nicht vorhanden ist und nicht angeschafft werden wird lasse ich mich darüber nicht weiter aus. Und da sind wir dann bei den Kosten, welche nicht bezahlt werden wollen.

Deine Frage ob für's Web ein Zoom reicht: eigentlich weniger! Denn ein Makro kann bei richtiger Einstellung dir eine entsprechende Schärfe leisten, die du selbst beim verkleinern eines Bildes nicht erneut nachschärfen musst. Wieder ein Arbeitsschritt gespart.

Das ist nur dann von Wichtigkeit wenn du natürlich große Mengen recht zeitnah, sprich am selben Tag ins Web stellen möchtest. Wenn du hingegen Zeit hast, kannst du dir natürlich in Ruhe überlegen welche Schritte du zuerst angehen möchtest. Betreibst du die Datenbankpflege auch selbst? Oder wie stellst du die ins Web?

Gruß Roman
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#14
Hallo Roman,

beim Suchen nach einem Fotozelt habe ich gesehen, dass man die „Plane obendrüber” sogar einzeln kaufen kann und dass die bei meinem Ministudio passt. Das wäre gewissermassen Schritt 1 zur Vermeidung des Blaustiches.
Der Arbeitsraum wird so verlegt, dass ich meine Desktoprechner direkt anschließen kann.

Zitat:Wenn es indes um "hunderte" von Kleinteilen geht muss man sich einen Aufbau vorbereiten, der die Arbeit mit dem geringsten Aufwand verbindet. Entweder eine gute Kompakte, mit Naheinstellgrenzen von bis zu 1 cm, (viele Nikonkompakte arbeiten so) oder eine DSLR mit einem 50mm Makroobjektiv. Das Objektiv ist in aller Regel für 250 - 350 Euro zu erhalten und eine DSLR für diesen Zweck kann und darf eine ältere sein.

Prima. D.h. ich kaufe mir ein Gehäuse einer Kamera plus ein entsprechendes Objektiv. Ich habe mir für den Preis kein absolutes Limit gesetzt; da ich aber im Rest meines Lebens kaum Zeit finde, auch nur eine schöne Blume zu fotografieren, brauche ich auch nicht auf jedes Feature anzuspringen.
Aber: Könnte HDR in der Produktfotografie interessant sein?

Zitat:Der Raum in dem man solche Fotos dann dauerhaft tätigt sollte Trittschall gedämpft sein.
Normalerweise arbeite ich in dem Geschoß, in dem künftig fotografiert werden soll, ganz alleine. Der Boden ist allerdings gefliest. Kann leicht sein, dass ich die Wichtigkeit unterschätze.

Ich habe mir jetzt alles mal ausgedruckt, was ihr an hilfreichen Tipps zusammengetragen habt. Jetzt freue ich mich geradezu auf die vorher sich mental auftürmende Wucht des Berges an Arbeit.

Zitat:Das ist nur dann von Wichtigkeit wenn du natürlich große Mengen recht zeitnah, sprich am selben Tag ins Web stellen möchtest. Wenn du hingegen Zeit hast, kannst du dir natürlich in Ruhe überlegen welche Schritte du zuerst angehen möchtest. Betreibst du die Datenbankpflege auch selbst? Oder wie stellst du die ins Web?
Wenn ich alles anliegende Material fotografiert und eingestellt habe, wird sich die Folgearbeit mit Sicherheit reduzieren auf 1-2 Stunden pro Woche: Das Prozedere ist bekannt und man lernt bei allem dazu.
Wie ich die Bilder speichere und ob ich evtl. eine Datenbank einrichte, weiss ich noch nicht. Technisch sollte es für mich als (gewesenen) Informatiker kein Problem darstellen.

Vielen Dank
Oswald
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#15
Hallo, habe gerade meine Lesezeichen aussortiert und falls du die Seite nicht schon kennst.............
http://www.die-produktfotografie.de/
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#16
Hallo norre,

die Seite kannte ich tatsächlich noch nicht.

Vielen Dank
Oswald
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#17
Hallo Oswald,

auch HIER findest du viele Tipps.;-)

Liebe Grüße
[Bild: avartfeechen.gif]
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#18
OsCor schrieb:Aber: Könnte HDR in der Produktfotografie interessant sein?

Hallo Oswald,

Der Aufwand der HDR bedeutet läßt sich einfacher mit gescheitem Licht gestalten und beseitigen. Eine einstellbare Lichtleistung und der zusätzlichen Belichtungssteuerung der Kamera durch Zeit und Blende ist schneller und effektiver als eine Bastelei mit HDR.

Du kannst in einem Studio unter gleichen Bedingungen noch überlegen ob du evt. einen Polfilter einsetzt, der dir die unerwünschten Spiegelungen beseitigt, welche vielleicht beim Aufbau (trotz) Lichtzelt durch die Kamera und / oder Objektiv zustande kommen können.

Lg Roman
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#19
Hallo Roman,

meine Frage rührte daher, dass einige Kameras dieses Feature führen. Wenn ich jetzt schon nach einer Kamera suche, dann wollte ich halt möglichst viele Kriterien einschließen.
Die Beleuchtung muss ich wohl noch optimieren.

@Gabi

Meine Güte, an youtube habe ich gar nicht gedacht. Vielen Dank!

Oswald
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#20
OsCor schrieb:meine Frage rührte daher, dass einige Kameras dieses Feature führen. Wenn ich jetzt schon nach einer Kamera suche, dann wollte ich halt möglichst viele Kriterien einschließen.

HDR ist ein interessantes Feature, um Dynamikprobleme in den Griff zu bekommen, also wenn extreme Helligkeitsunterschiede die Belichtungsautomatik zu einem Kompromiß zwingen, der dann sowohl zu über- und unterbelichteten Stellen führen würde. HDR bedeutet somit, durch mehrere Aufnahmen, die einmal die dunklen und einmal die hellen Bereiche korrekt belichten, diese zu einem komprimierten Bild zusammenzurechnen, das bezogen auf die Dynamikfähigkeit des Bildschirms dort realistisch darstellbar ist. Es hat danach nicht etwa eine erweiterte Dynamik (wie man aus dem Begriff High Dynamic Range schließen könnte), sondern komprimiert die hohe Dynamik auf die darstellbare. Leider verleitet diese Technik viele Fotografen, diesen Effekt zu übertreiben, was zu manch kitschigem Ergebnis führt und zu einem Inbegriff der HDR-Fotografie geworden ist. Ein wirklich gutes HDR-Bild allerdings fällt nicht als solches auf, sondern wirkt natürlich.

In der Studiofotografie macht das aber nicht wirklich Sinn, da man - wie Roman darstellte - die Lichter so setzen kann, daß sich die Helligkeitsunterschiede in Grenzen halten und somit die Lichter nicht ausfressen und die Schatten nicht absaufen müssen.

Betriebssystem / Grafik-Software: Windows 11, Corel-Suite 2023, Adobe-Suite 2023
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