regi schrieb:Hans könnte das natürlich noch ganz anders erklären, aber ich denke, es ist so.
Denke ich auch... ;-)
Dass Blumen so schwer natürlich zu fotografieren sind,
hat u.a. einen einfachen Grund:
Nichts auf der Welt hat eine Farbe - alles ist erst mal schwarz und unsichtbar.
Farbig ist einzig und allein das Licht selber.
Nur sieht man das nicht, weil die Spektralfarben,
aus denen es besteht, unterschiedliche Wellenlängen haben.
Die Amplituden und Schwingungsdauern heben sich gegenseitig auf,
und in der Mischung erscheint das Licht insgesamt weiß bzw. neutral.
Nun hat aber jede Materie chemische und physikalische Eigenschaften,
die dazu führen, dass manche Lichtfarben absorbiert, also "verschluckt" werden.
Die Wellenlängen anderer Farben hingegen werden reflektiert,
und die sind es, die unser Auge wahrnimmt.
Rote Rosen z.B. haben folglich einen eingebauten "Blau-Grün-Gelb-Schlucker",
und grüne Blätter den "Violett-Rot-Orange-Vernichter".
Weiße Lilien haben heute bereits gefrühstückt, schlucken daher nichts
und werfen die komplette neutralweiße Mischung zu uns zurück.
Nun ist das alles nicht so tragsich, denn mit einer roten Kaffeetasse
oder einem blauen Auto funktioniert das Prinzip genauso
und ist meist problemlos zu fotofieren.
Blumen sind jedoch etwas Lebendes
und gleichzeitig filigran und teildurchlässig fürs Licht,
und diese Kombination ergibt unberechenbare Reflexe,
Lichtbrechungen und chromatische Abweichungen.
Und wen das alles einen feuchten Kehricht interessiert,
weil er/sie einfach nur schöne Bilder machen will,
der hat jetzt vielleicht wenigstens ein kleines Trostpflaster,
wenn's mal nicht so klappt:
die Blume war schuld! :stinkig:
Gruß,
Hans