27.03.2008, 23:22
Hallo Andreas,
es tut mir sehr Leid, was dir widerfahren ist, und ich kann dir nachfühlen, was in dir vorgeht. Ich habe in den letzten Jahren einige geliebte Menschen verloren, ich habe mich zu ihren Lebzeiten gekümmert so gut ich konnte, und doch bleibt immer der kleine Vorwurf an mich selbst, dass es ein bisschen mehr hätte sein können, das ist wohl ganz normal so.
Was mir zu der Oma einfällt ist Folgendes: Sieh mal, ich weiß nicht, wie alt sie war, aber so ein plötzlicher Tod hat seinen Grund. War es vielleicht sogar "gut", dass du sie nicht wieder aufwecken konntest? Wie wären die Folgeschäden gewesen, wäre sie zum Schwerstpflegefall geworden, was sie unter Umständen niemals gewollt hat? Würdest du dir dann nicht auch wieder ein paar Vorwürfe machen? Es ist oft so, dass alles, was man macht, falsch ist, so oder so. Trauer ist gut und sinnvoll, Vorwürfe zermürben dich und bringen niemandem etwas.
Vielleicht hören sich meine Worte hart an, sie sind keinesfalls so gemeint! Ich habe vor knapp drei Jahren meinen 89jährigen Vater nach einem schrecklichen und jahrelangen Leiden verloren. Er war blind, gelähmt, hatte Parkinson und Alzheimer im schwersten Stadium, war hilfloser als ein Säugling. Als er endlich sterben konnte war ich froh darüber. Die Trauer war dennoch groß und zu dem Gefühl der Erlösung für ihn und seine Angehörigen kam mein schlechtes Gewissen, weil ich froh war, dass er sterben konnte. Heute weiß ich, dass das Blödsinn war und ich wünsche dir sehr, dass du deine Selbstzweifel verlierst, so wie ich sie verloren habe.
es tut mir sehr Leid, was dir widerfahren ist, und ich kann dir nachfühlen, was in dir vorgeht. Ich habe in den letzten Jahren einige geliebte Menschen verloren, ich habe mich zu ihren Lebzeiten gekümmert so gut ich konnte, und doch bleibt immer der kleine Vorwurf an mich selbst, dass es ein bisschen mehr hätte sein können, das ist wohl ganz normal so.
Was mir zu der Oma einfällt ist Folgendes: Sieh mal, ich weiß nicht, wie alt sie war, aber so ein plötzlicher Tod hat seinen Grund. War es vielleicht sogar "gut", dass du sie nicht wieder aufwecken konntest? Wie wären die Folgeschäden gewesen, wäre sie zum Schwerstpflegefall geworden, was sie unter Umständen niemals gewollt hat? Würdest du dir dann nicht auch wieder ein paar Vorwürfe machen? Es ist oft so, dass alles, was man macht, falsch ist, so oder so. Trauer ist gut und sinnvoll, Vorwürfe zermürben dich und bringen niemandem etwas.
Vielleicht hören sich meine Worte hart an, sie sind keinesfalls so gemeint! Ich habe vor knapp drei Jahren meinen 89jährigen Vater nach einem schrecklichen und jahrelangen Leiden verloren. Er war blind, gelähmt, hatte Parkinson und Alzheimer im schwersten Stadium, war hilfloser als ein Säugling. Als er endlich sterben konnte war ich froh darüber. Die Trauer war dennoch groß und zu dem Gefühl der Erlösung für ihn und seine Angehörigen kam mein schlechtes Gewissen, weil ich froh war, dass er sterben konnte. Heute weiß ich, dass das Blödsinn war und ich wünsche dir sehr, dass du deine Selbstzweifel verlierst, so wie ich sie verloren habe.
![[-]](https://forum.juergens-workshops.de/images/collapse.png)