Abnehmtipp des Monats
#1
Abnehmen ist ganz einfach,
geht rasend schnell mit ca. 100g in 2 Stunden,
und die Krankenkasse löhnt das Ganze auch noch anstandslos MrGreen


Meine Methode, klinisch erprobt und erfolgreich praktiziert:


Dienstag, 10:00h, London

Leichtes Ziehen in der Bauchgegend.
Huch - eins von den fünfzehn Guinness gestern Abend war wohl schlecht... [Bild: n010.gif]


Mittwoch, 14:00h, Dover

Die Kanalfähre legt ab und der Schiffsarzt Hand an mich.
Der Sanitöter lässt sich von einem Medikus in Frankreich
eine telefonische Ferndiagnose durchgeben.
Nach gemeinsamen Konsultationen einigt man sich darauf,
dass ich noch lebe - wie mir scheint, mit leichter Enttäuschung.

Der 2. Offizier informiert den Kapitän, dieser entscheidet sich
gegen eine Umkehr der vollbesetzten Fähre nach England.
Vielmehr befiehlt er 'Volle Kraft voraus' und jubiliert innerlich [Bild: smilie_be_021.gif]
über die schnellste Kanalüberquerung seiner Karriere.


Mittwoch, 15:15h, Port de Calais:

Ambulanz und Polizei entern das Schiff.
Die einen prüfen meinen Überlebenswillen, die anderen meine Papiere.
Mit Tatü-Tataa fegt der Rettungswagen durch die Gassen [Bild: s035.gif]
während die Gaulloise im Mundwinkel des Fahrers fröhlich vor sich hin wippt.


Mittwoch, 16:00h, Centre Hôpitalier de Calais:

Der Arzt in der Notaufnahme hat eine französische Mutter,
einen russischen Vater, einen amerikanischen Geburtsort
sowie einen außerirdischen Akzent in der englischen Aussprache.
Er strahlt, denn ein deutscher Patient fügt seiner
internationalen Vita weitere Bonuspunkte hinzu.

Der feierabendliche Chirurg wird auf dem Parkplatz abgefangen.
Er gibt sich an meiner Bahre die Ehre, umhüllt von Kaschmirmantel,
Seidenschal und dem müde herablassenden Blick des Allwissenden.

Bis zum Anschlag vergräbt er seine Hände in meinen Innereien:
"Appendice! Demain matin. Bonne soirée, Messieursdames.." [Bild: doctor.gif]

Das Personal verneigt sich in Ehrfurcht, entschwindet und lässt mich zurück
in Untersuchungszimmer, Flügelhemd und heller Begeisterung.


Donnerstag, 09:00h:

Die Rollbahre rumpelt durch die Katakomben der Klinik in Richtung OP.
Wenn der optische Eindruck des Krankenhauses auf die Qualität der Behandlung schließen lässt,
werde ich unweigerlich als Kunstfehler mit Prädikat in die medizinischen Lehrbücher eingehen...

Im Vorraum zur Schlachtbank finde ich mich in guter Gesellschaft wieder.
Um mich herum stöhnt, ächzt und jammert es in allen französischen Dialekten.
Vorfreude ist doch die schönste Freude [Bild: a055.gif]


Donnerstag 12:00h:

Man scheint sich an mich zu erinnern.
Der Gesichtsausdruck der Anästhesieschwester, die mir die Maske ins Gesicht drückt, [Bild: s040.gif]
hat etwas lustvoll Genießerisches, das an einen römischen Inquisitor des Mittelalters erinnert...


Donnerstag, 14:00h:
Der Kelch der Inquisition ist an mir vorüber gegangen [Bild: d035.gif]


Freitag - Montag:

Meinen Genesungszustand verfolge ich gespannt anhand meiner Mahlzeiten,
die täglich aus einem Stück Zwieback mehr als am Vortag bestehen.

Da ich direkt vom Schiff aus in die Klinik verfrachtet wurde, habe ich nichts bei mir.
Außer meiner Brieftasche, und die kann ich mir nicht über den Hintern ziehen.
Eine Schwester organisiert Unterhosen zum Wechseln, Modell 'Omas Stützkorsett'.

Der Fernseher zeigt synchronisierte John-Wayne-Filme und französische Spielshows,
die so aussehen und so anspruchsvoll sind wie Dalli-Dalli mit Prilblumen verziert.

In der Raucherecke am Haupteingang treffen sich Patienten, Personal und Besucher.
Die Insassen erkennen und solidarisieren sich anhand von Badelatschen
und popofreiem Flügelhemdchen und halten voller Stolz in der rechten Hand
die Kippe und in der linken den Ständer mit den Infusionsbeuteln.

Am Montagmorgen zeigt die exquisite französische Küche, deren einziger Geschmack
vom Metall des Bestecks beigesteuert wird, eine lang ersehnte erste Wirkung.
Hätte nie gedacht, dass [Bild: c015.gif] so viel Spaß machen kann...


Montag, 16:00h:

Mit gönnerhafter Mine verkündet der Meister aller Blindgedärme meine Begnadigung!

Mein Tempo vom Bett über den Klamottenschrank zum Ausgang
sollte mich fürs Sprintfinale der Olympiade 2012 qualifizieren.


TAAXIIIII!!! [Bild: b010.gif]
"Ab nach Hause, bitte!"


Fazit:

Krank werden ist nicht lustig.
Krank sein noch viel weniger.

Aber zum Thema 'Krank & allein & Hunderte von Meilen weg von Heimat und Familie'
fallen mir nur Worte ein, für die ich von Jürgen lebenslanges Forenverbot bekäme...


Gruß,
Hans
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#2
Hallo, hallo.....Galle an Blinddarm.....bin Morgen dran:icon_vampirschreck:

Aber "Gott sei's gedankt" in heimatlichen Gefilden.

Mano, das war ja eine echte franz. gute Nacht Geschichte:

" Der Wurmfortsatz von Calais"

Du kannst so herrlich erzählen, trotz aua Galle muss ich immer noch lachen.

Gute Besserung wünsche ich Dir Bussi
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#3
...
hätte auch schlimmer kommen können MrGreen

Cu Helmut
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#4

.gif   große Freude girl.gif (Größe: 15,96 KB / Downloads: 110) super,
Ich wünsche euch beiden [SIZE="5]gute Besserung[/SIZE]
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#5
Hallo,
auch ich wünsche euch beiden schnelle und gute Besserung.

@hsk: Ganz ehrlich, ich hatte dich schon vermißt und mich über deine lange Forenabstinenz hier gewundert.
Aber es wundert mich noch mehr - Appendizitis ist doch was für Kinder und Jugendliche, bei "gereiften" Herren eher selten.
Naja, was zählen die Jahre, wenn man innerlich jung bleibt! MrGreen
Die paar Pfunde werden schneller wieder angefuttert sein, als dir lieb ist.
Nochmals die besten Genesungswünsche - :icon_troest:-maxie
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#6
Gi_Ha schrieb:Hallo, hallo.....Galle an Blinddarm.....
Habe gerade ein wenig Onlinebanking gemacht.
Dabei ist mir etwas Bitteres aufgestoßen.
Könnte das ebenfalls die Galle gewesen sein?

Oder doch eher mein Kontostand... :erschreck:



maxie schrieb:Appendizitis ist doch was für Kinder und Jugendliche, bei "gereiften" Herren eher selten.
Von den 8% aller Menschen, denen das Malheur überhaupt passiert,
gehöre ich zu der verschwindenten Minderheit,
denen es jenseits des 2. Frühlings passiert.
Wusste schon immer, dass ich etwas Besonderes bin [Bild: b020.gif]



maxie schrieb:Naja, was zählen die Jahre, wenn man innerlich jung bleibt!
Stimmt!

Mein Blinddarm ist sowas von weg,
als wäre er noch gar nicht geboren MrGreen



Zitat:@ Helmut:

Lachen tut (neben Husten und Niesen) noch ein bisschen weh :lol:



Gi_Ha schrieb:Du kannst so herrlich erzählen, trotz aua Galle muss ich immer noch lachen.
Wenn Du wieder mal etwas Aufmunterung brauchst, sag' einfach Bescheid.
Blinddarm ist momentan leider alle, aber über Mandeln, Polypen und Hühneraugen
kann ich noch in ausreichender Menge verfügen MrGreen



Danke für die lieben Wünsche Bussi
Ich reiche sie in gebündelter Form an Gitti weiter,
die sie als Nächste gut gebrauchen kann ;-)

Gruß,
Hans
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#7
Oh Hans, jenseits Deinen goldenen- oder eher schwarzen? Humors kann ich mir denken, wie gruselig die Situation gewesen ist!
Hätten wir das gewusst, wären wir Händchenhalten gekommen!
Weiter für Dich gute Genesung, auf dass Du wieder schmerzfrei lachen kannst!
An Gitti:
Gutes Gelingen und gute Genesung!
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#8
Lia schrieb:[...] kann ich mir denken, wie gruselig die Situation gewesen ist!
Hätten wir das gewusst, wären wir Händchenhalten gekommen!
Wärst Du gekommen und hättest das Krankenhaus gesehen,
wären wir beim Gruseln schon zu zweit gewesen MrGreen

Gruß,
Hans
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#9
Ach Hans auch ich wünsche dir Gute Besserung und Kopf hoch, es hätte echt schlimmer komen können. Wir gehören auch zu dem Club. Zumindest mein Mann, fahren wir ins Ausland in den Urlaub, kannste drauf warten das etwas passiert.Vor vielen Jahren mit dem Wobi in Italien am Gardasee, mein Mann steigt in der zweiten Nacht vom Alkoven runter weil er ein dringendes Bedürfnis hatte, rutscht ab und schneidet sich das Bein von unten bis oben auf. Bekomme mal Nachts auf nem Parkplatz im Schlafgewand einen KrankenwagenconfusedZwei schreiende Kinder, einen unter schock stehenden Mann. Es war Horror pur. Fredy wurde in Italien opperiert und verbrachte zwei Tage in einem Krankenhaus, dann mit Gipps und Schläuchen entlassen aber nicht transportfähig nach Deutschland. So mussten wir noch eine Woche mit dem Wobi im Nachbarort des Krankenhauses bleiben, damit er weiterhin Medizinisch versorgt werden konnte. Bloß gut das ich vorher das Wobi schon mal gefahren bin denn ich hatte das ,,große Glück dieses dann wieder nach Berlin bringen zu dürfen. Das Ende des Urlaubes Fredy war 9 Monate krank geschrieben weil das Bein nicht heilte und immer wieder schwarz wurde.
Vor 4 Jahren fuhren wir dann in den Urlaub nach Marien Bad in die Tchechei, mein Fredy bekam am ersten Abend Kopfschmerzen, ich ahnte nichts schlimmes. Nachts verschlimmerte sich sein Zustand und wie immer ein fremdes Land keine Ahnung wo bekommt man Hilfe her. Das Ende vom Lied er hatte eine virale Meningitis lwurde in Krankenhäuser der verschiedensten Art gebracht und wir wußten nicht ob wir ihn lebend wieder sehen. Eine Woche Intensiv-Station ,in Karlsbad, das Krankenhaus tiefster Osten, was aber nicht hieß das er dort nicht super versorgt wurde. Und der Dolmetscher war echt super. Dann wurde er nach Deutschland gebracht weitere 4 Wochen Krankenhaus und bis heute Spätfolgen von der Krankheit. Also Kopf hoch und halte durch es kommen bessere Zeiten.
Wir haben es uns mittlerweile angewöhnt vor Fahrtantritt sämtlich Ausländischen Notrufnummern zu speichern und wenigstens ein paar wichtige Worte zu lernen. Und nur Länder zu bereisen die ,man mit dem Auto erreichen kann.
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#10
Kaum läßt man Hans mal ein paar Tage
alleine, passiert schon was.;-)

Hauptsache es ist alles gut ausgegangen.:icon_troest:



@Gitti


alles Gute für deine OP:Bussi


Liebe Grüße
[Bild: avartfeechen.gif]
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