01.03.2012, 12:25
Es ist Sonntag in Charleroi, einer relativ überflüssigen Stadt in der Wallonie,
über die noch nicht mal Wikipedia mehr als Belanglosigkeiten zu berichten weiß.
Beim lustlosen Stromern durchs trostlose Zentrum treffe ich auf einen Krammarkt:
alter Trödel, neuer Billigkitsch, die in Belgien unvermeidlichen Comics von Hergé,
Lebensmittel, Spielsachen, Klamotten und dies und das.
Mit einigen Leuten komme ich ins Gespräch,
und immer wieder wird mir wärmstens empfohlen,
doch mal eine bestimmte Ecke des Marktes zu besuchen.
Die dort feilgebotenen belgischen Spezialitäten
müsse man gesehen haben, alles frisch aus der Region!
Region stimmt, frisch auch.
So frisch, dass die "Spezialitäten" nicht verzehrfertig angeboten werden sondern lebend.
[SIZE="1]1259, 1256[/SIZE]
Die Händler reisen mit ganzen Lkw-Ladungen von Federvieh an
und stellen Tausende Tiere aller Gattungen zum Verkauf aus.
Darunter sind sowohl Tiere zum Schlachten und Essen als auch solche,
die von Hobby- und Berufszüchtern gekauft werden.
[SIZE="1]1257[/SIZE]
Der große Vorrat steckt in den Lastwagen, teils eingepfercht in Metallboxen.
Das 'aktuelle Sortiment' auf den Tapeziertischen, wo es die Tiere
einzeln oder zu mehreren ein klein wenig bequemer haben,
wird je nach Kundenwunsch und Abverkauf immer wieder nachgefüllt.
[SIZE="1]1258[/SIZE]
Zur Begutachtung holen die Verkäufer ihre Ware
mit einem beherzten Griff an die Gurgel aus dem Holzkäfig
und drücken sie dem Interessenten wie einen Klumpen Brotteig in die Hand.
Der überwiegende Teil der gehandelten Tiere ist essbares Geflügel
wie Hühner, Fasanen, Puten, Gänse, und die wiederum größtenteils zur Weiterzucht.
Kein Wunder - die Geflügelzucht ist ein weit verbreitetes Hobby in Belgien.
Einzelne Händler bieten jedoch auch Sing- und Ziervögel,
Fische und kleinere Haustiere wie Hundewelpen und Katzen an.
[SIZE="1]1255[/SIZE]
Der Markt dauert den ganzen Tag, keines der Tiere hat in dieser Zeit,
soweit ich es beobachten konnte, irgendeine Möglichkeit,
an Nahrung und Wasser zu kommen oder sich außerhalb des Käfigs zu bewegen.
Fische schwimmen zumeist in Plastikwannen,
diese wiederum sind gestapelt wie Teppiche im Möbelhaus
und werden bei Bedarf sprich Kundeninteresse kurz mal umgeschichtet.
[SIZE="1]1260[/SIZE]
Da Deutsche in Belgien nicht immer gern gesehen sind,
habe ich mich (wegen des Akzents in meinem Französisch)
bei einem Hundeverkäufer als Schweizer ausgegeben
und an einem Welpen Kaufinteresse bekundet.
Von seriösen Züchtern werden Welpen frühestens mit acht Wochen aus der Zuchtstätte genommen.
Sie kosten je nach Rasse und Stammbaum ganz grob zwischen € 800 und € 2.000.
Der angebotene Welpe war meiner Schätzung nach ca. 4-6 Wochen alt
und sollte € 250 kosten, weiterer Verhandlungsspielraum wurde angedeutet.
Als ich nach FCI-Papieren und Impfungen fragte, ging der Blick des Verkäufers
an mir vorbei zu zwei "Herren", die sich abseits hielten, mir jedoch schon zuvor aufgefallen waren.
Ich brach das Gespräch daraufhin schleunigst ab und trat den Rückzug an...
Aus verständlichen Gründen beschränkt sich
mein fotografisches Material auf die oben gezeigten Bilder.
Mehr ist wohl auch nicht nötig.
Gruß,
Hans
über die noch nicht mal Wikipedia mehr als Belanglosigkeiten zu berichten weiß.
Beim lustlosen Stromern durchs trostlose Zentrum treffe ich auf einen Krammarkt:
alter Trödel, neuer Billigkitsch, die in Belgien unvermeidlichen Comics von Hergé,
Lebensmittel, Spielsachen, Klamotten und dies und das.
Mit einigen Leuten komme ich ins Gespräch,
und immer wieder wird mir wärmstens empfohlen,
doch mal eine bestimmte Ecke des Marktes zu besuchen.
Die dort feilgebotenen belgischen Spezialitäten
müsse man gesehen haben, alles frisch aus der Region!
Region stimmt, frisch auch.
So frisch, dass die "Spezialitäten" nicht verzehrfertig angeboten werden sondern lebend.
[SIZE="1]1259, 1256[/SIZE]
Die Händler reisen mit ganzen Lkw-Ladungen von Federvieh an
und stellen Tausende Tiere aller Gattungen zum Verkauf aus.
Darunter sind sowohl Tiere zum Schlachten und Essen als auch solche,
die von Hobby- und Berufszüchtern gekauft werden.
[SIZE="1]1257[/SIZE]
Der große Vorrat steckt in den Lastwagen, teils eingepfercht in Metallboxen.
Das 'aktuelle Sortiment' auf den Tapeziertischen, wo es die Tiere
einzeln oder zu mehreren ein klein wenig bequemer haben,
wird je nach Kundenwunsch und Abverkauf immer wieder nachgefüllt.
[SIZE="1]1258[/SIZE]
Zur Begutachtung holen die Verkäufer ihre Ware
mit einem beherzten Griff an die Gurgel aus dem Holzkäfig
und drücken sie dem Interessenten wie einen Klumpen Brotteig in die Hand.
Der überwiegende Teil der gehandelten Tiere ist essbares Geflügel
wie Hühner, Fasanen, Puten, Gänse, und die wiederum größtenteils zur Weiterzucht.
Kein Wunder - die Geflügelzucht ist ein weit verbreitetes Hobby in Belgien.
Einzelne Händler bieten jedoch auch Sing- und Ziervögel,
Fische und kleinere Haustiere wie Hundewelpen und Katzen an.
[SIZE="1]1255[/SIZE]
Der Markt dauert den ganzen Tag, keines der Tiere hat in dieser Zeit,
soweit ich es beobachten konnte, irgendeine Möglichkeit,
an Nahrung und Wasser zu kommen oder sich außerhalb des Käfigs zu bewegen.
Fische schwimmen zumeist in Plastikwannen,
diese wiederum sind gestapelt wie Teppiche im Möbelhaus
und werden bei Bedarf sprich Kundeninteresse kurz mal umgeschichtet.
[SIZE="1]1260[/SIZE]
Da Deutsche in Belgien nicht immer gern gesehen sind,
habe ich mich (wegen des Akzents in meinem Französisch)
bei einem Hundeverkäufer als Schweizer ausgegeben
und an einem Welpen Kaufinteresse bekundet.
Von seriösen Züchtern werden Welpen frühestens mit acht Wochen aus der Zuchtstätte genommen.
Sie kosten je nach Rasse und Stammbaum ganz grob zwischen € 800 und € 2.000.
Der angebotene Welpe war meiner Schätzung nach ca. 4-6 Wochen alt
und sollte € 250 kosten, weiterer Verhandlungsspielraum wurde angedeutet.
Als ich nach FCI-Papieren und Impfungen fragte, ging der Blick des Verkäufers
an mir vorbei zu zwei "Herren", die sich abseits hielten, mir jedoch schon zuvor aufgefallen waren.
Ich brach das Gespräch daraufhin schleunigst ab und trat den Rückzug an...
Aus verständlichen Gründen beschränkt sich
mein fotografisches Material auf die oben gezeigten Bilder.
Mehr ist wohl auch nicht nötig.
Gruß,
Hans