07.07.2012, 19:20
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Auf die Gefahr hin, Westernfans der 1960er Jahrgänge zu enttäuschen:
[B]Hoss Cartwright ist NICHT zum Boss der Ponderosa aufgestiegen![/B]
Vielmehr war es so, dass vor rund 20 Jahren in Dyersburg/Tennessee
ein gewisser Mr. Monte Warne beschloss, sich ein Motorrad zusammenzuschrauben,
das leistungsmäßig und auch sonst den Rest der Welt hinter sich lassen sollte.
:idee: .Als erfahrener Pilot und Flugzeugtechniker wusste Herr Warne, was zu tun war.
Ergo entnahm er einem Stockcar-Chevy den V8 Big Block,
schmiedete in Handarbeit einen Stahlrahmen drumrum
und pflanzte das ganze Konstrukt zwischen zwei Räder -
fertig war die allererste Boss Hoss!
[INDENT][/INDENT]
Nach viel Schweiß und Mühen wollte der wackere Bastler natürlich auch
den verdienten Lohn in Form von gehörig Lob und Staunen einheimsen
und donnerte mit seinem Monster auf ein Bikertreffen gen Daytona.
Und die Szene rannte ihm die Bude ein!
Alle wollten wissen, wo er dieses Geil-Teil her hatte,
und man ahnt es schon: es war die Geburtstunde
einer kleinen aber feinen Serienproduktion.
[SIZE="1]1313[/SIZE]
Heute bietet die Firma [SIZE="3]Boss Hoss[/SIZE] vier verschiedene Basismodelle
sowie zwei Trike-Typen an, alle nach wie vor in Handarbeit gefertigt.
[SIZE="1]1314[/SIZE]
Und immer noch gilt das Rezept der ersten Stunde:
[SIZE="1]1315[/SIZE]
Technische Finessen wie Scheibenbremsen, Alu- bzw. Graugussmotoren
oder 2-Gang-Halbautomatik mit Rückwärtsgang können ja ganz nett sein,
auch ein Spritverbrauch jenseits der 10-Liter-Marke
mag sparsamen Familienvätern pflichtbewusst die Öko-Tränen in die Augen treiben.
Spannend wird das Ganze jedoch bei dem aberwitzigen Gedanken,
eine halbe Tonne Leergewicht mit der Power eines DTM-Rennwagens
zwischen den Oberschenkeln zu balancieren!
Auch wenn der Seitenständer aussieht wie ein Kranausleger,
tut der besonnene Fahrer folglich gut daran, sein edles Teil
mit einem Steinchen unter dem 280er-Hinterschlappen gegen Wegrollen zu sichern
[SIZE="1]1317[/SIZE]
Nun könnte man meinen, wer eines dieser gigantischsten Motorräder der Welt sein Eigen nennt,
der sollte restlos bedient sein und offene Wünsche ins Reich der Träume verbannt haben.
[SIZE="1]1316[/SIZE]
Weit gefehlt - im Gegenteil! :tease:
Kaum einer der finanzpotenten Käufer
gibt sich z.B. mit der serienmäßigen Lackierung zufrieden,
obwohl schon diese nicht aus normalem Flüssiglack
sondern aus einer speziellen Pulverbeschichtung besteht!
Und auch die so genannten "Optionen" sind für den wahren Kenner
nichts als drangeschraubter oder aufgeklebter Firlefanz :lol:
Da mag der 32-Liter-Tank mit seiner Überbreite
das Fahrgestell des Reiters noch so sehr zum Spagat zwingen...
[SIZE="1]1318[/SIZE]
... und der Zahnriemen für den Antrieb
noch so brutal an den Grenzen der Physik zerren...
[SIZE="1]1320[/SIZE]
... es wird immer eine kleine Schar Verrückter geben,
denen das alles immer noch nicht genug ist!
Für diese letzten Ritter der EasyRider-Generation hält [SIZE="3]Boss Hoss[/SIZE]
unter der Bezeichnung "Customs" ein besonderes Schmankerl parat:
.man(n) lasse sich sein (Alp-)Traumbike
.....je nach Phantasie und Geldbeutel massschneidern!
Heraus kommt dann etwa ein zweirädriges Ungetüm wie die Nautilus,
bei deren Anblick selbst Mad Max vor Verzückung das Jodeln lernen würde!
Oder der Stingray II, ein Titan mit furchteinflössenden 990 PS
(nein, das ist kein Schreibfehler - es sind neunhundertneunzig!!!)
der für leicht frivole € 152.000,-- liebend gerne den Besitzer wechselt...
[INDENT] [/INDENT]
Was soll's, andere Leute züchten Goldfische oder sammeln Kronkorken -
es muss jeder selber wissen, wofür er sein Taschengeld ausgibt...
Die drei Herren, deren Mopeds ich ablichtete, traf ich übrigens zufällig am Arbersee,
wo sie nach einer harten Woche als Bankkaufmann oder Versicherungsmakler
ein bisschen ausspannten und eine kleine Ausfahrt veranstalteten.
[INDENT]Wer Summen jenseits € 50.000,-- in eine Huddel investiert,
der muss nun mal die Harley- und Rockerecke verlassen haben
und seine Brötchen mit Anzug und Krawatte in den oberen Etagen backen ;-)[/INDENT]
Ich gehe davon aus, dass der eine oder andere von Euch
seine Golf-Diesel-Bestellung nun nochmals sorgfältig überdenkt
und gesprächsbereit für alternative Transportlösungen ist
[SIZE="1]1319[/SIZE]
Im Notfall wäre da ja noch der Bausparvertrag...
Gruß,
Hans
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Auf die Gefahr hin, Westernfans der 1960er Jahrgänge zu enttäuschen:
[B]Hoss Cartwright ist NICHT zum Boss der Ponderosa aufgestiegen![/B]
Vielmehr war es so, dass vor rund 20 Jahren in Dyersburg/Tennessee
ein gewisser Mr. Monte Warne beschloss, sich ein Motorrad zusammenzuschrauben,
das leistungsmäßig und auch sonst den Rest der Welt hinter sich lassen sollte.
:idee: .Als erfahrener Pilot und Flugzeugtechniker wusste Herr Warne, was zu tun war.
Ergo entnahm er einem Stockcar-Chevy den V8 Big Block,
schmiedete in Handarbeit einen Stahlrahmen drumrum
und pflanzte das ganze Konstrukt zwischen zwei Räder -
fertig war die allererste Boss Hoss!
[INDENT][/INDENT]
Nach viel Schweiß und Mühen wollte der wackere Bastler natürlich auch
den verdienten Lohn in Form von gehörig Lob und Staunen einheimsen
und donnerte mit seinem Monster auf ein Bikertreffen gen Daytona.
Und die Szene rannte ihm die Bude ein!
Alle wollten wissen, wo er dieses Geil-Teil her hatte,
und man ahnt es schon: es war die Geburtstunde
einer kleinen aber feinen Serienproduktion.
[SIZE="1]1313[/SIZE]
Heute bietet die Firma [SIZE="3]Boss Hoss[/SIZE] vier verschiedene Basismodelle
sowie zwei Trike-Typen an, alle nach wie vor in Handarbeit gefertigt.
[SIZE="1]1314[/SIZE]
Und immer noch gilt das Rezept der ersten Stunde:
- eine Achtzylinder-Maschine von Chevrolet
- Hubraum ab 5,7 Liter, nach oben nahezu offen
- ausreichend PS für ein Dutzend Kleinwagen, aber kaum unter 400
[SIZE="1]1315[/SIZE]
Technische Finessen wie Scheibenbremsen, Alu- bzw. Graugussmotoren
oder 2-Gang-Halbautomatik mit Rückwärtsgang können ja ganz nett sein,
auch ein Spritverbrauch jenseits der 10-Liter-Marke
mag sparsamen Familienvätern pflichtbewusst die Öko-Tränen in die Augen treiben.
Spannend wird das Ganze jedoch bei dem aberwitzigen Gedanken,
eine halbe Tonne Leergewicht mit der Power eines DTM-Rennwagens
zwischen den Oberschenkeln zu balancieren!
Auch wenn der Seitenständer aussieht wie ein Kranausleger,
tut der besonnene Fahrer folglich gut daran, sein edles Teil
mit einem Steinchen unter dem 280er-Hinterschlappen gegen Wegrollen zu sichern
[SIZE="1]1317[/SIZE]
Nun könnte man meinen, wer eines dieser gigantischsten Motorräder der Welt sein Eigen nennt,
der sollte restlos bedient sein und offene Wünsche ins Reich der Träume verbannt haben.
[SIZE="1]1316[/SIZE]
Weit gefehlt - im Gegenteil! :tease:
Kaum einer der finanzpotenten Käufer
gibt sich z.B. mit der serienmäßigen Lackierung zufrieden,
obwohl schon diese nicht aus normalem Flüssiglack
sondern aus einer speziellen Pulverbeschichtung besteht!
Und auch die so genannten "Optionen" sind für den wahren Kenner
nichts als drangeschraubter oder aufgeklebter Firlefanz :lol:
Da mag der 32-Liter-Tank mit seiner Überbreite
das Fahrgestell des Reiters noch so sehr zum Spagat zwingen...
[SIZE="1]1318[/SIZE]
... und der Zahnriemen für den Antrieb
noch so brutal an den Grenzen der Physik zerren...
[SIZE="1]1320[/SIZE]
... es wird immer eine kleine Schar Verrückter geben,
denen das alles immer noch nicht genug ist!
Für diese letzten Ritter der EasyRider-Generation hält [SIZE="3]Boss Hoss[/SIZE]
unter der Bezeichnung "Customs" ein besonderes Schmankerl parat:
.man(n) lasse sich sein (Alp-)Traumbike
.....je nach Phantasie und Geldbeutel massschneidern!
Heraus kommt dann etwa ein zweirädriges Ungetüm wie die Nautilus,
bei deren Anblick selbst Mad Max vor Verzückung das Jodeln lernen würde!
Oder der Stingray II, ein Titan mit furchteinflössenden 990 PS
(nein, das ist kein Schreibfehler - es sind neunhundertneunzig!!!)
der für leicht frivole € 152.000,-- liebend gerne den Besitzer wechselt...
[INDENT] [/INDENT]
Was soll's, andere Leute züchten Goldfische oder sammeln Kronkorken -
es muss jeder selber wissen, wofür er sein Taschengeld ausgibt...
Die drei Herren, deren Mopeds ich ablichtete, traf ich übrigens zufällig am Arbersee,
wo sie nach einer harten Woche als Bankkaufmann oder Versicherungsmakler
ein bisschen ausspannten und eine kleine Ausfahrt veranstalteten.
[INDENT]Wer Summen jenseits € 50.000,-- in eine Huddel investiert,
der muss nun mal die Harley- und Rockerecke verlassen haben
und seine Brötchen mit Anzug und Krawatte in den oberen Etagen backen ;-)[/INDENT]
Ich gehe davon aus, dass der eine oder andere von Euch
seine Golf-Diesel-Bestellung nun nochmals sorgfältig überdenkt
und gesprächsbereit für alternative Transportlösungen ist
[SIZE="1]1319[/SIZE]
Im Notfall wäre da ja noch der Bausparvertrag...
Gruß,
Hans
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