hsk schrieb:Selten genug, dass ich Gelegenheit und Grund habe, dem Martin zu widersprechen -
dann will ich es wenigstens diesmal mit Wonne auskosten
Habe kein Problem, daß Du mir wiedersprichst.
Aber das besagte Bild besteht aus drei Bildern:
1/750, 1/80 und 1/45 Sekunden (dabei fährt ein Boot und wirft Wellen hinter sich).
Dies ist wunderbar in einer Serienbildfunktion zu machen und dies würde sogar noch aus der Hand funktionieren. Die Möglichkeit, die dabei entstehenden Ungleichheiten durch leichtes Verändern des Bildausschnitts sowie Veränderung des Wassers in dieser kurzen Zeit kann eine gute Software heutzutage herausrechnen. Und das ist es, was gemeint ist, nicht das Verwackeln. Und sicher, ein Stativ ist sinnvoll und wenn es zu dunkel wird, klappt das nicht mehr mit klack-klack-klack.
Eine Software, die RAW's zu HDR verarbeiten kann, ist meines erachtens auch sinnvoll. Nicht, um aus einem RAW ein HDR zu machen, sondern um die Möglichkeiten der höheren Dynamik der drei RAW-Bilder auszunutzen.
Betriebssystem / Grafik-Software: Windows 11, Corel-Suite 2023, Adobe-Suite 2023
Zitat:Aber das besagte Bild besteht aus drei Bildern:
1/750, 1/80 und 1/45 Sekunden
Aha.
Und wo siehst Du das
Zitat:dabei fährt ein Boot und wirft Wellen hinter sich
Hab dat Dingens erst mal suchen müssen...
Wenn Du Dir die Reihe auf der Startseite anschaust,
wird deutlich, was ich meine:
die Hauslaterne und ein paar Tranfunzeln
kommen auch bei 1/33 noch halbwegs raus .
für die Türdetails und den Bereich gegenüber
nahe der Wasserlinie braucht es eine halbe Minute
In dieser langen Zeit verschwinden zwar so ziemlich alle Wasserbewegungen,
nur sieht man dann an den total diffusen Spiegelungen
(die ja gemeinsam mit der Wasseroberfläche ins Zappeln geraten),
dass da irgendwas nicht together passt:
scheinbar glattes Wasser + wellige Spiegelungen = Beschiss
Ergo brauche ich Ruhe im Karton, die gibts erst spät in der Nacht,
und das verlängert wiederum die Zeiten - die Katze beißt sich.
Bei Tag sieht das natürlich anders aus -
da kann ich den rauschenden Wildbach stundenlang belichten,
und das Gänseblümchen daben steht wie ne Eins (bei Windstille).
Aber wir schweifen ab...
Zitat:Eine Software, die RAW's zu HDR verarbeiten kann, ist meines erachtens auch sinnvoll. Nicht, um aus einem RAW ein HDR zu machen, sondern um die Möglichkeiten der höheren Dynamik der drei RAW-Bilder auszunutzen.
Ok, da scheiden sich wohl die Geister.
Ich habe noch nicht allzu viel RAWs geschossen,
die ich bei aller Liebe 1:1 ans Licht der Öffentlichkeit bringen wollte.
Jedes Minirauschen wird im HDR zum Schachbrett,
jedes Halo zum jesusmäßigen Heiligenschein.
Ich finde auch nicht, dass die Dynamik durch die Bearbeitung in ein TIF (visuell!) beschnitten wird.
Im Gegenteil: durch die Reduzierung der Lichter z.B.
bringe ich eine Zeichnung innerhalb des Hellbereichs erst zum Vorschein,
die im unbearbeiteten Rohbild noch gar nicht sichtbar ist
und aus der die automatische Umwandlung in der Cam nur Weißfraß machen würde.
So gesehen ist ein RAW in meinen Augen kein Foto,
sondern eher ein temporärer Zustand innerhalb des Workflow.
Und doch, ein RAW hat bekanntlich mehr Dynamik als ein Tiff, auch wenn Du die erst mal nicht siehst. Aber Du hast - je nach Kamera - zwei Blenden nach oben und unten Spielraum, bei Export in ein Tiff verlierst Du diese Information, die HDR-Software kann diese aber verarbeiten. Du bearbeitest die zu verwendenden Bilder also nicht im vorhinein sondern übergibst der HDR-Software die Roh-Bilder und diese kann sich nun des gesamten Dynamikumfanges bedienen - vorausgesetzt die Software bietet diese Möglichkeit.
Eine gute HDR-Software verstärkt nicht das Rauschen, vorausgesetzt das Bildmaterial gibt das her. Darum ist ein RAW-Bild ein Argument, wenn auch nicht Voraussetzung.
Und folgendes Bild ist ein HDR aus fünf RAW-Bildern bei ISO 1.250 freihand (Ellbogen auf Knie abgestützt), bearbeit in Nik HDR Efex Pro, die Belichtungszeiten variierten von 1/1.600 bis zu 1/100 im Serienbildmodus:
Betriebssystem / Grafik-Software: Windows 11, Corel-Suite 2023, Adobe-Suite 2023
09.07.2014, 11:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.2014, 11:21 von anorak.)
Ich habe mir das HDR projects platin einfach mal bestellt. 30 Euro statt 150 scheint mir schon recht angenehm zu sein (der aktuelle Preisnachlass).
Ich habe die Demo mal ausprobiert, drei Bilder eingeladen und dann kam schon ein fertiges HDR-Bild heraus, das einem "Standardbild" schon ordentlich Konkurrenz machte.
Das war es eigentlich, was ich meinte.
Natürlich kann man dann noch dahergehen und die Gewichtungen verstellen, das scheint mir alles sehr intuitiv und einfach zu bedienen sein.
Ich nutze es nicht beruflich und von daher muß nicht jedes Bild ein "Goldstück" sein.
Mit der Belichtungsreihe habe ich natürlich auch. Wobei ich das anfangs falsch beschrieben habe. Man kann eine Belichtungsreihe über 2 Blendenstufen machen (habe ich gerade in einem Video gehört). Ich habe "nur" 1 Blendenstufe gemacht, das werde ich in Zukunft dann auch besser wissen.
Die Bilder habe ich mit einem Einbein-Stativ gemacht und Bildstabilisator. Dabei waren die Bilder unverwackelt und daher gut geeignet.
Es kann auch RAW-Bilder einlesen. Allerdings weiß ich nicht ob das jetzt gut oder schlecht ist. Die einen sagen, das die RAWs zum bearbeiten besser sind, und hsk sagt jetzt, das sie nicht gut sind.. Naja..
Ich werde mal schauen, wie das Programm sich in der Praxis so gibt. Wie gesagt, meine Ansprüche sind ja nicht so hoch
Anbei mal zwei Vergleichsbilder (wie gesagt, nur eine Blende unterschied). Das "Normale" Bild und das bearbeitete aus der Demo (mit Wasserzeichen).
Wobei ich die Belichtungsreihe am Ende der Wanderung mal "spontan" gemacht habe. Habe mich mit dem Thema erst hinterher befasst, daher ist hier auch ISO auf Automatik und die Kamera im TV Modus.
Bilder sind auf 800 Pixel runtergerechnet, weil das Forum größere ja nicht so gerne hat
(Nur falls jemand wieder wissen möchte)
Wie gesagt, das war jetzt das Ergebnis, nachdem ich nur die drei Bilder eingeladen habe ohne irgendwelche weiteren Einstellungen. Ich finde das ist schon eine Aufwertung des Fotos und darum ging es mir ja
anorak schrieb:Wie gesagt, das war jetzt das Ergebnis, nachdem ich nur die drei Bilder eingeladen habe ohne irgendwelche weiteren Einstellungen. Ich finde das ist schon eine Aufwertung des Fotos und darum ging es mir ja
Also, ich finde in Deinem Beispiel das Nicht-HDR-Bild besser, es hat mehr Kontrast, schönere Farben und die Schatten sind heller - nur der Himmel ist überbelichtet und das ist das einzige, was im HDR-Bild besser (aber noch nicht perfekt) ist. Aber wäre aus dem RAW-Bild der Himmel mit Sicherheit zu retten und das ist es, was ich sagen möchte: für diesen Fall brauchst Du kein HDR. RAW in Verbindung mit z.B. Lightroom bietet Dir dazu alles. Und wenn Du HDR machst, mußt Du halt schon so weit an den Einstellungen drehen, daß nicht nur die hellen Bereiche (Himmel), sondern auch die Schatten gut rüberkommen.
So, und RAW in die HDR-Software zu laden hat definitiv und klar Vorteile. Probiers aus. Hans ging ja davon aus, daß im unbearbeiteten RAW-Bild der Himmel z.B. vielleicht noch gar keine Zeichnung hätte. Recht hätte er, wenn die HDR-Software nun diesen unentwickelten Zustand als IST-Zustand verwenden würde. Tut sie aber nicht, sondern versucht, für jeden Bild-Helligkeits-Anteil das beste Belichtungsszenario zu finden und dazu kann sie das RAW-Bild in seiner gesamten Dynamik verwenden. Und daher macht das Sinn, weil Du noch einmal 2 Blenden nach oben und unten zusätzlich hast und somit der letztendliche Dynamikbereich des HDRs noch größer dargestellt werden kann.
Betriebssystem / Grafik-Software: Windows 11, Corel-Suite 2023, Adobe-Suite 2023
mvm schrieb:Wir sprechen nicht vom gleichen Foto ;-)
Das merke ich auch gerade...
mvm schrieb:Und doch, ein RAW hat bekanntlich mehr Dynamik als ein Tiff, auch wenn Du die erst mal nicht siehst.
Bestreite ich ja nicht,
genau deswegen macht man ja RAW.
mvm schrieb:bei Export in ein Tiff verlierst Du diese Information
Jou, wenn ich das RAW unbearbeitet speichere.
Macht aber kein Mensch, sondern er nutzt die Informationen
bei der Bearbeitung im Konverter und macht sie sichtbar.
Sollte es tatsächlich eine HDR-Maschine geben,
die mir alle Merkmale z.B. von Lightroom bietet
inkl. TW, WB, Farbkanal-Splitting, Pinsel, USM, Transformieren, Komprimierung usw.,
dann können wir drüber reden.
Ansonsten übernehme ich jeden Sensorfurz aus dem RAW
und muss das Pic hinterher als HDR grad nochmal in PI oder Shift'N stopfen,
um den ganzen unerwünschten Firlefanz zu korrigieren.
mvm schrieb:Und folgendes Bild ist ein HDR aus fünf RAW-Bildern bei ISO 1.250 freihand (Ellbogen auf Knie abgestützt), bearbeit in Nik HDR Efex Pro, die Belichtungszeiten variierten von 1/1.600 bis zu 1/100 im Serienbildmodus
Du wirst aber zugeben, dass diese Exifs
eine halbwegs g'scheite Cam eh vor keine großen Herausforderungen stellen,
weder in Sachen Rauschen noch Wackelei.
Trotzdem: anerkannenswert gutes Foto,
Du hattest es glaube ich schon früher mal gezeigt.
anorak schrieb:Die einen sagen, das die RAWs zum bearbeiten besser sind, und hsk sagt jetzt, das sie nicht gut sind.
Mach' Dir keinen Kopf -
Martin und ich sind Foto-Philosophen,
da scheppern die Meinungen schon mal konträr ;-)
Unkraut schrieb:Hans, schaust Du bitte z. B. hier:
Rrrrrrumms :haue:
und schon hab' ich mein Fett für heute weg...
hsk schrieb:Sollte es tatsächlich eine HDR-Maschine geben,
die mir alle Merkmale z.B. von Lightroom bietet
inkl. TW, WB, Farbkanal-Splitting, Pinsel, USM, Transformieren, Komprimierung usw.,
dann können wir drüber reden.
Wie gesagt, Nik HDR Efex Pro kann das. Ist ein Plugin für z.B. Lightroom. Die Qualität der Bilder und die Bearbeitungsmöglichkeiten sind außergewöhnlich. Für den Preis von 150,- Dollar bekommt man übrigens noch andere sehr gute Plugins von Nik, also die ganze Kollektion.
Ich denke auch, daß Photomatix das kann, bin da aber nicht auf dem Laufenden.
Und ansonsten können die auch Tiffs oder jpg. Aber wenn man extra alle 3-5 Bilder zuvor einzeln bearbeitet, ist das ein deutlicher Mehraufwand und die Belichtung sollst ja dabei nicht korrigieren. Oder extra zuvor für HDR nur jpgs schießen. Eigentlich ist es das einfachste, einfach die RAWs ins HDR hineinzuladen.
hsk schrieb:Du wirst aber zugeben, dass diese Exifs
eine halbwegs g'scheite Cam eh vor keine großen Herausforderungen stellen,
weder in Sachen Rauschen noch Wackelei.
Trotzdem: anerkannenswert gutes Foto,
Du hattest es glaube ich schon früher mal gezeigt.
Sicher ist das für ne gscheite Kamera kein Problem und wenn es längere Belichtungszeiten erfordert, funktioniert es so halt nicht mehr. Ich hatte das Bild hier schon mal gezeigt und wollte jetzt nicht extra was anderes hochladen. Aber vielen Dank. In Kirchen und dergleichen mache ich das aber gerne und oft, daß ich HDRs auf diese Weise erzeuge. Ein Stativ habe ich da selten dabei und so habe ich schon öfter schöne Ergebnisse erzielt.
Betriebssystem / Grafik-Software: Windows 11, Corel-Suite 2023, Adobe-Suite 2023
Das waren ja RAW.. Aber du hattest dich in einem vorigen Thread so ausgedrückt, als sollte man bei der HDR-Bearbeitung nicht mit RAWs arbeiten. Habe ich dann falsch aufgefasst.
Zu dem Bild: Wie gesagt, es war nur ein Schnappschuss. Nur eine Blende Unterschied und aufgenommen mit einem Einbeinstativ. Von daher fällt die Schärfe ab. Das liegt vermutlich an dem "Anti-Ghost-Verfahren" der Software. Das würde ja mit einem Dreibein (hoffentlich) wegfallen.
Mit der RAW hast du recht.. Da kann man wirklich mehr rausholen... Hätte ich gar nicht gedacht. Ist jetzt auch das erste Mal, das ich überhaupt etwas aus einer RAW rausgeholt habe
Was aber nicht am Format liegt, sondern daran, das ich das bisher außen vorgelassen habe
Ich hänge das Bild mal verkleiner an... Ist jetzt auch nur kurz bearbeitet.
Naja, was soll ich sagen.. Ich bin einfach zu faul "Stundenlang" über Fotos zu sinnieren um irgendwie noch etwas mehr herauszuholen. Dazu habe ich in der Regel keine Zeit.. Wobei das in diesem Fall durchaus lohnenswert war.. Müsste ich wohl mal meine Denkweise etwas ändern
Kurze Frage am Rande: Bei Lightroom kann man ja Foto markieren zum aussortieren (Taste X). Wie kann ich die so markierten anschließend löschen? Das hatte ich schon mal gemacht, finde die Funktion aber nicht wieder... :kruecke:
Naja, was soll ich sagen.. Ich bin einfach zu faul "Stundenlang" über Fotos zu sinnieren um irgendwie noch etwas mehr herauszuholen. Dazu habe ich in der Regel keine Zeit.. Wobei das in diesem Fall durchaus lohnenswert war.. Müsste ich wohl mal meine Denkweise etwas ändern
Nun, das hängt zum großen Teil auch von deiner Kamera ab. Gute und damit leider teure Kameras bieten Techniken dazu an, und haben einen Dynamikumfang, den leider viele kleinere Kameras immer noch nicht bieten.
Jetzt hast du selbst einmal gesehen was man aus einem RAW machen kann. Betrachte das RAW immer als das Negativ; das wirft man niemals fort, sofern es ein Bild ist was man behalten möchte.
Siehst du, hier wird HDR als hohe Kunst hervor getan, anderseits ist das was man oftmals sieht eher Kitsch. HDR hat seine Fangemeinde und es gibt ein paar wenige die damit wirklich sehr ansehnliche Werke zaubern können - diese Ergebnisse erreichst du indes nicht mit Automatikfunktionen - sondern nur mit viel Feingefühl mit entsprechenden Programmen.
Nikfilter sind eine wunderbare Unterstützung - das Komplettpaket wie von Martin erwähnt ist sicherlich seinen Preis wert; und es macht Freude sich damit auseinander zu setzen. Unendliche Möglichkeiten bieten sich einem. Zugegeben, nichts was man mit einer guten Bildbearbeitung ebenfalls allein hinbekommen würde.