Illustrator vs. Corel

[mvm]

„Corel Graphics Suite bleibt auch in Version X6 das Paket für Gebrauchsgrafiker mit begrenztem Budget und begrenzten Ansprüchen”.

Hallo Oswald,

das sind mal wieder die arroganten Sprüche von Leuten, die um die eigene Herangehensweise zu rechtfertigen, Alternativen niedermachen. Nicht zu vergessen, daß Adobe ein guter Anzeigenkunde ist. Bedenken sollten solche Redakteure auch, daß Grafiker, die professionell mit CorelDraw arbeiten, für gewöhnlich auch Illustrator etc. installiert haben.

CorelDraw wird in der Branche vielfach eingesetzt. Letztendlich geben sich die beiden Programme nicht viel. Wer es gewohnt ist, mit Illustrator zu arbeiten, wird sich schwer tun, umzusteigen und andersrum ist das genauso. Schlimm war es für viele Freehand-Leute, als ihnen nichts anderes übrig blieb, als auf Illustrator umzusteigen, nachdem Adobe Macromedia aufgekauft hatte.
Photoshop allerdings hat ganz klar die Nase weit vorne im Vergleich zu PhotoPaint, das höchstens mit der guten Einbindung in CorelDraw punkten kann.

Oftmals in der Vergangenheit war Corel die innovative Grafikfirma. Transparenzen und Schatten in Vektorprogrammen kamen erstmals mit Xara und auf diesem Weg zu Corel, lange bevor Adobe etwas gleichwertiges zu bieten hatte. So war Xara und CorelDraw in der Vergangenheit die Wahl für Künstler, die auf Vektorebene fotorealistische Kunst kreieren wollten, die auf Pixelebene aufwändiger gewesen wäre. Illustrator hingegen war zu dieser Zeit die Wahl für altgediente Grafikdesigner, da DTP anfangs einen Mac bedingte.

Verschrien ist Corel auf Grund der billigen Altpakete, die viele Amateur-Grafiker zum Kauf anregen, aber keine Ahnung von professioneller Druckaufbereitung und Farbmanagement etc. haben. Daher kommen viele Stümper-Arbeiten in Druckereien vor allem auf Corel-Basis an. Das ist aber kein Manko an der Software selbst.

Meine Wahl heute:
DTP: Adobe Indesign
Fotobearbeitung: Adobe Lightroom
Bildbearbeitung: Adobe Photoshop und Corel PhotoPaint
Vektorgrafik: CorelDraw

Edit: Ein großer Vorteil von CorelDraw ist die Anpassungsmöglichkeit mittels Makros.

[OsCor]

die viele Amateur-Grafiker zum Kauf anregen, aber keine Ahnung von professioneller Druckaufbereitung und Farbmanagement etc. haben. Daher kommen viele Stümper-Arbeiten in Druckereien vor allem auf Corel-Basis an.

Ähem… Touché.
Meine ersten Plakate vor ca. 20 Jahren waren für die Druckerei(en) und mich auch (anfangs nervige) Fleißübungen in Sachen Zusammenarbeit sowie Lernbereitschaft. Speziell der Export nach PostScript war nicht so ohne.

Nunja, nach der Lektüre des heutigen Tages und deinem letzten Beitrag kann ich meine Sorge begraben, vielleicht doch etwas Wichtiges übersehen zu haben. Ettennas Faden zum Kauf von CorelDraw hat mir gezeigt, wie ich relativ preiswert an eine Vollversion von X6 komme. Jetzt geht´s los

Vielen Dank
Oswald

[Pixelschieber]

Grins...
In den Zeiten da Freehand noch zu erwerben war, traf ich des öfteren Grafiker die "natürlich" Corel nicht mochten, aber Freehand stets den Vorzug gaben gegenüber dem Illustrator.
(Und das auf'm Mac, wohlgemerkt.) ;-)

[Hartmut]

Grins...
In den Zeiten da Freehand noch zu erwerben war, traf ich des öfteren Grafiker die "natürlich" Corel nicht mochten, aber Freehand stets den Vorzug gaben gegenüber dem Illustrator.
(Und das auf'm Mac, wohlgemerkt.) ;-)

Und zu diesen Zeiten waren die Freehand'ler für die Adobe User einfach nur "Brechmittel", fast noch schlimmer als Corel User. Jedenfalls in der Druckvorbereitung der Offsetdruckerei in deren Gemäuer ich meinen Siebdruck machte.

[OsCor]

Es wäre mir peinlich, wenn jetzt aufgrund der Wiedererweckung dieses Fadens durch mich eine unsachliche Diskussion entstünde.
Mir geht es vorderhand darum, herauszufinden, ob eines der beiden Programme Features mit Alleinstellungswert aufweist. Jeder hat ja so seine Spezialitäten bei der täglichen Arbeit und Wünsche, was die Funktionalität anbelangt.

Hat Illustrator denn Automatisierungshilfen wie VBA?

Oswald

[Helmut]

Hat Illustrator denn Automatisierungshilfen wie VBA?

ja

Cu Helmut

[mvm]

Mir geht es vorderhand darum, herauszufinden, ob eines der beiden Programme Features mit Alleinstellungswert aufweist. Jeder hat ja so seine Spezialitäten bei der täglichen Arbeit und Wünsche, was die Funktionalität anbelangt.

Mit Illulstrator macht man sicher nichts falsch. Adobes Programme spielen auf einem sehr hohen Niveau. Kosten halt leider auch entsprechend viel. Die neue CS6 bietet Überblendung an einer Strecke - ein tolles Feature.
Wenn CorelDraw X6 für Dich ein Einarbeiten bedeuten würde, wäre es vielleicht nicht mehr Aufwand, als Dich in Illustrator einzuarbeiten. In diesem Fall würde ich von beiden Testversionen installieren und sehen, was mir besser gefällt. Wenn Du hingegen schon mit Corel Erfahrung hast, ist es vielleicht einfacher, hierauf aufzubauen.

[OsCor]

Mein Spieltrieb ist zwar groß genug, auch mal was anderes ausprobieren zu wollen. Aber die Zeit reicht sicher nicht aus, in einer 30-Tage-Testperiode Vorteile eines Programmes herauszufinden.
Tatsächlich nutze ich CorelDraw ja schon seit 20 Jahren beruflich und privat, allerdings beruflich meist mit sehr spezieller Aufgabenstellung.
In Zukunft werden die Themen Typographie und VBA im Vordergrund stehen. Die Vertrautheit spricht ohnehin eindeutig für ein weiteres Arbeiten mit CorelDraw.

Viele Grüße
Oswald

[berti9999]

Liebe Corelierten,

ein paar Nachrgedanken:

Liegt die mangelnde "Würdigung" von Corel vielleicht daran, dass über Corel zu wenig publiziert wird? Die Regale sind voll von Photoshop Ratgebern, von Corel findet man nur ein lieblos gemachtes Buch bei bhv. Ich verstehe auch Corel (Deutschland) nicht, warum sie nicht mehr Veröffentlichungen fördern (vielleicht liest ja hier jemand Offizielles mit).
Wo sind die Nachfolger der wunderschönen Corel Artshow Bücher oder dem Corel Wow! von Addison-Wesley? Die machten doch Appetit. Es war doch ein Genuss, die anzusehen und ein paar Ideen umzusetzen.
Vielleicht sollte mal hier ein eigenes Thema aufgemacht werden, in dem sich Interessierte an eine anregende, lustmachende, Neugierde weckende Buchreihe machen.
Man bräuchte so wenig dazu: ein paar Ideen, jemanden aus dem Grafikbereich, jemanden aus der Fotografie, jemanden aus der Technik, einen Schreiberling, Hilfe von Corel, einen Verlag, etwas Zeit und Spaß an der Sache und schon kann's losgehen.

Liebe Grüße und einen schönen Tag
Berti

[mvm]

Stimme ich vollkommen zu. Corel tat viel damals, um seine Gemeinde zu befriedigen. Da gab es z.B. - ich glaube war es 1998? - eine zweitägige Konferenz in Friedrichshafen, organisiert von Spider Publications. Zu allen Bereichen der Grafik bis zur professionellen Ausgabe gab es Workshops, Corel Deutschland war gut besetzt vertreten.