Grundsatzfrage: Layout in RGB?
#11
Ich würde wenn ich noch solche Aufträge bearbeiten müßte mein Corel upgraden um mit der neuen Farbverwaltung zu arbeiten. wir haben z.B festgestellt dass die von Pearl vertriebene X6 OEM ohne Einschränkungen ist, du bist damit nur nicht Upgrade berechtigt und du bekommst weniger Schriften mitgeliefert und einige Cliparts fehlen. Diese Version bekommst du unter 100 €
http://www.juergens-workshops.de/board/s...ight=pearl
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#12
Stimmt, seit ich auch die X6 OEM habe druckt auch mein EpsonStylus1290 endlich das was auf
dem Bildschirm ist, fast Proof-Qualität.
Die Farbverwaltung im Corel 12 mit dem ich so viele Jahre gearbeitet habe, hat mich viel Nerven gekostet.
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#13
pezi schrieb:Also du meinst nun, ich soll NICHT in RGB layouten weil dann will DAS der Kunde SO haben?
Aber ich zeige ihm eh die Simulation. Zumindest versuche ich das so zu zeigen wie es wahrscheinlich bei Druckerei "X" auf Medium "Xm" aussieht. Für das hat man ja diese Farbverwaltung im COREL, oder? Und hätte ich die nicht, muss diese Simulation anders gehen. Da gäbe es doch sicher immer einen Weg.

Wenn Du, wie von Signware vorgeschlagen, Farben in einem Farbatlas aussuchen würdest, um ein Druckergebnis sehr genau einschätzen zu lernen und gezielt Farben auszusuchen, dann erhältst Du Werte in CMYK. Wenn Du die so eingibst, wird auch das Druckergebnis entsprechend sein. Gäbest Du hingegen die entsprechenden RGB-Werte ein, wird dies, da die Farben ja irgendwann für den Druck zwangsläufig nach CMYK konvertiert werden müssen, zu anderen CMYK-Werten führen und somit die Farben auch anders aussehen. Also auch mit einer korrekten Farbverwaltung wird das Druckergebnis nicht einschätzbar sein, wenn Du nicht in CMYK arbeitest.
Ich plädiere sehr dafür, Fotos in RGB einzubinden, auch deren Farbraum nicht zu verkleinern und die Konvertierung nach CMYK erst im letzten Schritt - bei der Erstellung der PDF/X-3 mit korrektem Farbprofil vorzunehmen. Ansonsten verlierst Du nämlich Informationen des Farbraumes der Fotos, die evt. bei einem anderen Druckverfahren in Zukunft hilfreich sein könnten. Die Farbverwaltung stellt die RGB-Fotos dennoch dem späteren Druckergebnis entsprechend korrekt dar, vorausgesetzt sie ist sinnvoll konfiguriert.

pezi schrieb:Auf meinen Monitor hier kann ich mich verlassen, auch auf das eigene Abschätzen - es hat noch immer 100% gepasst. Aber eben nur bei Druckerei "X" mit deren bevorzugten Profil.

Das mag schon einigermaßen passen. Wenn Du aber mal ein korrekt kalibriertes System Dein eigen nennen könntest - einen Bildschirm mit erweitertem Farbumfang eingeschlossen - und damit arbeitetest, erschließen sich ganz neue Welten.

pezi schrieb:Das Problem ist bei mir die zu vielen Dienstleister, welche das alles gleich raus bringen müssen... Wo ich nicht mal weiß wer was wo wann...

Und eben darum gibt es Standards und Normen. Und das macht absolut Sinn. Wenn ich ein Ergebnis mit falschen Farben erhalte, liegt die "Schuld" in den seltensten Fällen bei mir, sondern an der Druckerei, die das dann auch in Ordnung zu bringen hat. Und dabei ist es egal, welcher Dienstleister und wer alles seine Finger im Spiel hat. Die müssen sich alle an diese Standards halten und damit ist das Ergebnis reproduzierbar und voraussagbar. Wenn aber ich auf meiner Seite mich nicht an diese Standards halten würde, kann ich auch niemandem später einen Vorwurf machen, wenn ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin.

Signware schrieb:Also, als Erstes legst du dir ein Farbwertebuch zu. Darin sind alle Farben aufgeführt die mit den drei Farben C M Y in der Druckerei realisierbar sind. Der Kunde kann sich darin die Farbe aussuchen die er möchte. Diese legst du als C M Y K an, und exportierst sie mit der Farbverwaltung die diese Druckerei für das Produkt vorschreibt. Es gibt Farbwertebücher in denen gestrichenes Papier und ungestrichenes Papier aufgeführt ist. Weiterhin belehrte er mich, dass man Farben immer nur mit den drei Farben C M Y aus dem Farbwertebuch macht, dann bist du auf der sicheren Seite, was die Druckerei dann bringt ist eine andere Geschichte ob Offset, Digital usw., dafür schreibt die Druckerei die Farbverwaltung vor.
Ich sagte dann, was ist, wenn ich ein ganz dunkles Braun brauche das nicht im Farbwertebuch ist ? Dann musst du zwangsläufig das richtige Rotbraun aussuchen und mit K dunkel machen, aber dann bist du eben nicht mehr auf der sicheren Seite.
Er wollte mir lediglich das „CMYK-Denken" vermitteln. Zu meinem Farbwertebuch gab es das „kleine einmaleins der Druckvorstufe", und darin habe ich glaube ich dreimal gelesen dass selbst die Profis sehr oft ins schwitzen kommen. Ich hoffe, ich habe dir ein wenig weiterhelfen können.

Es ist sinnvoll, einen Farbatlas zu gebrauchen, um Farben auf Papier und nicht am Bildschirm auszusuchen. Auch wenn Dein Bildschirm kalibriert ist, kann man Farben auf dem gedruckten Papier besser einschätzen - korrektes Licht vorausgesetzt. Benutze zum Einschätzen Tageslicht in einem Raum mit neutral gestrichenen Wänden. Wenn es zu dunkel ist, installiere Dir Beleuchtung mit Tageslichtcharakter. Nur unter diesen Umständen kann man den Farbatlas korrekt einschätzen. Dabei empfehle ich aber einen CMYK-Atlas. In CMY hast Du ein anderes Farbsystem, als das im Offset verwendete. Man muß halt wissen, daß es immer leichte Schwankungen gibt, jenachdem wie der Mensch die Druckmaschine bedient. In Zeiten von Computergesteuerten Maschinen und Computer-to-Plate ist das aber auf einem sehr hohen Level.

Signware schrieb:Wenn hier Corel-User sind, die ausschließlich mit zB. Pantone arbeiten und damit gut zurecht kommen, dann werden sie es dir hier bestimmt mitteilen. Ich habe mir erst mal das viel günstigere Farbwertebuch zugelegt als den teuren Pantonefächer-Koffer.

Pantone ist wie andere - z.B. das HKS-System - ein Schmuckfarbensystem. Als solches ergänzt es das CMYK-System und es ist kein entweder oder. Der CMYK-Farbraum ist ein kleinerer Farbraum, als RGB und es gibt einige Farben, die in CMYK nicht auf Papier zu bringen sind. In diesen Fällen - insbesondere bei wichtigen Firmenfarben wie z.B. in einem Logo - ist es oft sinnvoll, Schmuckfarben zu verwenden. Dadurch erhält man ein relativ zuverlässiges Ergebnis. Relativ, weil ich auch hier schon interessantes erlebt habe. So gibt es für Schmuckfarben Rezepte, wie diese aus anderen Farben anzumischen sind, was für die Druckerei wesentlich günstiger ist, als für einen bestimmten Druckauftrag eine ganze Farbdose zu kaufen. Mit dergleichen Anmischungen kommen aber wieder verschiedene Ergebnisse raus.
Auch muß man bei Schmuckfarben bedenken, nicht zu viele zu verwenden. Jede einzelne Schmuckfarbe benötigt eine eigene Druckplatte und erhöht entsprechend die Druckkosten. CMYK hat bereits 4 Farben und entsprechend 4 Platten. Jede weitere Schmuckfarbe erhöht die benötigten Platten und die Einrichtung der Druckmaschine wird entsprechend aufwändiger und damit die Kosten höher. Es ist selten sinnvoll, mehr als zwei Schmuckfarben zu verwenden. Billig-Online-Druckereien können mit Schmuckfarben meistens auch nicht umgehen. Flyeralarm bietet das allerdings neuerdings bei einigen Druckprodukten an.

Betriebssystem / Grafik-Software: Windows 11, Corel-Suite 2023, Adobe-Suite 2023
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#14
norre schrieb:X6
die X5 kann das noch nicht so gut? Denn die hätte ich irgendwo im Büro, die könnte ich morgen installieren.

Signware schrieb:Stimmt, seit ich auch die X6 OEM habe druckt auch mein EpsonStylus1290 endlich das was auf
dem Bildschirm ist, fast Proof-Qualität.
Also mein Büro Tintenstrahler HP macht zum Endprodukt aus der Druckerei nur Unterschiede wenn es eben völlig andere Medien sind. Also bei 80g Standardbüropapier und einem Hochglanz-Prospekt ist ein bischen Unterschied, eh klar. Aber sonst sehr genau.
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#15
Hallo
pezi schrieb:die X5 kann das noch nicht so gut? Denn die hätte ich irgendwo im Büro, die könnte ich morgen installieren.
doch X5 kann das solange es keine Home&Studentversion ist.
Denn ab X5 sind die Home&Studentversionen in den professionellen Funktionen beschnitten. z.B in der Farbverwaltung, beim PDF export usw.
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#16
Danke mal an alle die bisher antworteten, sorry wenn ich jemanden nicht direkt antwortete, habe in paar übersehen.

signware schrieb:Farbwertebuch
Das mit dem Farbwertebuch ist ein tolle Idee! Nur woher so schnell? MO früh müssen ein paar der Logos schon weg sein.
Was kostet denn sowas?
Oder hilft auch so ein Buch von Cleverprinting zu bestellen? Glaube da war auch mal sowas drin.

Viel mehr will ich auch nicht, so teure Profisachen sind für 4,5 Druckaufträge im Jahr zu teuer. OK, der aktuelle Auftrag wird mich eh reich machen und dann ...


mvm schrieb:Gäbest Du hingegen die entsprechenden RGB-Werte ein, wird dies, da die Farben ja irgendwann für den Druck zwangsläufig nach CMYK konvertiert werden müssen, zu anderen CMYK-Werten führen und somit die Farben auch anders aussehen. Also auch mit einer korrekten Farbverwaltung wird das Druckergebnis nicht einschätzbar sein, wenn Du nicht in CMYK arbeitest.
Dh. die welche den durchgehenden RGB Workflow propagieren, haben komplett Unrecht?
Zitat:Fotos in RGB
Das mache ich seit ein paar Jahren ohnehin so. Das brachte immer die besseren Ergebnisse!
Zitat:Bildschirm mit erweitertem Farbumfang
,ist sicher auch teurer, so ein Eizo oder sowas.
Zitat:Beleuchtung mit Tageslichtcharakter
habe ich eine, irgendwas mit ca. 5000 Kelvin.
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#17
norre schrieb:doch X5 kann das solange es keine Home&Studentversion ist.
Denn ab X5 sind die Home&Studentversionen in den professionellen Funktionen beschnitten. z.B in der Farbverwaltung, beim PDF export usw.
Aha, danke gut zu wissen. Eh arg, grade die wichtigsten Sachen sind bei der eingeschränkt. Aber ich hab eh die richtige Version.
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#18
pezi schrieb:Das mit dem Farbwertebuch ist ein tolle Idee! Nur woher so schnell? MO früh müssen ein paar der Logos schon weg sein.
Was kostet denn sowas?
Oder hilft auch so ein Buch von Cleverprinting zu bestellen? Glaube da war auch mal sowas drin.

Normalerweise kostet so was ne ganze Menge. Eine günstige Version (25,- EUR) ist das von LaserLine:
https://www.laser-line.de/druckmuster/cm...zbuch.html

pezi schrieb:Dh. die welche den durchgehenden RGB Workflow propagieren, haben komplett Unrecht?

Nein, durchgehender RGB-Workflow meint die RGB-Bilder. Eben, um die gesamten Farbinformationen auch für die Zukunft oder für verschiedene Druckziele zu erhalten.
Illustrationen in RGB anzulegen, macht keinen Sinn. RGB ist kein klar genug definiertes System, um zuverlässige Farben zu erhalten. Gibst Du CMYK-Werte ein, weißt Du exakt, was später auf Papier kommt. Ein Foto hingegen wird nun mal in RGB erzeugt. Als solches bietet es auch mehr, als wenn die Kamera CMYK liefern würde. Macht auch keinen Sinn, denn dann müßte man ja schon definieren, wie das Bild gedruckt werden sollte. Also RGB. Aber konverierst Du dieses gleich nach CMYK, vergibst den Druckauftrag und anschließend soll es auf ungestrichenes Papier mit anderem Farbprofil gedruckt werden etc., verliert jedesmal bei Anpassung an das nun verwendete Profil das Bild an Farbumfang. Daher durchgehender RGB-Workflow. Aber nicht für Illustrationen, die Du in Corel selbst zeichnest. Hier definierst Du klare Farben in CMYK.

pezi schrieb:,ist sicher auch teurer, so ein Eizo oder sowas.

Sicher ist das eine teurere Schiene. Fängt bei 500,- an und kann auch weitaus mehr sein.

Betriebssystem / Grafik-Software: Windows 11, Corel-Suite 2023, Adobe-Suite 2023
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#19
Hallo
pezi schrieb:Was kostet denn sowas?
Oder hilft auch so ein Buch von Cleverprinting zu bestellen? Glaube da war auch mal sowas drin.
ja genau, das gibt es von verschiedenen Herstellern z.B auch von Laserline so um die 20-30 Euronen.

Die Einstellungen für die neue Farbverwaltung hat Martin in diesem Thread beschrieben.
http://www.juergens-workshops.de/board/s...ostcount=3
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#20
pezi schrieb:Oder hilft auch so ein Buch von Cleverprinting zu bestellen? Glaube da war auch mal sowas drin.

Das Cleverprinting-Buch ist auf jeden Fall sinnvoll (in der gedruckten Variante). Da ist auch "sowas" drin, allerdings nur für die HKS-Farben. Das reicht so noch nicht, um einen Farb-Atlas kommt man so nicht herum. Das Buch verhilft aber dazu, die Zusammenhänge besser zu verstehen.

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