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(19.06.2024, 13:51)Anselm schrieb: Hallo Martin,
darf ich noch eine Zusatzfrage stellen? Wenn ich eine Farbe am Bildschirm habe, deren Wert strittig ist, müsste ich ihn doch mit der Pipette von CorelDRAW feststellen können. Selbst wenn ein nicht kalibrierter Monitor Braun anzeigt, müsste die Pipette bei Rot RGB 255,0,0 aufnehmen. Richtig?
Gruß, Anselm
Du kannst die Farbwerte, die in Deiner Datei verwendet wurden, aufnehmen. Ein eingebundenes Bild enthält dabei idealerweise ein Farbprofil. Anhand dessen werden die Farbwerte für das verwendete Drucksystem "übersetzt", um korrekt gedruckt werden zu können. Daher kann eine Farbe, selbst wenn Dein Bildschirm kalibriert wurde, im Ergebnis anders aussehen. Das geschieht, wenn das Farbmanagement nicht korrekt eingestellt wurde oder dem eingebundenen Bild ein falsches oder kein Farbprofil zugewiesen wurde. Es hilft folglich nur sehr begrenzt, die Farbwerte auszumessen und zu glauben, das müsste dann entsprechend gedruckt werden. Sehr viele Farben des RGB-Farburaums können überhaupt nicht gedruckt werden, da der Farbraum der druckbaren Farben um ein vielfaches kleiner ist, als der des RGB am Bildschirm. Man kommt um ein Farbprofil aller Komponenten nicht herum. Also eines für Deinen Bildschirm, eines für das eingebundene Bild und eines für die druckende Maschine. Und wenn in dieser Kette ein Fehler ist, wird das ganze falsch übersetzt. Und das ist wiederum in der Verantwortung desjenigen, der das ganze designed und im letzten Schritt natürich der Druckerei. Diese arbeiten aber für gewöhnlich sehr professionell.
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Danke, Martin. Eines weiß ich nun sicher: Dass ich mir vorgenommen habe, einen Berg in Turnschuhen zu besteigen.
Ich frage mich nun, ob es überhaupt möglich ist, mit CorelDRAW eine PDF zu erstellen, welche normalen Druckanforderungen genügt. Ich finde zwei Einstellmöglichkeiten:
1. Farbverwaltungseinstellung
2. PDF-Freigabe
Können die Farbverwaltungseinstellungen so bleiben? sRGB ist ja eingestellt. Etwa drei Dutzend weitere Profile werden angezeigt. Bei der Freigabe als PDF werden acht Voreinstellungen angezeigt. (Nicht bei "Speichern unter" übrigens.) Standard ist Dokumentverteilung. Kann das bleiben?
Die drei Bücher, die ich jetzt in Auftrag geben will, sind übrigens grafisch einfach: Die drei Titel haben einen einfarbig farbigen Hintergrund, darauf in der Mitte je ein Schwarzweißfoto, dahinter versetzt ein farbiger Schatten. Allerdings habe ich ja schon erlebt, dass es mit solch einfachem Titel ein massives Problem gab.
Zu alledem läuft mir die Zeit davon; in zwei Wochen muss ich Buchblöcke (Schwarzweiß-Text, fast fertig) und Cover (fast fertig, bis auf das Farbproblem) hochladen, sonst verfallen meine drei Projekte samt ISBN.
Wenn Dir noch etwas einfällt ...
Dank und Gruß, Anselm
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19.06.2024, 21:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.2024, 21:34 von mvm.)
In der von mir verlinkten Beschreibung für das Farbmanagement hab ich das alles beschrieben.
Selbstverständlich kann man mit Corel eine PDF erstellen, die den Anforderungen genügt. Corel hat diesbezüglich eine PDF-Engine, die alle Möglichkeiten beinhaltet, die man benötigt.
Normalerweise erwartet die Druckerei eine PDF/X-3:2002 und das bietet Dir Corel in dem Auswahlfenster doch an. Damit hast Du schon die wesentlichen Einstellungen für die PDF korrekt eingestellt. Schriften in Kurven und einen Anschnitt nach Vorgaben der Druckerei definieren und es sollte klappen.
Bis aufs Farbmanagement. Was denkst Du, bedeutet die Voreinstellung "Europa - Web"? Willst Du ein Buch erstellen, welches im Browser gelesen wird oder doch lieber eines, das gedruckt werden soll? Dein primärer Farbmodus ist nicht RGB, denn das ist eine Optimierung für den Bildschirm und stellt Farben dar, die nicht gedruckt werden können.
Aber alles in allem frage ich mich immer wieder, wieso ich mir die Arbeit für einen kompletten Guide gemacht habe, wenn ich es dann doch im Detail individuell erklären muß.
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19.06.2024, 21:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.2024, 21:56 von Anselm.)
Hallo Martin,
ich verstehe Deine Frustration. Bitte versteh auch meine Situation etwas. Ich wusste nicht, wie komplex das Thema ist, und das muss ich nun in Windeseile stemmen. Ich habe sehr viel von Dir gelernt. Nun hoffe ich, mit den Einstellungen zu zufriedenstellenden Farben zu kommen.
Gruß, Anselm
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20.06.2024, 11:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.06.2024, 12:07 von Anselm.)
Hallo Martin,
jetzt habe ich Deine "Farbverwaltung, korrekte Konfiguration" komplett durchgearbeitet und meine Stolperstellen rot dazwischengeschrieben.
Danke im Voraus, Anselm
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Deine Corelversion H&S eignet sich halt nicht für den professionellen Druck. Ebenso nützt Dir Acrobat Reader nichts bei der Beurteilung Deiner Druckdatei, da fehlen einfach die nötigen Tools.
eciRGB macht nur Sinn, wenn Dein Bildschirm diesen erweiterten Farbumfang darstellen kann. Kann er das nicht, arbeitest Du mit Farben, die Du nicht sehen kannst und das führt zu unvorhersehbaren Farben im Druck.
Daher hast Du einige Glieder in Deiner Kette, die für diesen Prozess nicht geeignet sind.
Dein Rechteck in gedruckten Falschfarben braucht kein eigenes Farbprofil, es wird mit dem Farbprofil Deiner CorelDraw-Datei gerendert. Extra Farbprofile brauchst Du für extern erstellte Bitmapdateien, damit diese korrekt in das im Dokument und in der Druckmaschine verwendete Profil übersetzt werden.
Ich gab Dir bereits mehrfach den Rat, die CMYK-Werte für Farben innerhalb Deiner CorelDraw-Datei mittels Farbatlas zu bestimmen und nicht mit den Farben, die Du am Bildschirm siehst, auf den Du Dich nicht verlassen kannst unter diesen Bedingungen.
Weißem Papier wirst Du gerecht mit "ISO Coated v2 (ECI)" bzw. "ISO Coated v2 300% (ECI)", außer es handelt sich um unbeschihtetes Papier, dann brauchst Du ISO Uncoated. Diese Vorgaben gibt Dir Deine Druckerei.
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Jede Antwort hat ein paar neue Fragen von mir zur Folge, aber ich will Dich nicht endlos löchern:
- Wenn CorelDRAW 2019 H&S nicht zur Cover-Erstellung geeignet ist, verschweigt BoD die qualitativen Voraussetzungen. (Ich hatte zunächst begonnen, das Cover mit MS Word zu erstellen, was aber an der Unmöglichkeit, wirklich exakte Tabellenspalten zu erzeugen, scheiterte. Bei Word kann man halt als PDF speichern, das ist alles.)
- Ich verwende nicht den kostenlosen Acrobat Reader, sondern Adobe Acrobat Standard, was jährlich rund 180 € kostet. Auch der genügt also nicht zur Cover-Erstellung für BoD.
- Deine Info bezüglich der "Rechteck-Farben" hilft.
- Im gesamten Lieferprogramm von Laserline finde ich keinen Farbatlas.
- "Diese Vorgaben gibt Dir Deine Druckerei" - BoD ist halt keine übliche Druckerei. "Buch veröffentlichen in 5 einfachen Schritten - bod.de"
BoD hat ein Modell "Publish Plus", das schlappe 260 € teurer ist und ein "Coverdesign plus" beinhaltet, um das die sich kümmern. Ich versuche jetzt, das/die Cover mit den neuen Erkenntnissne bestmöglich zu erstellen, und frage BoD, was es mich kostet, sie vor Auftragsvergabe prüfen und die Art etwaiger Fehler mitteilen zu lassen. Das ist sicher nicht hochprofessionell, dürfte mir aber Zeit, Geld und Nerven sparen. - Ob und wann ich je wieder Bücher veröffentlichen lasse, steht in den Sternen.
Dank und Gruß, Anselm
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Aus Word ist es unmöglich, eine Druckdatei zu erstellen. Nicht wegen den Tabellenspalten, sondern weil es überhaupt kein Farbmanagement kann und weil es nicht mit CMYK arbeitet. Wenn eine Druckerei eine Worddatei drucken möchte, muß sie diese in ein professionelles Programm einfließen lassen und komplett überarbeiten. Das kostet Zeit und Geld.
Das ist schade, daß Laserline seinen CMYK Guide scheinbar nicht mehr aufgelegt hat, denn Alternativen sind deutlich teurer. Beispielsweise findest Du hier einen Farbatlas bei Grafipress als "günstige" Alternative.
BoD verschweigt nichts, das ist Blödsinn. Die können nicht für alle Programme und deren verschiedene Ausführungen Anleitungen liefern. Die H&S Version ist für den Privatgebrauch gestrickt, das ist ja kein Gehemnis und findest Du auch hier im Forum immer wieder erwähnt. BoD ist nicht verantwortlich für das, was der Kunde erstellt.
BoD sagt Dir sicherlich, welche Farbprofile und welche PDF-Vorgaben Du verwenden sollst. So unnormal können die gar nicht sein.
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Ich habe nicht alles genau verfolgt in diesem Thema, aber vielleicht ist der Cleverprinting Farbwelten Fächer nützlich, darin nicht alle möglichen Farbabstufungen, also nur einzelne Farben, aber durchaus viele und mit CMYK-Werten.
https://www.cleverprinting.de/shop/Farbw...arbfaecher
Gibt ihn wohl auch bei Amazon.
Letzten Endes scheint es ja aber (wenn ich richtig gelesen habe) so zu sein, dass BOD eben gar nicht unbedingt CMYK-Werte haben möchte, sondern RGB (?). Außerdem dürften ja alle Bilder/Fotos ohnehin nur in RGB vorliegen.
Den Fächer nenne ich also nur der Vollständigkeit halber und weil ich selbst ihn sehr gut finde. Also eine allgemeine Empfehlung .
Für das konkrete Buchvorhaben von Anselm ist es sicherlich am besten, solche Detailfragen direkt mit BOD zu klären, per E-Mail oder telefonisch (falls das angeboten wird). BOD muss doch in diesem Fall noch einmal ganz direkt sagen, was sie brauchen, welchen Farbmodus im PDF, welches PDF-Format genau (X-3 z.B.), welches Farbprofil (sRGB, ECI).
Leichte Abweichungen können sicher durch einen nicht eingestellten Monitor enstehen, aber ganz andere Farben als erwartet sollten es natürlich nicht sein.
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(20.06.2024, 20:58)asterix schrieb: Letzten Endes scheint es ja aber (wenn ich richtig gelesen habe) so zu sein, dass BOD eben gar nicht unbedingt CMYK-Werte haben möchte, sondern RGB (?). Außerdem dürften ja alle Bilder/Fotos ohnehin nur in RGB vorliegen.
Das wichtigste dabei sind halt korrekt eingebundene Farbprofile. Und wenn die Einstellungen in CorelDraw nicht stimmen, stimmen auch RGB-Farben am Bildschirm nicht, schließlich liegen viele RGB-Farben außerhalb des druckbaren Raumes und kann so nur zur Enttäuschung führen.
Aber die Angebote von Cleverprinting sind immer ein guter Tipp.
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