14.07.2008, 09:59
regi schrieb:Jetzt merke ich aber, dass ich zwei Hauptmotive, den Baum und die Bank,Kann man so pauschal nicht sagen.
in einem Bild verkocht habe, und das stimmt irgendwie nicht.
Die Wechselwirkung zweier wichtiger Motive in einem Bild
macht oft die ganze Aussage aus und hat durchaus ihren Reiz.
Werbefotos z.B. leben vielfach von einer Kurzgeschichte,
die von zwei oder drei geschickt arrangierten Objekten erzählt wird:
- Geld + Auto (wer kann sich noch Autofahren leisten...)
- Schnitzel + Notarzt (BSE-Skandal)
- Schulranzen + Zeugnis + Medikamente (Leistungsdruck macht Kinder krank)
Die Bank hat nun mal drei Schwachpunkte:
1. sie ist modern, romantisch käme besser,
2. sie steht recht weit vom Baum weg und müsste daher
....perspektivisch fotografiert werden (siehe blauer Punkt),
....was aber wiederum einen entsprechenden Hintergrund erfordert,
3. die Hecke schränkt die Möglichkeiten ein.
Ansonsten "verkoche" Du ruhig weiter mehrere Objekte,
da kann durchaus was bei rauskommen ;-)
regi schrieb:Bei der Rose sah ich auch zuerst die aufsteigende Linie,... und schwuppdiwupp hast Du die Wirkung einer Bildhauptlinie
aber weil ich das Bild so lang untersuchte, zeigte sich mir noch allerlei anderes.
am eigenen Leib bzw. Auge erfahren!
Ganz schnell, im ersten "Augen-Blick", drängt sie sich auf
(oder auch nicht, wenn es keine dominante Linie gibt)
und sorgt für einen spontanen Eindruck.
Alles was danach kommt ist nicht mehr Fühlen und Empfinden,
sondern nur noch reine Hirnarbeit beim Versuch,
weitere Interpretationen und Aussagen des Bildes zu finden.
Natürlich darf und soll man ein Foto genauer anschauen,
seine Details erforschen und die technische Rafinesse
anhand von Feinheiten begutachten.
Ein gutes Foto zieht in den Bann, lässt einen wiederkehren
und gibt auch bei mehrmaligem Betrachten
immer wieder neue Facetten seiner Stimmung preis.
Der erste Eindruck ist jedoch entscheidend,
ebenso wie beim Zusammentreffen mit Menschen.
Dir auch eine schöne Woche, Claire! :nikowink2:
Gruß,
Hans