Bildaufbau und -gestaltung, 12. Zuschnitt und Detailaufnahmen
#1
[SIZE="6]12. Zuschnitt und Detailaufnahmen[/SIZE]

[SIZE="4]Schere contra Fleisch[/SIZE]



Was eine Schere ist, wissen kleine und große Kinder
spätestens seit den Geschichten aus dem Struwwelpeter.
Damit macht man Langes kurz, Breites schmal
und schnibbelt Überflüssiges weg.

Für weitere Infos zum Thema Fleisch wendet man sich
an einen Spezialisten, der sich damit auskennt -
also an einen Viehzüchter, den Metzger seines Vertrauens
oder an einen... Fotografen! MrGreen

Wenn ein Fotograf seinem Foto "Fleisch" gibt,
dann meint er damit, dass das Hauptmotiv einen Freiraum hat.


Er lässt ausreichend Platz zu den Bildrändern,
damit das Motiv leben und sich entfalten kann.

0310
[Bild: 3040817238_b1c410bd40.jpg]

:?: .Warum dann nicht gleich in die Mitte?
.....Dann hätte das Motiv doch den meisten Platz zu ALLEN Rändern...

Die Antwort gibt das rechte Beispiel - Stichwort "Goldener Schnitt". ;-)

:?: .Und wenn der Goldene Schnitt so toll ist,
.....wieso dann das Motiv überhaupt beschneiden?

Weil der GS zwar ein wünschenswerter Standard ist,
manche Motive aber sehr gerne beschnitten werden wollen,
um ein wenig Abwechslung in die Fotografie zu bringen.

[Bild: haken-0015.gif] .Ob Du dem Foto Fleisch gibst oder zur Schere greifst,
.....hängt also vom Einzelfall ab.

Ersteres haben wir schon im Kapitel 2 (Einführung und Praxis) besprochen.
Der Goldene Schnitt sorgt für die richtige Portion Fleisch an den richtigen Stellen.

Um Letzteres geht es heute - wir greifen zur Schere...



Klären wir zunächst ein paar Begriffe, die uns hier begegnen...

Natürlich kann man jedes Ergebnis des Beschneidens einen "Ausschnitt" nennen.
Weil es aber einen Unterschied macht, wie und was man beschneidet,
lohnt es sich, die Begriffe ein bisschen genauer zu definieren:

Ausschnitt...........Teil des Bildes, in dem sich das Wesentliche konzentriert.

Zuschnitt.............Mit dem Bild werden auch Teile des Hauptmotivs beschnitten.

Detail..................Das Bild wird auf einen kleinen Teil des Hauptmotivs reduziert.

Die Grenzen sind manchmal fließend,
d.h. es lässt sich nicht immer eindeutig bestimmen,
welche Art des Beschneidens optimal wäre bzw. angewandt wurde.

Arrow .Du solltest aber zumindest eine vage Idee haben,
.....was Dein Bild später sagen soll.


Nur dann kannst Du entscheiden, wie Du es beschneidest -
und zwar SINNVOLL beschneidest!

"Quark... schneiden kann ich im PI auch noch,
und wenn's mir nicht gefällt, klick' ich auf "Rückgängig..."


[Bild: a045.gif] .So nicht!!!

In der EBV kannst Du ein bisschen rumschnippseln,
aber Ausschnitt oder Detailaufnahme sind meistens no go!

Warum, das hebe ich mir zusammen mit dem Beweis für später auf.
Schließlich brauche ich ja auch noch ein markiges Schlusswort... MrGreen



Jetzt aber an die Arbeit, zuerst zum Stichwort [SIZE="4]Ausschnitt[/SIZE].

Wir nehmen ein Foto und stellen fest,
dass es allein mit einem hübschen Motiv nicht überzeugen kann.

Du wolltest nämlich vor allem die Laterne
zusammen mit dem Kuppelturm in der Mitte abbilden,
aber beide gehen in dem Riesenbild (1) völlig unter.

0312
[Bild: 3040862169_5d7ddffd92.jpg]

Also wählst Du einen Ausschnitt (2) dessen, was Du live siehst.
Damit das Bild weiterhin natürlich bleibt, nimmst Du kein Teleobjektiv,
sondern marschierst einfach ein paar Schritte weiter ans Motiv ran.

So ganz gefällt Dir das noch nicht, das schaut zu "normal" aus.
Jetzt greifst Du doch zum Objektiv und zoomst das heran,
was Dich wirklich interessiert (3).

[Bild: haken-0015.gif] .Der Mini-Ausschnitt aus dem ersten Bild bringt nun endlich
.....genau die antiquierte Stimmung rüber, die Du Dir vorgestellt hast.
.....Alles außenrum ist überflüssig und wird nicht großartig vermisst.

Ähnlich bei dem nächsten Gebäude,
nur dass die Entfernungen diesmal etwas geringer sind:

0314
[Bild: 3043194508_ce7dbe00e6.jpg]

In der Gesamtansicht befinden sich jede Menge störender Elemente.
Weil aber nirgendwo ein Fleckchen zu finden war,
von dem aus das alte Stadtpalais vorteilhaft zu foten gewesen wäre,
habe ich mich auf einen Ausschnitt konzentriert, der mir reizvoll erschien.

Besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach... [Bild: g030.gif]

Manchmal gehören auch ein gutes Auge und eine Portion Mut dazu,
den Ausschnitt überhaupt zu erkennen und danach aus dem Motiv herauszulösen...

0315
[Bild: 3042376367_22e4f9ee09.jpg]

"So ein schönes, über und über bewachsenes Haus..."

Klar - nur dass dieser Eindruck im Ausschnitt
ohne den Bildrest noch viel besser rüberkommt!


Auch das folgende Beispiel zielt auf diesen Effekt ab:

0316
[Bild: 3044047424_c6048224c5.jpg]
Der Plattenbau komplett macht nicht viel her,
seine beiden Ausschnitte dagegen vermitteln das gewollte Bild
von Tristesse, Hoffnungslosigkeit und Armut. *

[SIZE="1]* Zum besseren Verständnis: damit möchte ich niemandem nahe treten,
...der vielleicht in einem ähnlichen Umfeld wohnt und sich wohl fühlt oder auch nicht!
...Es geht ausschließlich um die symbolhafte Darstellung möglicher Assoziationen.[/SIZE]



Sehr beliebt sind Ausschnitte einer Szene bei der Darstellung von Dächern.
Du stehst irgendwo an einem erhöhten Punkt und schaust über die Stadt.

0317
[Bild: 3043281031_09803e6ee1.jpg]

Erst wenn Du Umgebung, Himmel und alles andere ausblendest,
stapeln sich die Dachschrägen zu einer eindrucksvollen Perspektive.

Bei diesem Pärchen...

0313
[Bild: 3041703720_f07cbde0b8.jpg]

... fragst Du Dich vielleicht, wo da der Ausschnitt sein soll.

Die Situation war die:

Oldtimer-Treffen auf dem Bruchsaler Schlossplatz.
Nach und nach rollen die schmucken alten Karossen heran,
und Du entdeckst dieses grüne Vehikel mit dem Pärchen,
das sich so stilvoll in der Zeit ausstaffiert hat, der auch das Auto entstammt.

:?: .Kribbelt es da nicht automatisch im Auslösefinger,
.....die Insassen und das Auto in voller Größe aufs Bild zu bekommen?

:!: .Schon, nur hast Du dann viele Leute im Foto, die da nichts zu suchen haben,
.....und das Paar wird im Größenverhältnis reduziert und geht verloren.

Also machst Du das einzig Wahre und wählst gleich einen kleineren Ausschnitt.

Ätsch, ertappt - also doch ein Ausschnitt! :tease:
... und ich behaupte weiterhin,
dass das per EBV eben NICHT so richtig klappt - wait & see! MrGreen



Wenden wir uns in der Zwischenzeit
einer anderen Beschnittmethode zu: dem [SIZE="4]Zuschnitt[/SIZE]...

Arrow .Im Gegensatz zum Ausschnitt rücken wir
.....beim Zuschnitt dem Hauptmotiv zu Leibe.

Ziel ist, was sich im ersten Moment völlig unlogisch anhört:
das Motiv betonen und lebendiger erscheinen lassen,
indem wir ein Stückchen von ihm wegschneiden.


Schau mer mal, wie das funktionieren soll…

.
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#2
.

Spieleabend, heute wird gescrabbelt! 8-)

Mutti hat ein Wort entdeckt, und voller Eifer
schiebt sie den fehlenden Buchstaben übers Spielbrett.
Genau das willst Du darstellen -
den Stein, das Tableau, Muttis zielsicheren Scrabblefinger!

0319
[Bild: 3047791320_15204c56f9.jpg]

Das eigentliche Motiv besteht aus Mutti + Spielfeld.

Indem Du dieses zusammenhängende Motiv zuschneidest,
konzentrierst Du den Blick auf das Zentrum, wo die Action ist.


[Bild: haken-0015.gif] .Zuschnitt bedeutet also nicht nur "etwas entfernen",
.....sondern auch, dem verbleibenden Rest mehr Spannung und Dynamik zu verleihen.

Auch bei Mathias, dem Topfgucker, wird das sehr schön deutlich.
Viel Zeit zum Kiebitzen hat er nicht, bevor ihm seine Frau eins überbrät... MrGreen

0320
[Bild: 3047791556_d65ba8751e.jpg]

Schnell an den Herd geschlichen, den Deckel gehoben und geschnuppert -
da kommt die Kamera kaum mit und schneidet ihm leider einen Teil des Kopfes ab!

Das Bild hat somit etwas Zufälliges, als wäre Mathias
in eben dieser Sekunde flugs in die Szene gehuscht.


Ich habe hier einige Beispiele von Zuschnitten zusammengestellt.
Diesmal aber alles Objekte, die sich nicht von alleine bewegen können.
Mit "Huschen" ist da also nichts.

0322
[Bild: 3046957313_e848cb39f3.jpg]
Trotzdem steckt Dynamik in den Szenen!

Wie "ganze" Autos, Bänke, Bäume und Fischerkähne aussehen, weiß jeder.
Siehst Du nur einen Teil davon, dann ist das wie ein Appell an die Phantasie,
sich auch noch den Rest davon "lebhaft vorzustellen".

Arrow .Das Motiv beginnt zu leben - im Kopf!

Die vier Fotos zeigen sowohl Haupt- als auch Nebenmotive,
die jeweils mehr oder weniger stark beschnitten wurden.
Der Effekt auf die Wirkung der Szene ist aber der Gleiche:

[SIZE="5]-[/SIZE]...WENIGER starr, künstlich, gestellt, gezielt abfotografiert...

[SIZE="4]+[/SIZE]..MEHR locker, zufällig, reingerutscht, dagewesen, glücklich erwischt!

Bei dem Produktfoto, das wir schon aus Kapitel 11 kennen,
ist dieser Effekt sogar entscheidendend fürs ganze Bild:

0318
[Bild: 3046955409_fd6a0f0458.jpg?v=0]

Das Album, zugeschnitten am Rand, stellt eine schmückende Nebensache dar
und macht der Kamera nicht ihren Rang als Hauptmotiv streitig.

[SIZE="4]2[/SIZE] Wege - [SIZE="4]1[/SIZE] Ziel:

0323
[Bild: 3047646721_8fbbfdc785.jpg]

:!: .Ausgangspunkt ist dabei immer ein Motiv,
.....das einigermaßen formatfüllend dargestellt ist.




Die [SIZE="4]Detailaufnahme[/SIZE] ist mit Sicherheit die brutalste
und gleichzeitig reizvollste Methode des Schnippelns.

Was nicht niet- und nagelfest ist, fliegt raus!

Übrig bleibt nur ein winziger Rest des Motivs,
der dafür in ungewohnter Größe und Aussage
und oft auch mit symbolhafter Bedeutung.

0327
[Bild: 3066900755_dc09bc3785.jpg?v=0]

Das Besondere an Detailaufnahmen ist, dass Du in ihnen Einzelheiten findest,
die Du zwar sehen und erkennen könntest, meistens jedoch gar nicht wahrnimmst,
weil sie als unbedeutender Teil eines Ganzen kaum eine Bedeutung für Dich haben.

Arrow .Diese Wirkung kannst Du noch verstärken,
.....indem Du eine außergewöhnliche Perspektive wählst
.....oder das Detail - wie im nächsten Beispiel -
.....in einen leichten Kontext mit der kompletten Szene setzt.

0326
[Bild: 3067739026_55bae347b2.jpg?v=0]

Das Ausgangsfoto zeigt eine Schlossanlage, die von einem Zaun umgeben ist - Ende.

Die Zaunspitzen solo abzubilden, mit nichts dahinter als Himmel,
wäre sicher eine nette Detailaufnahme, allerdings ohne besondere Aussage.

[Bild: haken-0015.gif] .So aber duckt sich das Gebäude noch ein bisschen hinter den schützenden Zaun,
.....der sich als Wächter aufpielen kann und an Gewichtung gewinnt.



Die Detailaufnahme ist irgendwo zwischen Normal und Makro angesiedelt.

Du solltest sie jedoch nicht als billigen Makroersatz betrachten,
weder hoffnungsvoll (weil Du kein Makroobjektiv besitzt)
noch überheblich (denn sie ist mehr als eine „Arme-Leute-Version“).

:!: .Beide haben ihre Berechtigung!

In der Makrofotografie dringst Du in Miniwelten vor,
deren winzige Feinheiten dem Auge normalerweise verborgen bleiben.

Detailaufnahmen zeigen Dir Altbekanntes in neuer Darstellung.
Sie lösen alltägliche Dinge aus ihrer Normalität heraus,
werten sie auf und geben ihnen eine eigene Bedeutung.

0328
[Bild: 3067740774_2cd9eaf6d6.jpg?v=0]



Wir haben nun drei verschiedene Arten kennen gelernt, Szenen zu beschneiden
und dem Motiv dadurch "mehr", das berühmte "gewisse Etwas" zu geben.

Das Wichtigste dazu nochmal im Überblick:

0331
[Bild: 2463512.jpg]


Das demonstrative "Nein!" rechts unten
gibt mir die Gelegenheit zum angekündigten Schlusswort -
ich bin ja noch den Beweis schuldig, dass der Schnitt
in der Bildbearbeitung meistens keine so gute Idee ist... ;-)

Schau Dir mal dieses Bild und seine Ausschnitte an:

0329
[Bild: 3067507147_1929878bbe.jpg]

Wenn Du das Bild so beschneidest, dass der Ausschnitt
ein Viertel der Originalbreite hat, dann bedeutet das,
dass er nur noch ein Sechzehntel seiner ursprünglichen Fläche besitzt.

Arrow .Und auf dieser Fläche hockt auch nur 1/16 der ursprünglichen Pixelmenge!

Hast Du mit einer der heutigen Kameras mit z.B. 8 MP fotografiert,
dann besteht dieser Ausschnitt jetzt gerade mal aus 500.000 Pixeln.
Das entspricht ungefähr dem Stand der Technik Mitte der 80er Jahre...

Würdest Du heute noch mit einer Kamera knipsen wollen,
die es - wie vor über 20 Jahren - auf magere 0,5 Megapixel bringt?


[Bild: e040.gif]

Also!

:!: .Dann sei so nett und lass' die Finger von jeder Schnippelei,
.....bei der mehr als 20% vom Bild verloren gehen.

Man kann es nicht oft genug sagen: gute Bilder entstehen...
[SIZE="4]-[/SIZE] zuerst im Kopf (Idee)
[SIZE="4]-[/SIZE] dann in der Cam (Umsetzung)
[SIZE="4]-[/SIZE] und erst am Schluss in PI (nur Feinschliff, und nicht mehr!)

[Bild: haken-0015.gif] .Je weniger Du Dich auf die nachträgliche Bearbeitung verlässt,
..... desto eher wirst Du das erfolgreiche Zusammenspiel
..... von Phantasie, Auge und Kamera erlernen!


Zur Abschreckung zeige ich Dir, was passiert,
wenn man die Bildbearbeitung als Allheilmittel missbraucht.

Das Ausgangsbild kennst Du ja schon,
ebenso den linken Ausschnitt mit Kuppel und Laterne,
zu dem wir durch Standortwechsel und Heranzoomen gekommen sind.

[SIZE="4]>>[/SIZE] .Davon habe ich zum besseren Vergleich nochmal einen Ausschnitt in PI gemacht,
........und der kann sich immer noch einigermaßen sehen lassen.

[SIZE="4]>>[/SIZE] .Rechts daneben derselbe Ausschnitt in derselben Größe,
........aber diesmal mit PI direkt aus dem riesengroßen Original geschnitten:

0330
[Bild: 3067851083_18edf004c7.jpg]

Muss man da noch etwas sagen? Ich glaube nicht...


Und damit "TSCHÜSS" für heute [Bild: a010.gif]


_____________________________________________________________________


Für alle Neu- und Quereinsteiger:
Link zum Vorwort und Inhaltsverzeichnis



[SIZE="1]Für die Bilder und Grafiken Nr. 0310, 0312, 0314 – 0317, 0323, 0329 - 0331 gilt:

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#3
Arrow. Hier in diesem Thread bitte nur Fragen, Kommentare, Anregungen,
... Kritik usw. posten, die sich direkt auf dieses Kapitel beziehen!

Arrow. Wenn Ihr etwas Allgemeines zu dem gesamten Machwerk
...."Bildaufbau und -gestaltung" loswerden möchtet, dann steht Euch
....im Thread "Vorwort" aller Platz der Welt zur Verfügung.

....Durch diese Trennung von allgemein und sachbezogen helft Ihr,
....den gesamten Beitrag für alle Leser übersichtlich zu halten.

Arrow .Hier im Thread seid Ihr natürlich herzlich eingeladen,
....Eure eigenen Umsetzungen des jeweiligen Themas zu posten,
....entsprechende Fotos und Bearbeitungen zu zeigen
....und über das Thema dieses Kapitels zu debattieren, wenn Euch danach ist!

Gruß,
Hans
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#4
Guten Morgen und einen schönen
1. Advent, lieber Hans. Smile

Konntest Du nicht schlafen das Du
Dir schon sooooo früh so viel Arbeit machst? :shock:

Ist wieder ein wahres Vergnügen das alles
zu lesen.
Dankeschön dafür!! Big Grin

*höhö* Nur mit der Umsetzung hapert es noch bei
mir.....und mit der Zeit es mal auszuprobieren. :oops:
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#5
Moin Moin Marina!

Keine Sorge, ich bin zwar meistens ab 5 auf den Beinen,
aber die Kapitel entstehen häppchenweise auf Tage und Wochen verteilt. ;-)

Danke, dass es Dir wieder mal gefällt! Bussi

Lesen, bookmarken und wieder rauskramen,
wann immer Du Zeit und Lust hast, Dich damit zu beschäftigen...

Wir sind ja hier nicht in der Schule,
wo's penibel nach Stundenplan geht. MrGreen

Schönen Atzventzkrantz-Anzündtag für alle!

Gruß,
Hans
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#6
gilt die 20 % beschneidung auch für makroaufnahmen ??..weil da ja doch einiges an "beiwerk" aufkommen kann...

@ hsk....
ups..eh ichs vergesse...super zu lesen die beiträge...sahnemäßige beschreibung...thx..
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#7
Tina_und_Ronald schrieb:gilt die 20 % beschneidung auch für makroaufnahmen ??..weil da ja doch einiges an "beiwerk" aufkommen kann...
...

Bei guten Makroaufnahmen gibt's üblicherweise 0% Beschnitt;
wie Hans schon sagte:
Zitat:... gute Bilder entstehen...
- zuerst im Kopf (Idee)
- dann in der Cam (Umsetzung)
- und erst am Schluss in PI (nur Feinschliff, und nicht mehr!)
...
also zuerst sich Gedanken über das Bild im Kopf machen, dann versuchen die optimale Kameraausrichtung zu finden, ...
und dann ist das Insektlein weggeflogen ;-)
mfG
Claude
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#8
Hallo T & R,

zum Kommentar: dankeschön! ;-)

Zur Frage:

Was meinst Du mit "Beiwerk"?
Z.B. der Ast, auf die die Makro-Ameise rumkrabbelt
und den Du aus dem Bild rauswerfen willst?

Die 20% sind eine Faustregel und gehen von folgenden Annahmen aus:

- ich knipse mit einer Durchschnittscam mit ca. 6-8 MP
- ich mache davon Papierbilder bis zu 20x30
- ich will das Bild in guter Qualität im Web zeigen
- ich habe gewisse Ansprüche jenseits vom "Schnappschuss"

Dann würden von einem 6-MP-Bild noch 4,8 MP übrig bleiben,
und mit weniger sollte man sich nicht zufrieden geben.


Hast Du das Bonzenteil mit 60 MP,
kannst Du von mir aus drei Viertel davon wegschneiden
und erhälst immer noch Pixelmenge satt!

Aber auch das ist nicht Sinn der Sache - Verlust bleibt Verlust...

Ob Makro oder nicht spielt eigentlich keine Rolle.
Die Warnung, nicht zu viel vom Bild wegzuschneiden,
betrifft ja nicht den Bildinhalt (optisch), sondern die Pixelmenge (technisch).

Je nachdem was Du für eine Kamera hast und wie sauber das Foto geworden ist,
kann es mehr Schnitt vertragen, manchmal aber auch weniger.

Mal unter uns (es liest ja keiner mit... ;-)): die Zahl 20 ist philosophisch,
man könnte genauso gut oder genauso schlecht auch 15 oder 30 sagen.

Aber denk' mal weiter!

Die digitale Kamera war der Rettungsanker aller "Fix-o-flex"-Schnappschussakrobaten.

Früher musste man jeden Abzug bezahlen und hat sich den Abdrücker genau überlegt.
Dadurch hat man aus Fehlern gelernt, Erfahrung gesammelt und mit der Zeit Routine entwickelt.

Und jetzt? "100 mal geknipst, eins davon wird schon was werden,
die anderen ex und hopp gelöscht... kost' ja nix!"
Rolleyes

Falsch interpretiert laufen Bildbearbeitungsprogramme Gefahr,
zu einem weiteren Schritt in Richtung Hirn-aus-Fotografie zu werden.
"Ach Gottchen.. ja... unscharf, unterbelichtet, schief und krumm -
PhotoImpact wird's schon richten, lobgepriesen sei die Technik. Amen."


Wer so denkt, der wird sehr schnell an Grenzen stoßen
und sich über Bilder ärgern, die er eben NICHT mehr retten kann.


Der Verlust an Pixeln mag für das Bild selber zu verkraften sein.
Er macht sich aber oft in der Bearbeitung bemerkbar,
z.B. beim Vergrößern, Nachschärfen, Ausrichten usw.

Oder: Du schießt ein Foto.
Dann machst Du einen Ausschnitt aufs Hauptmotiv und denkst: ok, 20% sind drin.
Und jetzt willst Du das Hauptmotiv mit nochmal 20% zuschneiden.
Summa summarum sind das aber schon 36% Verlust,
und aus urspünglich 8 MP werden knapp über 5 MP!

Letztendlich muss jeder selber entscheiden, was für sein Bild vertretbar ist.

Probier' einfach aus, ob Du mit 20% hinkommst, ob mehr geht
oder ob schon ein kleiner Schnitt an die Qualität ginge.
Das hängt immer auch vom jeweiligen Ausgangsmaterial ab.

Ich versuche nun mal, gleich das zu foten, was ich hinterher haben will.
Bin da ein wenig altmodisch oder puristisch, geb' ich zu - und immer klappt es auch nicht... MrGreen


Edit, weil erst nachträglich entdeckt:
GlobalPlayer schrieb:Bei guten Makroaufnahmen gibt's üblicherweise 0% Beschnitt;
Das wäre dann der 100% pure Purismus.
Ist aber bestimmt auch kein Fehler ;-)

Gruß,
Hans
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#9
aha !!..ich denk mal ich hab´s begriffen.. ( unter uns..ich hab´s 2 X gelesen )..

@ globalplayer..

0 % beschnitt kann und will ich nich glauben..wenn ich mir hier oder im gesamten net gute makrofotos anguck is da bestimmt mehr als 20 % beschnitt gewesen...
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#10
Moin,

ich denke, Claude hat Recht: optimal ist null Schnitt (nachträglich).
Aber ich verstehe seinen Satz als erstrebenswerten best case,
den man in der Praxis nicht immer wiederfindet.

Und ich denke, Du hast Recht: es WIRD viel geschnitten,
sei es aus Bequemlichkeit bei Foten oder sonstwas.

Es würde mich interessieren (ernst gemeint, also keine Fangfrage!),
woran Du einen Schnitt in der EBV zu erkennen glaubst.
Vielleicht als Beispiel u.a. die Bildersammlungen im Artikel (0322 + 0328),
auch wenn das keine bzw. nur Pseudo-Makros sind.

Das Problem ist ja, dass man sich dabei ganz auf das Auge verlassen muss,
denn die Exif sind nach der Bearbeitung meistens futsch,
und einem originalen 15-MP-Bild sieht man den Beschnitt um 20-30%
qualitätsmäßig nicht unbedingt an.

Gruß,
Hans
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