Bildaufbau und -gestaltung, 02. Der Goldene Schnitt, II Praxis

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[SIZE="6]2. Der Goldene Schnitt[/SIZE]

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Die Mitte liegt am Rand

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[SIZE="4]II) Praxis[/SIZE]

Teil I. dieses Kapitels stand hier


Wir wissen nun also, dass der Goldene Schnitt die Verteilung bzw.
die Positionierung der einzelnen bedeutsamen Bildelemente beeinflusst.

Zur Veranschaulichung einige Beispiele...


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[SIZE="1]0053[/SIZE]




Fällt Dir bei den gelungenen Varianten etwas Gemeinsames auf?

Na?

Kurze Bedenkzeit - drei, zwo eins...

... ...

Richtig!

Der Schwerpunkt liegt bei vier von fünf Fotos nicht nur an einer Stelle, die sich
am Goldenen Schnitt orientiert, sondern auch noch im rechten Bereich des Bildes.

Bei den Türmen von Schloss und Kirche war das vor Ort nun mal so.
Den Zeitungsleser und die Rose hätte man aber auch
andersrum fotografieren bzw. arrangieren können.

Warum also?

Beim Betrachten eines Bildes beginnt das Auge links und kommt rechts an.
Im einzelnen verläuft diese blitzschnelle und unwillkürliche Entdeckungsreise etwas komplizierter,
und wir werden sie uns im Kapitel über die Bildhauptlinien auch noch genauer anschauen.
Aber für dem Moment lassen wir das einfach mal so stehen.

Stößt man nun gleich am linken Rand auf den Blickfang, ist der Gag verpufft.
Muss das Auge aber weiter nach rechts wandern, um ans Ziel zu gelangen,
dann bleibt die Spannung länger erhalten, kann sich aufbauen und steigern
bis zum Höhepunkt: dem Hauptmotiv bzw. seinem Schwerpunkt.

Dieser Effekt ist in der realen Wahrnehmung kaum nachvollziehbar.
Er spielt sich unterbewusst ab und hat somit seinen
kleinen aber feinen Anteil am positiven Gesamteindruck.

Damit wir uns recht verstehen: der Goldene Schnitt
ist lediglich eine Empfehlung, wenn auch eine sehr wichtige!

so gut wie alle Bilder profitieren von ihm...
nur bei wenigen würde er stören...
manche können auf ihn verzichten...

... aber selten macht sein Fehlen aus einem guten Bild ein grottenschlechtes.
Nur leider oft eines, das besser hätte werden können - und das ist schade!

Das Schöne ist, dass Du die grobe Drittelung einer Szene meistens
mit ganz einfachen Mitteln bewerkstelligen kannst.

Oft genügt ein Schritt zur Seite oder ein kleiner Schwenk mit der Kamera,
um entscheidende Bildelemente wirkungsvoll in Richtung der Drittellinien zu rücken.

Also - warum darauf verzichten, wenn es so leicht geht?? ;-)

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Gruß,
Hans