25.05.2011, 20:28
Lia schrieb:Das stimmt zwar, trifft aber auch auf die Briten zu, die manchmal erschreckend wenig wissen, was den Rest der Welt betrifft.Kann ich jetzt aus meiner Erfahrung so nicht bestätigen.
Ich verbringe ja die Hälfte meiner Zeit in England,
komme dabei natürlich auch viel mit den Tommies zusammen,
und staune immer wieder, wieder flüssig wir miteinander
über Politisches, Kulturelles und Geografisches in Deutschland plaudern können.
Was vor allem auffällt: die Engländer hören zu, tauschen Meinungen aus,
fragen nach und sind interessiert - im Gegensatz zu den Franzosen,
bei denen der Smalltalk nach...
[INDENT]Von wo in Deutschland kommen Sie?
Aus Karlsruhe.
Ähhh...
Das ist nicht weit von Straßburg.
Ah jetzt ja. Wie nett...[/INDENT]...meistens schon wieder ins Stocken gerät.
Lia schrieb:Deutsche und Niederländer lästern heftig übereinander,Kein Wunder: die Holländer werden oftmals
als unseren kleinen Brüder angesehen, und das stinkt ihnen.
Und uns stinkt, dass die kleinen Brüder so rotzfrech sind 8-)
Letztendlich braucht man sich gegenseitig -
wir ihre Tulpen und sie unsere Autos.
Wusstest Du übrigens, warum Deutsche, die in Holland sterben,
nur auf dem Bauch liegend beerdigt werden?
So viel Erde, um das große Maul extra zuzuschaufeln, gibts gar nicht!
Lia schrieb:Dänen und Schweden? Die leicht puritanischen Schweden lästern über die dänische Genuss-Sucht, die Dänen über die armen Schweden, die nicht genießen können- und man fährt mal kurz über die Brücke, um im Nachbarland zu arbeiten oder zu leben.Oder zum Saufen

Und von wegen die Schweden und puritanisch...!
Hast Du jemals die Tagesausflugsboote beobachtet?
Erhobenen Hauptes nach Dänemark und auf allen Vieren zurück!
"Haltet Dänemark sauber - bringt einen Schweden zum Schiff!"
Sagen die Dänen ;-)
Lia schrieb:In Belgien- um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen, ist das nur leider nicht Neckerei, sondern Ernst, dazu tragen die so unterschiedlichen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse zwischen Wallonie und Flandern bei.Die Gräben sind in den letzten 100 Jahren so tief geworden,
dass sich kaum noch eine praktikable Lösung anbietet.
Der Sprachenstreit ist dabei nicht zu unterschätzen,
aber eben doch nur eins von vielen Problemen.
Traditionell protzte die Wallonie mit ihrem Bergbau und der Schwerindustrie,
während die dummen Flamen Äcker pflügten und Fische fingen.
Heute sind die Flamen stolze IT-Unternehmer, Fabrikanten und Kaufleute und die Wallonen arbeitslos.
Das Land ist in so ziemlich jeder Beziehung zersplittert,
die politischen Verhältnisse vollkommen unübersichtlich,
die Menschen zerstritten, der König hilflos, die Regierung ohne Befugnisse.
In Bananenrepubliken würde das Militär putschen, aber in Belgien?
Generäle, Feldwebel, Panzer und Kanonen haben sie dort zwar ein paar.
Aber eben keine belgischen.
Sondern nur flämische.
Oder wallonische.

Wie einfach ist das hier in Deutschland!
Ob, Kölner, Hesse, Sachse, Bayer - ist mir alles gleich lieb.
Ich bin da vollkommen unvoreingenommen.
Ein Land, ein Volk.
Sind alles meine Brüder und Schwestern und Landsleute.
[SIZE="1]Solange es keine Schwaben sind...[/SIZE] :stinkig:

Gruß,
Hans