Alfred schrieb:Wenn ein Detail allein steht und aus dem Kontext rausgerissen ist, kann es wesentlich seine Aussagekraft verlieren.
[...]
Ganz vegetarisch, ohne "Fleisch," geht es schlecht.
Hallo Alfred,
da stimme ich Dir zu, auch wenn es immer auf das jeweilige Bild ankommt.
Die Türklinke z.B. hat kaum noch einen aussagefähigen Kontext außenrum,
aber ganz ohne würde sie nur noch nackt wirken.
Trotzdem eine kleine Richtigstellung, um Missverständnisse zu vermeiden:
der Begriff "dem Foto Fleisch geben" wird nicht gebraucht,
um einen Zusammenhang mit dem Umfeld des Details/Motivs herzustellen,
sondern lediglich um auszudrücken, dass Abstand zu den Bildrändern bleibt.
0356
Die Rückleuchte hat Fleisch zu allen Seiten.
Logischerweise steht sie auch in Zusammenhang
mit dem Auto, an dem sie festgeschraubt ist.
Von dem ist allerdings nicht viel zu erkennen.
Der Federball ist beschnitten und gleichzeitig mit dem Schläger verbunden -
er liegt (optisch) unmittelbar drauf und gehört (inhaltlich) zu ihm.
Ohne Schläger fliegt er nicht, die beiden bilden ein Ensemble.
Noch'n Bild aus dem Beitrag, in dem alles versammelt ist:
0357
Die Kamera hat
[SIZE="4]Fleisch[/SIZE] nach rechts und nach unten.
Mit der
[SIZE="4]Schere[/SIZE] wurde das Album in seiner Bedeutung beschnitten.
Der
[SIZE="4]Kontext[/SIZE] mit dem Album dekoriert die Kamera und wertet sie auf.
Der Untertitel
"Schere contra Fleisch" steht also für die Entscheidung,
ob man ein Motiv lieber klassisch mit Freiraum (=Fleisch) fotografieren sollte
oder auch mal mutig beschneiden und dadurch akzentuieren darf.
Ob man das Hauptteil mit oder ohne Kontext abbildet,
ist eine Frage der Aussage, wie Du schon sagtest.
Je schwächer die Aussage des Motivs oder Details,
desto eher bietet sich an, einen Zusammenhang her- bzw. darzustellen,
der das Motiv unterstützt und in seiner Bedeutung bekräftigt.
Gruß,
Hans