Gabriele schrieb:Vielleicht wäre das noch einmal ein Thema.
Messmethode, Messpunkte usw.
Mit Sicherheit.
Ich halte im Moment "technische" Fragen
wie Motivprogramme, Messungen u.a. bewusst raus,
weil es da schon sehr theoretisch wird.
Kommt aber auch noch als eigenständige Serie
innerhalb des "Expertenwissens" -
muss ja nicht unbedingt von mir sein...
Trotzdem zu Deiner Frage:
Du meinst diesen Satz:
..."Diese selektive Schärfe ist ein Trick von PI -
...nur mit einer großen Blende allein
...wäre sie nie und nimmer zustande gekommen!"
Das bezog sich eigentlich nur auf den scharfen Teilbereich,
hatte also nichts mit der Messmethode zu tun.
Und die wiederum ist weitgehend unabhängig von der Blendeneinstellung.
..Die Blende regelt den Lichteinfall und den Schärfebereich.
..Die Messmethode entscheidet darüber,
.....an welchen Referenzpunkten des Sucherbildes jene Parameter
.....für die komplette Belichtungseinstellung ermittelt werden,
.....welche - ausgehend vom gewählten Programm -
.....zu der jeweiligen Priorität dazugerechnet werden müssen.
Also in
"A" die Zeit zur Blendenvorwahl,
in "
S" die Blende zur Verschlusszeit.
und in allen Programmen z.B. Tonwerte, Farbtemperatur u.a.
Mehrfeldmessung ist klar.
Wie der Name schon sagt, schaut sich die Cam die Szene
an mehreren Punkten gleichzeitig an, meistens neun,
und ermittelt aus all diesen Eindrücken eine Art Durchschnitt
für die korrekte Belichtung - das Gießkannenprinzip.
Man könnte ironisch sagen, dass dabei nichts falsch,
aber auch nur wenig wirklich optimal belichtet wird... ;-)
Die Selektivmessung konzentriert sich auf einen Ausschnitt in der Mitte.
Der Rest der Szene wird entsprechend nachberechnet,
was manchmal zu Katastrophen führen kann, wenn sich
Bildmitte und Außenbereiche in der Helligkeit stark unterscheiden.
Die Spotmessung (ich denke, Canon meint das mit "mittenbetont")
ist lediglich eine Extremvariante der Selektivmessung.
Bei selektiv bewegt sich der Betrachtungswinkel der Messung
ausgehend vom Objektiv zwischen 5° und 20°,
beim Spot zwischen Null und 5°.
Selektiv misst also in einem kleinen Feld,
Spot dagegen (wenn's dumm läuft) auf einem einzigen Punkt,
der dann vielleicht aus nur 10x10 Pixeln besteht.
Die "richtige" Standardeinstellung gibt es zwar kaum,
aber für die meisten Fotos dürfte "Mehrfeld" passen.
Ganz so doof sind die Kameras ja auch nicht...
Je größer die Unterschiede in der Szene sind,
desto mehr musst Du Dich festlegen,
welches Bildelement Dir wichtig ist,
und daraus folgern, ob Du es mit Selektiv
oder gar mit Spot misst.
-..Selektiv nimmt man z.B. bei Motiven,
....bei denen sich große helle und große dunkle Bereiche gegenüber stehen
....und man befürchtet, dass die beiden als Durchschnitt aus der
....Mehrfeldmessung nicht so recht vereinbar sind.
-..Spot wird fast ausschließlich für extreme Lichtsituationen verwandt,
....z.B. direktes Gegenlicht, Strahler, gleißende Lichtspiegelungen usw.
....Da misst man dann ins Licht oder an dessen Rand.
Such Dir mal eine Tageslichtszene,
in der
gut ausgeleuchtet und
sehr dunkel aufeinander treffen,
dazu eine
extreme Lichtquelle, Sonne, Scheinwerfer o.ä.
Dann einfach mal die drei Methoden ausprobieren,
bei "Spot" auch ruhig dunklere Stellen anmessen.
Beim Betrachten am Monitor aber eine 8-) aufsetzen... ;-)
Gruß,
Hans