fucruiser schrieb:In der Anlage findet Ihr meine Farbverwaltungseinstellungen sowie zwei Beispielbildern.
Corel.jpg zeigt den Rotton in Corel an, PDF.jpg zeigt den Export aus Corel.
Am Hemd kann man den Unterschied der Rottöne leicht sehen.
Hallo Marko,
der Unterschied in beiden Bildern ist nicht sehr groß, beide haben einen Rotstich und somit liegt das Problem wohl bereits im Bild selbst. Deine messbaren Unterschiede könnten ja auch auf folgender Annahme beruhen:
Das Bild innerhalb Corels ist noch in RGB, in der PDF aber in CMYK? Wenn nicht - welche PDF-Einstellungen verwendest Du? Konvertierst Du RGB-Daten beim PDF-Export in CMYK oder bereits in der Corel-Datei?
Siehst Du den Rotstich am Bildschirm? Wenn ja, sehen die Bilder in Corel und Acrobat einigermaßen gleich aus? Solltest Du den Rotstich nicht sehen, wäre wohl eine Bildschirmkalibration angebracht.
Edit: Bzw. kann Dein Monitor evt. den erweiterten eciRGB-Farbraum nicht darstellen, Erklärung hierzu siehe unten.
Andererseits handelt es sich hier um Konzertfotografie - vielleicht war die gesamte Licht-/Farbsituation entsprechend mit viel rotem Licht? Da stört das nicht unbedingt.
Wenn der Rotstich im Originalbild nicht vorhanden sein sollte, kann die Einstellung Deiner Farbverwaltung daran schuld sein. Du hast beim Import angekreuzt, eingebettete Farbprofile zu ignorieren. Das führt dazu, daß Corel immer so tut, als wäre das zu importierende Bild in dem Farbraum angelegt, den auch Corel verwendet. Sollte der Ursprungs-Farbraum aber anders sein, werden die Farben einfach auf Deinen eciRGB-Farbraum gespreizt und schon haben wir einen (manchmal deutlichen) Farbfehler. Änderst Du also diesen Punkt im Import-Fenster auf "Immer konvertieren", sollte das Bild korrekt konvertiert werden. Wird es das nicht,
und das ist somit auch ein Hinweis an Norre, dann hat das Ursprungsbild
trotz anderem Farbraum kein eingebettetes ICC-Profil und daher tut Corel so, als wäre es im eciRGB-Farbraum. Hier ist es dann wohl am sinnvollsten, extern entweder ein ICC-Profil einzubetten oder das Bild gleich in den eciRGB-Farbraum zu bringen.
@Advokatus: Sicher kannst Du einen anderen Farbraum als eciRGB verwenden. Ich hatte aber noch nie Darstellungsprobleme damit, auch nicht in Bezug auf Sättigung. Wesentlich ist doch, daß die verwendete Software passend und sinnvoll konfiguriert ist.
Edit:
Das Problem bei eciRGB entsteht ausschließlich dann, wenn das zu importierende Bild (wie oben bereits erklärt) kein Farbprofil enthält, aber in einem anderen, vor allem kleineren Farbraum erstellt wurde. Das ist häufig der Fall bei Fotos, die zumeist in sRGB erstellt werden und sRGB ist deutlich kleiner als eciRGB. Infolgedessen wird beim Import ohne eingebundenem Profil dessen Farbwerte auf eciRGB gespreizt und es kommt zu knallenden Farben. Jetzt kann es noch sein, daß man dies dennoch am Bildschirm nicht sieht, weil eventuell der verwendete Monitor den gesamten eciRGB-Farbraum nicht darstellen kann (was ein weiterer Grund für das Problem hier sein kann).
Langer Rede kurzer Sinn: Besonders, wenn der verwendete Bildschirm einen erweiterten Farbraum nicht darstellen kann, ist es sinnvoll, mit dem zu arbeiten, was man hat und einen kleineren Farbraum als Arbeitsfarbraum zu verwenden, also sRGB. Wenn man aber die Hardware hat, sollte man sich hier nicht einschränken, da Farbwerte verlorengehen. Und wenn ein sRGB-Bild dann im eciRGB-Farbraum knallt, weiß man, daß das Problem auf ein fehlendes eingebundenes Profil oder eine falsche Importeinstellung zurückzuführen ist.