georg108 schrieb:Was kann ich beim Drucker noch anders Einstellen?
Nun, mal abgesehen davon, daß es bei jedem Gerät Farben gibt, die leider einfach nicht druckbar sind, könntest Du jetzt grundsätzlich Geld ausgeben für Drucker- und Monitorkalibrierung oder eben versuchen, mit dem, was Du hast, zu recht zu kommen. Und ich vermute mal, daß Du dafür jetzt kein Geld ausgeben willst.
Es gibt Kompromißlösungen, daß man für Monitor und Drucker ein Firmenprofil findet und in der Farbverwaltung angibt. In der Praxis ist es aber oft schwer, an solche Profile zu kommen (insbesondere bei günstiger Consumerware) und das Ergebnis ist nur selten befriedigend.
Daher könntest Du Dir für die "Problem-"farben je eine Seite in Corel basteln mit vielen kleinen Rechtecken nebeneinander und diese mit nur geringenen Farbabweichungen füllen und drucken. Z.B. also Blautöne mit Veränderungen in den rot-, grün-, gelb-Bereich. Das gleiche für die Orangefarben. Das Ziel dabei ist es, die (gedruckten) Farben zu finden, die Deiner Vorstellung am Nähesten kommen und deren Farbwerte zu übernehmen. Hilfreich dabei ist es, daß sich in Corel mit Klick von mehreren Sekunden auf eine Farbe in der Farbpalette ein Fenster mit den direkten Nachbarfarben öffnet.
Anschließend mußt Du in Deinem Logo nur noch diese herausgefundenen Farbwerte einstellen. Achte bei der ganzen Testerei, daß sich die Druckfarben auch ändern, wenn die Druckqualität und das Papier verändert werden. Daher solltest Du auf einem Papier testen, das dem Transfermedium für Deine T-Shirts nahe kommt.
Übrigens: wenn ein exportiertes Jpg anders aussieht, hängt das meist damit zusammen, daß die Software, mit der Du dieses betrachtest, kein Farbmanagement beherrscht. Daher ist dieses nicht ausschlaggebend.
Auf einem professionell eingestellten System würde man einen (sehr guten) Bildschirm verwenden, der regelmäßig (alle 4 Wochen) kalibriert wird, ausschließlich Software, die Farbmanagement beherrscht und mit den jeweils sinnvollen Farbprofilen korrekt konfiguriert ist und Ein- und Ausgabemedien (z.B. Scanner und Drucker), die ebenfalls kalibriert sind. Nur dann kann man davon ausgehen, daß das, was man am Bildschirm sieht, auch so gedruckt wird.
Auch verstehen muß man, daß die Farbdarstellung am Bildschirm im Gegensatz steht zum Druck auf Papier. Der Bildschirm hat einen schwarzen Untergrund, der mit roten, grünen und blauen LED's in ihrer Gesamtheit gemischt weiß ergibt (additive Lichtmischung). Beim Druck hingegen hast Du ein weißes Papier, auf daß Farbpunkte in cyan, magenta, gelb gedruckt werden. Diese geben in ihrer Gesamtheit gemischt ein grau-braun-schwarz. Um dieses noch kontrastreicher darzustellen, gibt es noch die vierte Farbe schwarz. Dies ist die subtraktive Lichtmischung.
Kurz gesagt ist es also verdammt schwer, die Farben, die man am Bildschirm sieht, so auf Papier zu bekommen. Und das, was Du auf Deinem Bildschirm siehst, wird bei Deinem Nachbarn gänzlich anders aussehen, da er seinen Bildschirm ein wenig gelber und heller eingestellt hat und auch einen Monitor und Grafikkarte eines anderen Hersteller verwendet.
Betriebssystem / Grafik-Software: Windows 11, Corel-Suite 2023, Adobe-Suite 2023